(ts). Unbekannte haben die zwei Kameras von einer auf der Autobahnbrücke bei Rade installierten Verkehrsmessanlage gestohlen. Mit einem Schneidewerkzeug hätten die Täter die Videokameras abgetrennt, sagte der Diplom-Ingenieur Ronald Mehling, Inhaber des betroffenen VTT Planungsbüros aus Seevetal-Helmstorf, dem WOCHENBLATT.

Es handelt sich um einen ungewöhnlichen Diebstahl. Die Technologie sei so speziell, dass es für die Kameras kaum einen Abnehmer gegen dürfte, sagt Ronald Mehling. Polizisten, die den Diebstahl aufgenommen haben, hätten deshalb vermutet, dass die Diebe möglicherweise irrtümlich davon ausgegangen seien, sie würden einen Blitzer zur Geschwindigkeitsüberwachung beseitigen.

10.000 Euro Schaden sei dem Unternehmen entstanden. Ronald Mehling setzt 1.000 Euro Belohnung aus für den Fall, dass jemand die Kameras findet und unbeschädigt zurückgibt.

Seit sechs Jahren betreibt Ronald Mehling sein Planungsbüro, seit 35 Jahren ist er in der Branche. Einen solchen Diebstahl habe er noch nie erlebt.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Jahr 2017 in der Region: In Buxtehude stahlen Unbekannte eine Videokamera, mit der eine Verkehrszählung durchgeführt werden sollte. Im Auftrag der Stadtverwaltung war dafür am Bahnhof ein sechs Meter hoher Mast mit der Kamera aufgestellt worden. In Herne (Nordrhein-Westfalen) entwendeten Diebe im Jahr 2018 die Kamera einer Verkehrsüberwachungsanlage. Die Polizei sprach damals von einem ungewöhnlichen Diebstahl, berichtete die Westdeutsche Allgemeine.

Nach Angaben des VTT Planungsbüros wird alle fünf Jahre in Deutschland an rund 40.000 Messstellen der Verkehr gezählt. Die Daten liefern Erkenntnisse über die Verkehrsentwicklung auf Deutschlands Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen. Wegen der Corona-Pandemie wurde die im Jahr 2020 vorgesehene Zählung um ein Jahr verschoben. Im Auftrag der Autobahn GmbH wird das Seevetaler Unternehmen bis Oktober an insgesamt 47 Zählstellen entlang der Autobahnen 1,7, 39 und 261 mit den Videokameras den Verkehr messen.