Das sind mal "echte Sorgen"
Keine Pommes bei Ikea und andere Luxusprobleme
Der Zwischenruf - ein Meinungsartikel
Seit einem halben Jahr tobt der Ukraine-Krieg, Familien wissen nicht mehr, wie sie finanziell über die Runden kommen sollen, und wegen der Gaskrise droht ein Bibber-Winter. Doch viele Deutsche haben andere Sorgen. Ich habe mir mal drei "First World Problems" herausgepickt, die es in den vergangenen Tagen aus deutscher Sicht gab.
Mein Favorit ist der Pommes-Skandal bei Ikea. Da erdreistet sich eine Filiale, zu den Köttbullar statt Fritten nur noch Salzkartoffeln zu servieren - aus Klimaschutzgründen. Man hätte dem blau-gelben Möbelhaus wahrscheinlich verziehen, wenn es das Billy-Regal aus dem Sortiment nimmt - aber Pommes?
Ums Essen geht es auch beim zweiten Aufreger: Helene-Fischer-Fans haben bei einem Konzert der Schnulzen-Diva mehr als 600 Euro für ihr VIP-Ticket hingeblättert. Im Preis inbegriffen war neben der schlechten Sicht ein fast leergefuttertes Buffet. Eine Riesen-Sauerei: Das Schweinefilet war sofort verputzt.
Und der Hauptaufreger: Da fühlt sich ein Verlag nach einem Shitstorm genötigt, das Buch zum Kinofilm "Der junge Häuptling Winnetou" aus dem Programm zu nehmen. Der Vorwurf aus der Community der politisch Korrekten: Die Winnetou-Story reproduziere rassistische Stereotype. Und ich dachte, das ist nur ein Abenteuerroman für Kinder.
Schön, dass wir Deutschen in diesen Zeiten noch über solche Luxusprobleme streiten können.
Jörg Dammann
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