Die Gemeinschaft vielseitig unterstützen

Katholische Kirche Harsefeld: Ein wandelbares Gotteshaus

sc. Harsefeld. Viel tut sich in der katholischen Kirche "Sankt Michael" in Harsefeld.

Etwas versteckt in der zweiten Häuserreihe reckt sich der Turm der katholischen Kirche in der Böberstroot 11a empor. Das 1967 offiziell eingeweihte Gotteshaus öffnet seitdem jeden Tag von Montag bis Sonntag zwischen neun und 17 Uhr seine Türen für alle Besucher, erzählt Maria Schimmöller, ehemalige Vorsitzende des Harsefelder Kirchen-Leitungsteams.

Alle Helfer von "Sankt Michael" arbeiten ehrenamtlich, so Schimmöller, die sich auch weiterhin ehrenamtlich in der Kirche engagiert. Auch wenn es zu Zeiten der Pandemie schwerer geworden ist und nur alle 14 Tage am Samstagabend Gottesdienst mit einer Orgelspielerin gefeiert werden kann, so versucht die katholische Kirche auf anderen Wegen, die Harsefelder Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen.

Da keine großen Menschenmengen in den Schulen sein sollten, stellte die Kirche vom vergangenen November bis Weihnachten ihre Räume für die Schuleignungsuntersuchungen den Harsefelder Grundschulen zur Verfügung. Zudem zögerte die katholische Kirche nicht lange und bot nach der Schließung des Impfzentrums in Stade an, in ihrem Pfarrsaal zu impfen. Die Gespräche mit den zuständigen Ämtern und der Gemeinde verliefen sehr unkompliziert, sagt Schimmöller. Schnell konnte das Gesundheitsamt ein stationäres Impfangebot einrichten.

Jeweils Donnerstag ist ein mobiles Impfteam des Landkreises Stade vor Ort und führt Erst-, Zweit- und Drittimpfungen zwischen zehn und 15 Uhr nach Anmeldung durch. "Alles unentgeltlich", so Schimmöller. Bis Ende März bleibt das Impfzentrum bestehen. "Danach müssen wir gucken, wie es mit dem Pfarrsaal weitergeht", fügt Schimmöller hinzu. Eine Verlängerung des Impfzentrums sei möglich. Auch fand bereits Deutschunterricht für Flüchtlinge über mehrere Jahre in dem Saal statt.

Daneben betreuen die Harsefelder Katholiken auch eine Pilgerherberge in ihrer Kirche. Von 2008 bis 2016 noch von den Steyler Ordensschwestern betrieben, kümmern sich nun Ehrenamtliche um die Pilger, die auf ihrer Wanderschaft entlang des Pilgerweges Halt in Harsefeld machen und eine Unterkunft benötigen. Aus ganz Europa kommen so Pilger auf ihrer Reise in den Geestort. In guten Zeiten nutzen um die achtzig Wanderer das Pilgerzimmer in der Kirche, erzählt Schimmöller. Damit die Gäste Harsefeld nicht vergessen, bekommen sie einen Pilgerstempel in ihr Reisebuch und können sich in ein Pilgerbuch eintragen. Die Unterkunft für die Pilger ist komplett unentgeltlich. Spenden sind freiwillig.