Landkreis Harburg
Schutz gegen Corona: Gesichtsschilde aus dem 3D-Drucker

Fabian Hiller (v. li., "Makers vs. Virus"), Martin Berthold (Medienzentrum Landkreis Harburg) und Max Blindenhöfer (Zukunftswerkstatt Buchholz) zeigen die 3D-gedruckten Behelfs-Gesichtsschilde
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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(ts). Eine Woche nach dem gemeinsamen Aufruf haben die Zukunftswerkstatt Buchholz und das Medienzentrum Landkreis Harburg 656 mit 3D-Druckern produzierte Behelfs-Gesichtsschilde an Arztpraxen und Pflegedienste im Landkreis Harburg ausgeliefert. Das teilte Ekkehard Brüggemann, Leiter des Medienzentrums mit Sitz in Hittfeld, in einem Pressegespräch mit. Das Besondere ist: Die Masken haben technikbegeisterte Menschen in ihrer Freizeit hergestellt.
Die sogenannten Faceshields aus Hartplastik tragen Pfleger und Ärzte wie Visiere über dem Gesicht und sollen zusätzlichen Schutz vor Ansteckung mit dem Coronavirus bieten. Produziert haben sie 150 Menschen, überwiegend private Haushalte, die einen 3D-Drucker besitzen.
Zu der Aktion haben sich Zukunftswerkstatt und Medienzentrum mit der Initiative "Makers vs. Virus" zusammengetan. Dabei handelt es sich um eine Gemeinschaft von Menschen in ganz Deutschland, die 3D-Drucker besitzen und ihr Fachwissen teilen. 5.500 Menschen gehören ihr an. Man könnte sie eine Do-it-yourself-Bewegung im digitalen Zeitalter nennen. Sie ist in Regionalgruppen organisiert, die Initiative nennt sie "Hubs". Die Produktion von Corona-Visieren hat die "Makers" in ganz Deutschland schlagartig bekannt gemacht.
Die digitalen Skizzen, die für 3D-Drucke benötigt werden, habe ein Unternehmer in Tschechien in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Gesundheitsministerium entwickelt, sagt Ekkehard Brüggemann. In Deutschland ist das in freier und offener Gemeinschaft entwickelte Produkt nicht getestet und zertifiziert. Deshalb spricht Brüggemann von Behelfs-Gesichtsschilden und nicht von Schutzmasken. Das Vertrauen und die Nachfrage ist dennoch groß: Krankenhäuser, Zahnärzte, Altenheime und Landratsämter würden laut Medienberichten inzwischen bei "Makers vs. Virus" anfragen.
300 Visiere aus der ersten Charge im Landkreis Harburg hat der Ambulante Hauspflege Dienst erhalten. Firmenchef Ole Bernatzki hat sie im Medienzentrum am Schulzentrum Hittfeld abgeholt und wurde für einen NDR-Fernsehbeitrag dabei gefilmt.
"Etwa 45 Minuten bis vier Stunden dauert es, mit dem 3D-Drucker einen Gesichtsschild herzustellen“, sagt Martin Berthold, Techniker des Medienzentrums Landkreis Harburg. Die Dauer sei abhängig vom Druckmaterial und von Fachwissen. Im Medienzentrum stehen zwei 3D-Drucker. Schicht für Schicht dreht die Düse ihre Runden und stapelt den erhitzten Kunststoff, exakt nach der digitalen Vorlage, millimetergenau übereinander.
Etwa 300 Visiere pro Woche könne die Gemeinschaft im Landkreis Harburg produzieren, sagt Fabian Hiller. Der Gymnasiast aus Buchholz engagiert sich in dem "Makers-vs-Virus"-Hub Niedersachsen Nordost, der von Stade bis Winsen und Schneverdingen reicht. Wie lange werden die Ehrenamtlichen weiter produzieren? "Solange, bis die Großproduktion in Deutschland beginnt und die Nachfrage befriedigt ist", sagt Fabian Hiller. Die "Makers" seien mittlerweile dabei, ein zusätzliches Produkt für den Infektionsschutz im 3D-Druck zu entwickeln: einen Türgriff, der mit dem Ellbogen zu öffnen ist.
Wer Behelfs-Gesichtsschilde benötigt oder mit eigenem 3D-Drucker in die Produktion einsteigen möchte, wendet sich an das Medienzentrum des Landkreises Harburg, Telefon 04105 - 584513 oder per E-Mail an kontakt@medienzentrum-harburg.de.

Fabian Hiller (v. li., "Makers vs. Virus"), Martin Berthold (Medienzentrum Landkreis Harburg) und Max Blindenhöfer (Zukunftswerkstatt Buchholz) zeigen die 3D-gedruckten Behelfs-Gesichtsschilde
Ein 3D-Drucker stapelt den erhitzten Kunststoff und produziert ein Kopfteil des Behelfs-Gesichtsschildes Fotos: ts
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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