Kraniche fliegen gen Süden
Abschied mit Trompetengruß

Kranich-Flugformation über dem Landkreis Stade | Foto: Henning Kunze
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

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Seit rund vier Wochen wird es in der Abenddämmerung häufig laut am Himmel. Kraniche, aber auch Gänse und andere Wildvögel fliegen mit lauten Rufen und in V-förmigen Formationen Richtung Süden in ihr Winterquartier. Was für die einen nicht mehr als ein beeindruckendes Schauspiel ist, ist für andere eine Bestätigung ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Dazu gehören z.B. die rund zehn Mitglieder der AG Kranichschutz unter der Leitung von Heinz Otto Erhorn aus Buxtehude und Burkhard Weißenborn aus Deinste. 

AG Kranichschutz sieht sich als Lobby für den scheuen Vogel

Die AG ist eine von vielen im gesamten Bundesgebiet und engagiert sich ehrenamtlich unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Kranichschutz Deutschland. "Arbeitsgruppen gibt es überall dort, wo der Kranich vorkommt", erzählt Heinz Otto Erhorn. "Bei uns im Landkreis gibt es ihn erst seit Mitte der 1990er Jahre. Damals wurde er zuerst im Hohen Moor bei Oldendorf gehört und gesichtet." Dank der Renaturierung der Moore – Kraniche brauchen Wasserflächen und viel Ruhe, um ihren Nachwuchs großzuziehen – ist die Population bis heute auf gut 60 Revierpaare angewachsen. "Die AG Kranichschutz hat mit ihrer Arbeit einen kleinen Beitrag zu diesem Wachstum geleistet", erklärt Heinz Otto Erhorn. "Denn wir arbeiten u.a. mit Behörden und Verbänden zusammen und bilden eine Kranich-Lobby, wenn beispielsweise Straßen, Windkraftanlagen oder Stromtrassen geplant werden. So weisen wir u.a. darauf hin, dass Baumaßnahmen nicht in die Brut- und Aufzuchtzeit fallen sollten." Bisher wurde bei solchen Maßnahmen stets ein guter Mittelweg gefunden, um allen Seiten gereicht zu werden. 

In diesem Herbst startete der Vogelflug mit einer wahren Invasion: Am zweiten Oktoberwochenende zählten die Hobby-Ornithologen knapp 13.000 Kraniche, die laut trompetend über den Landkreis Stade flogen. "Höchstwahrscheinlich hing das mit dem Wetter und den Windverhältnissen zusammen", sagt Heinz Otto Erhorn. "Die Vögel spüren die bevorstehende Witterung früher als wir Menschen. Wenn die Thermik stimmt und fallende Temperaturen bevorstehen, gehen sie auf die Reise." Ziele der Kraniche sind Südfrankreich und Spanien. Die Strecke wird in mehreren Etappen zurückgelegt und dauert mehrere Wochen. Um sich für diesen Marathon zu stärken, sind die silbergrauen Vögel zurzeit tagsüber auf Grünflächen anzutreffen, wo sich die Allesfresser sowohl von Ernteresten, Wurzeln und Knollen als auch von Insekten und kleinen Wirbeltieren ernähren. 

Auch Gänse, Enten und Kiebitze lieben den Landkreis Stade

Neben dem Kranich ist der Landkreis Stade und insbesondere das Land Kehdingen auch bei vielen anderen Zugvögeln eine beliebte Zwischenstation auf dem Weg ins Winterquartier. So hat Andreas Nees, Naturschutzwart beim Landkreis Stade, mit seinen Helfern in diesem Herbst Rekordzahlen zu vermelden. Insgesamt 39 Wasser- und Watvogelarten wurden in Nordkehdingen gesichtet, darunter rund 11.000 Nonnengänse, zirka 7.700 Kiebitze, 6.300 Pfeifenten, 5.900 Goldregenpfeifer und 3.700 Krickenten. „Ich freue mich über die hohen Rastvogelbestände dieser mittlerweile bedrohten Vogelarten“, sagt der
Leiter des Amtes für Naturschutz im Stader Kreishaus, Dr. Uwe Andreas. „Zeigt es doch, dass die
Naturschutzmaßnahmen im EU-Vogelschutzgebiet an der Unterelbe Wirkung zeigen.“

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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