Große Sause findet erst später statt
100 Jahre TuS Oldendorf: Jubiläumsfeierlichkeiten werden verschoben

Der TuS-Vorstand mit (hinten, v.li.): Henrik Tomhave, Matthias Tiedemann,  Thorben Dombrowe und (vorne, v.li.): Sabine Guse, Sven van Haren und Bianca Nollmann  | Foto: TuS Oldendorf
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  • Der TuS-Vorstand mit (hinten, v.li.): Henrik Tomhave, Matthias Tiedemann, Thorben Dombrowe und (vorne, v.li.): Sabine Guse, Sven van Haren und Bianca Nollmann
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Ig. Oldendorf. Im Juni 1921 treffen sich in Oldendorf 14 junge Männer in der Backstube bei Schmelke und gründen eine Sportgemeinschaft, die sich zum Ziel setzt, Fußball zu spielen. Sie nennen sich siegessicher „Sportverein Viktoria“ und machen sich unter der Leitung von Seminarist Heinrich Schmelke auf, die Fußballwelt zu erobern. Mit dem Wunsch, auch Turnen und Gymnastik in Oldendorf anzubieten, gründet sich in der Folge der Turn- und Spielverein Oldendorf.

„Viele Leute waren in beiden Vereinen aktiv und konnten die Beiträge nur schwer aufbringen“, berichtet der TuS-Vorsitzende Matthias Tiedemann. „Der Wunsch, alle sportlichen Angebote nutzen zu können und die Einsicht, dass das Ziel beider Vereine die Leibesübung ist, führten schließlich im Februar 1927 zum Zusammenschluss.“ Der Verein heißt seitdem Turn- und Spielverein Oldendorf von 1921 und wird dieses Jahr 100 Jahre alt. Gefeiert wird - Corona-bedingt - jedoch erst nächstes Jahr.

Die großen Erfolge ließen beim jungen TuS nicht lange auf sich warten. 1927 und 1928 wurde die Oldendorfer Fußballmannschaft Gaumeister im Gau Elbmündung und im Jahre 1928 zusätzlich Pokalsieger auf dem Dobrock. Der größte Triumph war die Teilnahme an den Spielen um die Deutsche Meisterschaft. Doch das Vorrundenspiel wurde gegen den Harburger Turnerbund 2:1 verloren. Aber die Jugend hatte gewonnen. „Im gesamten norddeutschen Raum kannte man den Turn- und Spielverein Oldendorf“, so Bürgermeister, Vereinsmitglied und Ex-Vorsitzender Johann Schlichtmann.

Neuer Sportplatz neben der Schule

Im Jahre 1969 bekam der TuS Oldendorf einen neuen Sportplatz neben der Mittelpunktschule. In den Folgejahren wurde die Fußballmannschaft zu einer Spitzenmannschaft in der Bezirksklasse und Bezirksliga. Unvergessen sind die großen Erfolge im Pokal mit den Spielen gegen Brockeswalde im Bezirkspokalendspiel und im Landespokal gegen die Spielvereinigung Aurich, BSV Holzhausen (bei Osnabrück) und im DFB-Pokal gegen den Polizei SV Bremen. Am 27. Januar 1985 spielte der SV Werder Bremen mit Dieter Burdenski, Thomas Schaaf, Jonny Otten, Yasuhiko Okudera, Bruno Pezzey, Benno Möhlmann, Günther Hermann, Frank Ordenewitz, Rudi Völler, Uwe Reinders, Norbert Meier, Dirk Lellek und Klaus Funk in Oldendorf, besiegte mit Trainer Otto Rehhagel die Mannschaft den TuS mit 9:0.

Für Furore sorgten aber auch die Faustballerinnen mit ihren Trainern Hildegard und Günther Hardekopf - und vor allem auch die am 1. Juli 1971 gegründete Sportkegelabteilung. Sehr schnell machte sich die Abteilung einen Namen in der Sportkegler-Vereinigung (SKV). 1974 bemühte sich Helmut Budde um den Aufbau einer Tischtennisabteilung. Klappte: 1975 wurde eine Spielgemeinschaft mit Kranenburg und Estorf gegründet. Das Aushängeschild ist seit Jahrzehnten Helmut Safka, der erfolgreich an unzähligen internationalen Turnieren teilnahm. Auch gründete sich eine Handballabteilung, die in der Großen Sporthalle in Oldendorf, vor allem nach den Spielen, für unvergessene Momente sorgte.

Am 1. September 1980 trat energiegeladen Anke Hintelmann (heute Lüneburg) ihren Dienst als Trainerin in Oldendorf an, nachdem sie im Juli 1980 ihr Staatsexamen als Gymnastiklehrerin an der Berufsfachschule in Bad Harzburg absolviert hatte. Schlichtmann: „Und heute denkt Anke, nach über 40 Jahren Arbeit für den TuS, über ihren Abschied nach. Vermutlich im Sommer 2022.“

Mit den Erfolgen von Boris Becker und Steffi Graf im Welttennis entwickelte sich auch im TuS ein Run auf einen Mitgliedsplatz in der neu von Johanna Kröncke gegründeten und viele Jahre geleiteten Tennisabteilung. Heute verfügt die Abteilung über vier hervorragend gepflegte Ascheplätze, ein funktionales Clubhaus und einen angrenzenden Sanitärtrakt.

