Samtgemeinde-Oldendorf-Himmelpforten
Verwaltung führt die Vier-Tage-Woche ein

Demnächst vier Tage geöffnet: das Rathaus in Himmelpforten  | Foto: ig
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JOBS und KARRIERE

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Wie schafft es eine Verwaltung, für Mitarbeitende und Bewerber attraktiv zu sein und zu bleiben? Die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten geht jetzt neue Wege, will als erste Kommune im Landkreis Stade eine Vier-Tage-Woche anbieten. Dabei wird die Arbeitszeit in der Verwaltung nicht verkürzt, sondern an vier statt an fünf Tagen abgeleistet. Einschränkungen für Bürger und Bürgerinnen beim Service soll es nicht geben, betonen die Ideengeber.

Die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten möchte mit der Umstellung als Arbeitgeber attraktiver werden. Denn unter den Kommunen sei der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte groß, sagt Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke. "Wir wollen zeigen, dass wir modern sind und neuen Ideen gegenüber aufgeschlossen. Das Ziel sind zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Was ist konkret geplant? Ab 1. April öffnen das Rathaus in Himmelpforten und das Bürgerhaus in Oldendorf montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 12 Uhr die Pforten. Montag- und Dienstagnachmittag ist von 13.30 bis 16 Uhr geöffnet, am Donnerstag sogar bis 19 Uhr. Am Mittwoch wird zwar gearbeitet, aber die Verwaltung bleibt für Besucher geschlossen. Bisher war an diesem Tag das Rathaus vormittags geöffnet. Das Team ist jedoch vormittags telefonisch zu erreichen. Vorreiter des neuen Arbeitsmodells ist die Stadt Wedel in Schleswig-Holstein. Dort wurde die Vier-Tage-Woche im vergangenen Jahr eingeführt. Danach soll die Zahl der Initiativbewerbungen deutlich angestiegen sein.

Die Vorteile zählen Samtgemeinde-Bürgermeister Holger Falcke und sein Vize Michael Krüger auf: Die flexibleren Arbeitszeiten an unterschiedlichen Orten würden für mehr Zufriedenheit bei den Mitarbeitern, einheitliche Öffnungszeiten für mehr Zuverlässigkeit für die Kunden sorgen. Mit dem langen Donnerstag bis 19 Uhr wird Arbeitnehmern auch ermöglicht, nach dem eigenen Feierabend dem Rathaus noch einen Besuch abzustatten. Die Idee zum neuen Modell hatte Michael Krüger. „Er war Impulsgeber und hat mich überzeugt“, so Falcke. Und: „Wir haben uns ein Jahr intensiv in Workshops mit der Umstrukturierung befasst“, berichtet Falcke. „Alle Mitarbeiter zeigten sich aufgeschlossen.“

Auch Erfahrungen mit dem mobilen Arbeiten zu Hause während der Corona-Pandemie wurden in die Workshops eingebracht. Wer mobil arbeiten möchte, könne es tun, stellt Krüger heraus. Herausforderung sei jetzt die eigenverantwortliche Umsetzung in den jeweiligen Teams, so Falcke. Das bedeute: Stärkere Abstimmung und Kommunikation seien jetzt angesagt. „Mindestens ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin müssen stets in der jeweiligen Abteilung präsent sein.“ Warum der „geschlossene“ Mittwoch? Dieser Wochentag sei stets sehr schwach genutzt worden, so Krüger. Bis 12 Uhr seien die Mitarbeiter aber weiterhin telefonisch erreichbar. An diesem Tag können dann auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ungestört liegengebliebene Vorgänge abarbeiten.

Durch die Flexibilisierung der Arbeit sei auch für Vollzeitkräfte eine Vier-Tage-Woche möglich, ergänzt Michael Krüger. Für ihn steht fest: „Das ist attraktiv für Fachpersonal.“ Jedenfalls ist die Verwaltungsspitze gespannt, wie die flexible Arbeitszeitregelung angenommen wird. Im Gemeinderat wurde das Modell durchweg positiv aufgenommen. Verabredet ist, dass nach einem Jahr überprüft werden soll, wie die Umsetzung läuft und ob die Bürger zufrieden sind.

Am 3. April nicht erreichbar

(sb). Aufgrund einer Personalversammlung sind die Abteilungen im Rathaus Himmelpforten sowie im Bürgerhaus Oldendorf am Mittwoch, 3. April, weder persönlich noch telefonisch erreichbar.

Redakteur:

Dirk Ludewig aus Stade

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