Wenzendorf
Box-Legende Schmeling würde sich freuen, wie toll sein Haus erhalten wird

Claudia Rambacher hat den Charakter des Schmelinghauses erhalten | Foto: bim
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"Wir wollen das Haus von der Optik und vom Charakter her so erhalten, wie es ist - nur in neuem Glanz", sagte Claudia Rambacher vor etwas mehr als zehn Jahren, als sie sich - damals mit ihrem Partner - zum Kauf einer außergewöhnlichen Immobilie entschloss: dem Wohnhaus von Box-Legende Max Schmeling (1905 - 2005) in Wenzendorf (Samtgemeinde Hollenstedt, Landkreis Harburg). Eine große Herausforderung, denn das Haus stand nach zwischenzeitlicher Vermietung seit dem Jahr 2008 leer, und es gab einen hohen Investitionsrückstau. Beim jetzigen Besuch des WOCHENBLATT steht fest: Max Schmeling hätte sich gefreut, wie hervorragend in Schuss sein Nachlass heute ist.

Die Gemeinde habe "außerordentlich sympathische Käufer gefunden", freute sich Bürgermeister Manfred Cohrs Mitte Oktober 2013, als er dem Gemeinderat Claudia Rambacher und Dr. Kai Förster offiziell als Käufer vorstellte. "Wir wollten ein ruhig gelegenes Haus mit Garten. Über die Presse sind wir auf das Schmeling-Haus aufmerksam geworden", erzählt Claudia Rambacher. Die beiden Hamburger hatten Anfang Juli 2013 von dem geplanten Hausverkauf erfahren. Knapp eine Woche später besichtigten sie das in den 1930er Jahren erbaute Haus und das dazugehörende rund 1,4 Hektar große Areal, ließen sich sofort als Käufer registrieren und unterzeichneten im September 2013 den Kaufvertrag in einer nicht öffentlichen Ratssitzung. 

Beim damaligen Grundzustand war bereits klar: "Da muss man mutig sein und die Ärmel hochkrempeln. Wir haben alles neu gemacht", berichtet Claudia Rambacher, die gemeinsam mit ihrem früheren Partner auch viel Eigenleistung einbrachte. Es musste einiges an Geld, Arbeit und Nerven investiert werden, um das "Hexenhäuschen" zu isolieren und wieder bewohnbar zu machen. Das Dach war nicht gedämmt, die Elektrik veraltet, die Fenster waren einfach verglast.

"Das Dringendste war das Dach. In Schmelings früherem Schlafzimmer gab es schon einen Wasserschaden", denkt Claudia Rambacher zurück. Im vergangenen Jahr unternahm sie erneut einen großen Schritt, um das Haus und den Keller rundum abdichten und dämmen zu lassen. Letztlich habe es drei Monate gebraucht, das Haus zu erwerben, und neun Jahre, um es rundum zu erneuern. "Ich war damals hoch motiviert, ich bereue es keinen Tag. Aber jetzt bin ich froh, dass es geschafft ist", sagt sie.  

Trotz umfangreicher Sanierungsmaßnahmen hat das frühere Wohnhaus des Schwergewichts-Boxweltmeisters Schmeling seinen Charme behalten: die Holzbalken im Wohnzimmer, das Treppenhaus ins Obergeschoss, die Raumaufteilung - sogar der Korb fürs Feuerholz mit der Jahreszahl "1952" steht noch an seinem ursprünglichen Platz. "Wir haben die Optik und alles, was möglich war, erhalten. Technisch gesehen ist das Haus aber grunderneuert", berichtet sie.

Die Affinität zu Box-Legende Max Schmeling sei durch den Hauskauf gekommen. "Ich besuchte Max und Anny manchmal auf dem Friedhof und erzählte, was ich alles gemacht habe", so Claudia Rambacher. Mit der Schauspielerin Anny Ondra (1902 bis 1987) war Max Schmeling seit 1933 verheiratet und lebte mit ihr nach seiner Boxkarriere bis zu seinem Tod gemeinsam in Wenzendorf.

In den ersten Jahren nach dem Kauf seien ab und an noch Besucher zum Schmeling-Haus gekommen, um zu sehen, ob das Haus noch da ist. "Manchen musste ich erst klarmachen, dass es sich um Privatbesitz handelt. Aber die Leute waren nett und einsichtig", berichtet die jheutige Hausbesitzerin. Andere hätten ihr Bilder mit Max Schmeling oder vom Grundstück in den Briefkasten geworfen.

"Ich habe ein Haus mit einer Geschichte gekauft. Diese Geschichte möchte ich bewahren. Ich fühle mich hier wohl", resümiert Claudia Rambacher.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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