Internet-Auftritt der Stadt Stade jetzt mehrsprachig
Welche Flagge ist das denn auf der Stader Homepage?
jd. Stade. Die Stadt Stade hat Mitte Mai ihre Homepage runderneuert. Die Internetseite der Hansestadt ist jetzt in vier Fremdsprachen abrufbar. Die fremdsprachigen Versionen werden jeweils durch kleine Nationalflaggen oben rechts auf der Startseite symbolisiert. Dabei dürften drei der vier Fähnchen den meisten geläufig sein: Es sind der "Union Jack" (Großbritannien), die Trikolore (Frankreich) und die "la Rojigualda" (Spanien). Doch wie verhält es sich mit der vierten Fahne auf der Homepage? Für welche Sprache steht sie?
Eine grün-weiß-schwarze Fahne mit einem roten Streifen an der linken Seite: Welches Land kann das nur sein? Mehrere arabische Staaten weisen in ihren Fahnen die gleiche Farbkombination auf, allerdings in unterschiedlicher Anordnung. Damit ist schon mal die Frage geklärt, für welche Sprache die Flagge auf der Homepage steht: Arabisch. Jetzt noch einmal genau hinschauen und vergleichen: Es ist weder die Fahne von Kuwait, dem Sudan oder Jordanien. Es handelt sich vielmehr um die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).
Die sogenannten "panarabischen Farben" gehen zurück auf die "arabische Revolutionsfahne" von 1916 und symbolisieren den Widerstand der Araber gegen die damalige türkische Fremdherrschaft. Schwarz steht dabei für den Kampf gegen die Unterdrückung, Weiß für eine hoffnungsvolle Zukunft, Rot für das vergossene Blut und Grün ist das Symbol des islamischen Glaubens.
Doch warum fiel die Wahl in Stade ausgerechnet auf die Fahne der Emirate, um damit die arabische Sprache zu symbolisieren. Denn dort leben nur zehn Millionen Menschen, während Arabisch die Muttersprache von fast 400 Millionen Menschen ist. Das wäre letztendlich, als wenn die Fahne von Liechtenstein als Symbol für die deutsche Sprache stünde. Oder hofft man in Stade etwa, so zahlungskräftige Ölscheichs als Besucher anzulocken?
"Bei der Übersetzung unserer Website in unterschiedliche Sprachen greifen wir auf eine Dienstleistung von Google zurück", erläutert Stades Pressesprecher Stephan Voigt. Daher habe die Stadt keinen Einfluss auf die Auswahl der gezeigten Flaggen als Symbol für die jeweiligen Sprachen. Aktuell werde die neue Website noch "unter Live-Bedingungen" getestet. "Wir werden an unterschiedlichen Stellen noch Veränderungen vornehmen, bevor die neue Internetpräsenz tatsächlich fertig ist – sofern eine Internetseite überhaupt jemals fertig sein kann."
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