Tieffrequenter Schall
Wärmepumpe erzeugt unangenehmen Brummton

Wärmepumpen können eine Quelle von Infraschall sein (Symbolfoto) | Foto: Sebastian Studio
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Mehrfach hat das WOCHENBLATT über das sogenannte Brummton-Phänomen berichtet, bei dem der Alltag von Menschen durch tieffrequenten Schall und ein regelmäßiges bzw. permanentes Störgeräusch zur Hölle wird. Das Problem: Die Quelle des Infraschalls ist unbekannt, was Gegenmaßnahmen fast unmöglich macht. Petra M. (Name von der Redaktion geändert) aus Jesteburg weiß genau, woher bei ihr die Probleme kommen: von der Wärmepumpe des Nachbarn. Diese Erkenntnis nützt freilich nichts, weil M. keine Unterstützung von offizieller Stelle bekommt. Im Gegenteil: Das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt hat der Frau mitgeteilt, dass die Grenzwerte nicht überschritten würden.

Wie ein Lkw-Motor im Leerlauf

Das Problem begann vor knapp einem Jahr, als der Nachbar an einem Mehrfamilienhaus eine Luftwärmepumpe installierte. Unmittelbar danach nahm Petra M. erstmals den Brummton wahr, der an einen Lkw-Motor im dauerhaften Leerlauf erinnert. Folge: M. kommt nachts, wenn die Wärmepumpe im Nachbarhaus auf Volltouren läuft, nicht mehr zur Ruhe. "Ich kann seitdem mein Schlafzimmer nicht mehr nutzen", berichtet die Jesteburgerin. An Tiefschlaf sei nicht mehr zu denken, was extrem an die Substanz gehe. Das macht sich auch bei der Arbeit bemerkbar. M. ist in einer Friedhofsverwaltung tätig. 
Petra M. vermutet, dass die Wärmepumpe des Nachbarn falsch installiert wurde. Zudem würde der Infraschall durch den stark verdichteten Boden besonders gut geleitet. In ihrer Not hat die Frau zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen: Sie hat ein Gerät installiert, das den Brummton noch übertönt. Ihr sei bewusst, dass das sehr laut sei, aber anders komme sie nicht in ihren - mittlerweile sehr leichten - Schlaf. Zuvor hatte M. bereits in ihrem Pkw und unter freiem Himmel geschlafen - doch auch hier spürte sie unangenehm den Infraschall. Um zur Ruhe zu kommen, ist die Frau jüngst zu einer Kur aufgebrochen. "Ich freue mich darauf, einfach mal wieder durchschlafen zu können", sagt sie.

Keine Hilfe von offizieller Seite

Was Petra M. dagegen nervt: Von offiziellen Stellen gab es bislang keine Hilfe. Die Frau hat sich bereits an den Landkreis Harburg und das Landes-Umweltministerium gewandt - ohne Erfolg. Auch beim Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt in Hildesheim blitzte sie ab. Die Institution zog sich auf Modelle zurück, nach denen der Lärm in M.s Haus die Grenzwerte nicht überschreite. Aber: Um Lärm geht es Petra M. gar nicht, sondern um den Infraschall, der zwischen 0,1 und 20 Hertz entsteht und eben nicht laut, sondern nur körperlich zu spüren ist. 

14 Millionen Wärmepumpen bis 2045

Die Frau aus Jesteburg steht mit ihrem Problem offenbar nicht allein. Bereits im Oktober 2021 berichtete die Süddeutsche Zeitung im Artikel "Ein tiefes Brummen" über die Emissionen von Wärmepumpen. Dabei spielen die Geräte eine zentrale Rolle, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Nach Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende müssen bis zum Jahr 2045 bundesweit 14 Millionen Wärmepumpen installiert werden. Das ist im übrigen der Grund, warum Petra M. nicht aus ihrem Eigentumshaus wegzieht. "Was ist, wenn ich mir ein anderes Haus kaufe, und der Nachbar hat auch eine Wärmepumpe?" [b](os).

Sind Sie auch betroffen?

[/b]Sind Sie, liebe Leserinnen und Leser, ebenfalls vom Brummton betroffen - egal ob durch Wärmepumpen oder andere Quellen? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail mit dem Stichwort "Brummton" an oliver.sander@kreizeitung.net.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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