Ortsfeuerwehr Stade bricht Rekorde: So viele Brandeinsätze wie noch nie

Während der Jahresversammlung wurde Karl-Ole Trapp (li.) von Ortsbrandmeister Stephan Woitera zum Oberfeuerwehrmann befördert | Foto: Stefan Braun
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  • Während der Jahresversammlung wurde Karl-Ole Trapp (li.) von Ortsbrandmeister Stephan Woitera zum Oberfeuerwehrmann befördert
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lt. Stade. Insgesamt 244 Mal rückte die Ortsfeuerwehr Stade in 2018 zu Bränden aus: So häufig wie noch nie zuvor in ihrer 158-jährigen Geschichte, berichtete Ortsbrandmeister Stephan Woitera kürzlich im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Retter in Stade.
Dabei leisteten die Feuerwehrkräfte 9.688 Stunden ab, nahezu doppelt so viele wie im Jahr davor. Die entstandene Brandschadensumme wird auf knapp drei Mio. Euro beziffert.
Dem gegenüber konnten Sachwerte von geschätzten knapp 18 Mio. Euro erhalten werden. Zudem konnten 182 Personen von der Ortsfeuerwehr Stade aus den unterschiedlichsten Notlagen gerettet oder in Sicherheit gebracht werden.
Feuerwehr aktuell
Besonders in Erinnerung geblieben seien den Kameraden die Großbrände beim RZS Anfang Juni und in der Stader Altstadt Ende Oktober (das WOCHENBLATT berichtete).
Der erste heiße Einsatz des Jahres sei der Brand eines Patientenzimmers im Elbe-Klinikum auf der Station B der Kardiologie gewesen. Ein Patient hatte offenbar mit einer brennenden Zigarette Teile seines Bettes und des Beistellschranks in Brand gesetzt. In Folge dessen musste die gesamte Station evakuiert werden. Der Brand-Verursacher und eine Pflegekraft erlitten eine Rauchgasvergiftung, so Woitera.
Das Elbe Klinikum sei mit elf Auslösungen auch insgesamt der Spitzenreiter bei der Anzahl an ausgelösten Brandmeldeanlagen gewesen. Auf Platz zwei landete die Asylbewerberunterkunft in der Albert-Schweitzer-Str. Hier kam es zu sieben Auslösungen, darunter ein Kleinbrand im Keller sowie sechs Mal Essen auf dem Herd oder im Backofen.
Die Anzahl an Fehlalarmierungen durch ausgelöste Brandmeldeanlagen und Rauchmelder in Wohnungen sei mit 61 Alarmierungen (Vorjahr 42) weiter erheblich angestiegen.
Im Bereich der Hilfeleistungen verzeichnete die Stader Ortsfeuerwehr insgesamt 420 Einsätze. Bemerkenswert an der Zahl sei, dass es sich mit wenigen Ausnahmen um das ganz normale Tagesgeschäft handele, denn sehr große Unwetterlagen durch Sturm oder Starkregen seien 2018 ausgeblieben, so Woitera.
Eine „kleinere“ Unwetterlage hatte es durch den Sturm „Burglind“ Anfang Januar u.a. mit abgeknickten Bäumen, Land unter in Schölisch mit einer Pumpaktion und den mittlerweile fast turnusmäßigen Einsatz auf der Bahnstrecke gegeben, wo ein mit 250 Passagieren besetzter Metronom in Höhe Stade-Haddorf mit einem Baum kollidiert war.
Höhepunkte im vergangenen Jahr seien die Inbetriebnahme des neuen Funkraumes in der Hansestr. 22, die Ausgabe neuer Einsatzbekleidung und die Indienststellung des neuen Hilfeleistungs-Löschbootes „Henry Köpcke“ gewesen.
Vor der schönen Kulisse der Stader Altstadt und des Stadthafens an der Hansestraße wurde das im Frühjahr 2017 aus Privatbesitz beschaffte und für die Belange der Feuerwehr umgebaute Boot im September 2018 auf den Namen des ehemaligen Bootsbeauftragten „Henry Köpcke“ getauft und offiziell in den Dienst gestellt.
Das gesamte Boot wurde komplett entkernt, technisch überholt, aufgearbeitet und in vielen Arbeitsschritten zum Feuerwehrboot umgerüstet. Es ist ausgestattet mit diversen technischen Finessen, wie z.B. Radar, Sonar und Wärmebildkamera.
Bei einem Einsatz am 7. Januar 2019 konnte das Boot bei widrigen äußeren Bedingungen mit Sturm, starkem Seegang und schlechter Sicht auf der Elbe vor Krummendeich seine Stärken schon voll unter Beweis stellen.
Positiv bewertete Stephan Woitera auch die Novellierung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes, die eine Dienstzeit bis zum 67. Lebensjahr ermöglicht. Erstmalig in der Geschichte der Feuerwehr Stade konnten so bereits in die Alters- und Ehrenabteilung überstellte Kameraden zurück in den aktiven Dienst versetzt werden.
Insgesamt gehören 160 Personen zum aktiven Kern der Feuerwehr, davon sind 21 Frauen. Der Altersdurchschnitt liegt derzeit bei 36,8 Jahren.
Die Jugendfeuerwehr besteht aus 32 Jugendlichen, davon 23 Jungen und neun Mädchen. Die im Dezember 2015 gegründete Kinderfeuerwehr besteht aus zehn Jungen und fünf Mädchen. Fünf Kinder konnten im Verlauf des letzten Jahres von der Kinderfeuerwehr in die Jugendfeuerwehr überwechseln.

Während der Jahresversammlung wurde Karl-Ole Trapp (li.) von Ortsbrandmeister Stephan Woitera zum Oberfeuerwehrmann befördert | Foto: Stefan Braun
Dank für Engagement in der Brandschutzerziehung: Gerhard Thieme (Mitte) mit Ortsbrandmeister Stephan Woitera (re.) und dessen Vertreter Thomas Woitera (li.) | Foto: Stefan Braun
Redakteur:

Lena Stehr

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