jab. Agathenburg. Es klingt wie ein Krimi: Unbekannte Täter schleichen sich auf ein Grundstück, entführen ihre Opfer und hinterlassen eine Spur der Zerstörung und sogar eine aus Blut. So hat es sich am Wochenende in Agathenburg tatsächlich zugetragen. Doch bei den Opfern handelt es sich nicht um Menschen. Die Täter hatten es auf die Kois von Marianne und Gerhard Meier abgesehen.

Passiert ist die Geschichte in der Nacht von Samstag auf Sonntag. "Um zwei Uhr ist unser Nachbar ins Bett gegangen, da hat er noch ein lautes Platschen gehört", sagt Marianne Meier. Das habe ihn aber nicht weiter beunruhigt. Denn das ist bei den Fischteichen kein unbekanntes Geräusch. Das war wohl aber der Zeitpunkt, als sich die Fischdiebe an den Gewässern zu schaffen gemacht haben.

Am nächsten Morgen folgte dann der Schock für das Ehepaar Meier: Viele Fische waren verschwunden. Bei den Tieren handelte es sich aber nicht nur um vier große Kois, sondern auch um die für Laien zum Verwechseln ähnliche Goldfische. Die Meiers gehen davon aus, dass die Täter möglicherweise keine Ahnung von Kois hatten.

Nur gegen tierische Diebe gesichert

Bei seinen gepachteten Teichen hat Gerhard Meier gut darauf geachtet, dass keine Katze und kein Fischreiher sich an den Fischen bedienen kann. Drahtgitter wurden um die Teiche aufgestellt, Schnüre darüber gespannt. Ein Zaun wurde um das gesamte Grundstück herum aufgestellt. "Dass mir einmal die Fische von Menschen geklaut werden, damit habe ich nicht gerechnet", sagt er.

Die gesamte Anlage hat sich das Ehepaar ansprechend gestaltet. "Immer wieder bleiben Fußgänger stehen und schauen sich die schönen Teiche an", sagt Marianne Meier. "Jetzt gleicht der Teich einem Ort der Verwüstung." Die Seerosen sind rausgerissen, der Draht verbogen und alles zerstört. Der Zaun stellte für die Diebe kein Hindernis dar. Durch das Gebüsch sind sie zu den Teichen gestiegen. Die Eheleute vermuten, dass die Täter ein Schleppnetz verwendet haben, um die Fische aus dem Teich zu holen. Das würde auch die zerstörten Seerosen erklären.

Hinweise gesucht

Bisher gibt es keine Hinweise auf die Täter. Am Tatort wurden allerdings Fußabdrücke gefunden. "Einer muss sich am Fuß verletzt haben, denn die Blutspur und die Fußabdrücke gehen in Richtung Bahnhof", so Marianne Meyer.

Das Ehepaar hat die Polizei eingeschaltet und eine Anzeige erstattet. Wer etwas Verdächtiges in der Tatnacht beobachtet hat oder Hinweise zu den Tätern machen kann, meldet sich bei der Polizeistation Horneburg unter der Rufnummer 04163-828950.