Bilanz der Krisenintervention der Johanniter
Im Einsatz für Trauernde

Die ehrenamtlich Helfenden des Kriseninterventionsteams der Johanniter sind für Menschen da, die völlig unerwartet einen Angehörigen verloren haben | Foto: Johanniter
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JOBS und KARRIERE

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Immer wenn das Kriseninterventionsteam der Johanniter im Einsatz ist, ist vorher etwas Schreckliches passiert: Dann hat jemand seinen Angehörigen völlig unerwartet verloren – bei einem Unfall, durch einen plötzlichen natürlichen Tod, durch Suizid oder ein Gewaltverbrechen. Im Jahr 2023 haben die Helfenden aus dem Regionalverband Harburg 163 Einsätze absolviert und damit rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr (2022 waren es 143). Insgesamt betreute das Team 582 Personen, 13 Mal waren mehrere Teams zeitgleich im Einsatz.

Krisenintervention als Ergänzung des Rettungsdienstes

Seit Gründung des Kriseninterventionsteams 2011 gab es fast jedes Jahr eine Steigerung an Einsätzen. „Die Krisenintervention bei Bedarf hinzuzuziehen, ist für den Rettungsdienst zunehmend üblich“, erklärt Ingo zum Felde, Leitung der Krisenintervention der Harburger Johanniter. Ein besonders tragisches Ereignis war im vergangenen Jahr der Radladerunfall in Toppenstedt. Am Ereignisabend und den Folgetagen hat das Team in elf Einsätzen etwa 80 Personen betreut. Dabei waren bis zu zehn Kriseninterventionshelfer zeitgleich im Einsatz. An der Art der Einsätze hat sich im Laufe der Jahre nach Beobachtung der Ehrenamtlichen wenig verändert: Am häufigsten im Jahr 2023 im Einsatz war die Gruppe aufgrund von Tod in der Häuslichkeit (51 Fälle), zur Betreuung von Angehörigen oder Augenzeugen nach Unfällen (42) oder Suizid eines Verwandten (29 Fälle). In vier Fällen fand eine Einsatznachsorge statt. Dabei werden Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst nach besonderen Einsätzen begleitet, um das Erlebte einzuordnen und zu verarbeiten.

Die ehrenamtlich Helfenden des Kriseninterventionsteams der Johanniter sind für Menschen da, die völlig unerwartet einen Angehörigen verloren haben | Foto: Johanniter
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„Ersthelfer für die Seele“

In den ersten schwierigen Stunden sind die Ehrenamtlichen für die Hinterbliebenen da, hören zu, geben Halt und helfen den Menschen, wieder handlungsfähig zu werden. Sie können als
„Ersthelfer für die Seele“allein schon durch ihre Anwesenheit und die Bereitschaft zuzuhören viel Entlastung geben. Das Team der Krisenintervention hat 22 Helfende und vier Helfende die ausschließlich Einsatznachsorge machen. Alle arbeiten, zusätzlich zu ihrem Beruf, ehrenamtlich und stellen eine 24-Stunden-Bereitschaft an 365 Tagen im Jahr sicher. Damit sie helfen können, haben die Ehrenamtlichen eine umfassende Ausbildung bei den Johannitern absolviert und sind auf verschiedenste Situationen vorbereitet.

Acht Ehrenamtliche haben 2023 die 110 Stunden umfassende Ausbildung in Psychosozialer Akuthilfe absolviert und die Kernfähigkeiten in diesem Aufgabenbereich erlernt: Einfach da zu sein, Schweigen auszuhalten und die Handlungsfähigkeit der Klienten zu fördern. Die Ausbildung umfasst z. B. auch den Umgang mit Angehörigen verschiedener Glaubensrichtungen oder die Begleitung von Betroffenen nach Gewalttaten wie Mord, Geiselnahme oder Terror sowie nach Naturkatastrophen. „Wir werden im September 2024 eine Ausbildung für neue Ehrenamtliche in der Krisenintervention anbieten. Daran Interessierte können per E-Mail Kontakt aufnehmen unter harburg@johanniter.de“, sagt zum Felde.

Mit einer Spende kann die ehrenamtliche Arbeit der Johanniter unterstützt werden, Verwendungszweck „Krisenintervention“ IBAN: DE36 3702 0500 0004 3245 20 bei der Bank für Sozialwirtschaft.

Die ehrenamtlich Helfenden des Kriseninterventionsteams der Johanniter sind für Menschen da, die völlig unerwartet einen Angehörigen verloren haben | Foto: Johanniter
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Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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