Nach Tod der Rehmutter

Erfolgreiche Kitzsuche nach Wildunfall bei Moisburg

Von einer Kitzrettung der besonderen Art berichtet Bernard Wegner, Öffentlichkeitsobmann der Jägerschaft Landkreis Harburg (JLH). Am Mittwoch wurde eine führende Ricke, eine Rehmutter mit Kitzen, bei einem Verkehrsunfall bei Moisburg auf der Straße getötet. Der hinzugerufene Jäger stellte anhand des Gesäuges (Zitzen mit Milch) der Ricke schnell fest, dass diese ein Kitz hat. 

Rehkitze sicher geborgen

"Ganz in der Nähe der Unfallstelle wurden zwei Kitze gefunden. Es konnte anfänglich nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob sie zu der verunglückten Ricke gehörten", so Wegner. Dass dies der Fall war, stellte sich heraus, als dann die Kitzrettungsgruppe Stöver aus Moisburg die Kitze beobachtete und die Vierbeiner anderntags immer noch zusammen lagen. Daraufhin wurde ein Team zusammengestellt, um die zwei bis drei Wochen alten Rehkinder zu bergen. Anschließend wurden sie der Wildtierstation am Westermoor e.V. in Rotenburg übergeben und versorgt. Die Kitze wurden auf die Namen "Erna" und "Irma" getauft. Sobald sie kräftig genug sind, werden sie wieder in die Natur entlassen.

Appell an die Bevölkerung

Die Jägerschaft bedankt sich auf diesem Wege nochmals bei allen Beteiligten der Kitzrettungsgruppe und der Wildtierstation und appelliert dringend an die Bevölkerung: "Suchen Sie keine Wildtiere auf eigene Faust auf! Die Kitzretter sind besonders geschult im Umgang mit ihnen und werden von erfahrenen Jägern begleitet. Rufen Sie bei einem Wildunfall immer die Polizei, auch wenn das angefahrene Tier offensichtlich noch weglaufen konnte. Die Polizei benachrichtigt den zuständigen Jäger der alles weitere veranlassen kann."

Nach derartigen Verkehrsunfällen - so Bernard Wegner - komme es häufig zu "stillen Dramen": Die Tiere würden an den Verletzungen leiden und könnten die Jungtiere nicht mehr versorgen.