Im Juni 1991 feiert der TuS Oldendorf sein 70jähriges Vereinsjubiläum mit Gästen aus fünf anderen Vereinen Oldendorfs und einem riesigen Rahmenprogramm im Rudolf-Pöpke-Sportzentrum und der Schützenhalle in Kaken. Aus Oldendorf bei Itzehoe kam eine Abordnung mit mehr als 60 Personen.

1992 wird der 15-jährige Sven van Haren Deutscher Meister in der Leichtathletik im Blockwettkampf. Auch ein Verdienst seines damaligen Trainers Jörg-Rainer Gast. In den nächsten Jahren boomte die Leichtathletik in der LG Kreis Nord-Stade (MTV Hammah, MTV Himmelpforten, TuS Oldendorf). Das Organisationsteam unter der Leitung von Walter Paschen sorgte bei Landes-, Bezirks- und Kreismeisterschaften für unvergessene Momente. Und mit Unterstützung des TuS Active Future Teams (TAFT) unter der Leitung von Antje Schlichtmann nahmen Attraktivität und Flair nochmals zu. Nicht nur bei den Veranstaltungen, sondern im gesamten TuS. In bester Erinnerung bleiben auch die Tage des Sports mit der Polizei, Landesmeisterschaften der Polizei des Landes Niedersachsen, die Winterläufe oder auch nur ein 24 Stunden Spendenlauf.

Blaue Flaggen für Fußballanlagen

In den Jahren 2001 und 2002 erhielt der TuS Oldendorf die „Blaue Flagge“ für Fußballanlagen für sein Engagement für großes Umweltbewusstsein, z.B. bei der Bewässerung und der Pflege der Fußballplätze, der Schaltmöglichkeiten der Flutlichtanlagen sowie der Mülltrennung und Müllvermeidung im Rahmen von Fußballspielen.

Am 28. Mai 2004 strömten 2.500 Zuschauer ins Rudolf-Pöpke-Sportzentrum. Alle Steh- und Sitzplätze im weiten Rund waren besetzt, ein Tragschrauber kreiste über der Arena und ein Spielmannszug bot flotte Musik. Kurz vor Spielbeginn gegen die 1. Bundesligamannschaft von Hannover 96 ließ der Tragschrauberpilot Gerd Hübener den Spielball zur Erde fallen. Das Spektakel mit einem 5:1 Sieg für Hannover 96 mit Per Mertesacker, Altin Lala, Michael Frontzek und weiteren Stars endete erst am nächsten Morgen gegen 5.30 Uhr.

Der Turn- und Spielverein lebt, vor allem in der Breite aufgestellt, von seinen vielfältigen Angeboten in den Sparten Fasching, Faustball, Handball, Judo, Kegeln, Leichtathletik, Radfahren, Sportabzeichen, Teakwondo, Tennis, Tischtennis, Turnen und Wandern. Im Jahr 2000 hatte der TuS entsprechend seiner Konzeption fast 2.000 Mitglieder. Die Aufnahmemöglichkeiten der Sporteinrichtungen waren ausgeschöpft. Bei geringem Anspruchsdenken, vor allem der Seniorinnen und Senioren unter der Leitung von Elisabeth Heinsohn und Roswitha Reuter, konnten auch Räume im Jugendzentrum, dem Gemeindehaus oder Haus der Freien Christengemeinde zum Sport angeboten und genutzt werden.

Das letzte Jahrzehnt brachte auch dem TuS viele Veränderungen. Die Fußballer spalteten sich ab, gründeten den Verein FC Oste/Oldendorf. Die Teakwondo-Sparte unter der Leitung von Gabriele Warmke ging geschlossen nach Stade und gründete einen neuen Verein. Ein Großteil der Sparte Judo verließ den TuS und trainierte danach in Räumlichkeiten in Bremervörde. Und die Konkurrenz der Fitnessclubs spürte auch der TuS. Aktuell hat der Verein 1.100 Mitglieder in zehn Sparten. Und die Folgen der Corona-Pandemie sind auch für den TuS noch nicht absehbar. Verwaltung und Geschäftsstelle befinden sich im Bürgerhaus in der Schützenstraße 5 und werden von Bianca Nollmann geleitet. Die Geschäftsstelle ist montags von 17 bis 19 Uhr und mittwochs von 8.30 bis 11.30 Uhr geöffnet. Tel. 04144 - 610344, E-Mail: TuS-Oldendorf@t-online.de

Redakteur:

Dirk Ludewig aus Stade

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