In Stade läuft das Werkstattverfahren zur Zukunft der Camper Höhe an
Zu Beginn ein Spaziergang
jd. Stade. Bleiben die Sportplätze auf der Camper Höhe erhalten und werden saniert? Wird die Fläche stattdessen begrünt und dient künftig der Naherholung? Oder werden die stadteigenen Flächen verkauft und das Gelände wird mit Wohnhäusern bebaut? Welche dieser Fragen am Ende mit ja beantwortet wird, soll ein Runder Tisch klären, an dem sich neben der Stadt und dem Sportverein VfL Stade auch die Bürger beteiligen können. Nachdem sich die Gegner einer Bebauung zur Bürgerinitiative "Pro Camper Höhe" formiert hatten, wurde vereinbart, ein sogenanntes Werkstattverfahren durchzuführen. Dieses Verfahren startet am Freitag, 24. Mai, mit zwei „Beteiligungsspaziergängen“. Die jeweils anderthalbstündigen Spaziergänge beginnen um 16 und 18 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz der Realschule Camper Höhe. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Gespräche über die Zukunft der Camper Höhe werden von einem externen Moderator geleitet, den Stadt und Bürgerinitiative gemeinsam ausgesucht haben. Die Wahl fiel auf Markus Birzer aus Hamburg, der ein Experte für Bürgerbeteiligungsverfahren ist. Der 55-jährige Politikwissenschaftler, der seit 25 Jahren vor allem umstrittene Stadtentwicklungsprojekte in ganz Deutschland begleitet, hat bereits erste Hintergrundgespräche geführt. "Es gibt vielfältige Wünsche und Ansprüche hinsichtlich des Geländes", so Birzer. Er sei sich aber sicher, dass man beim Werkstattverfahren zu einem Ergebnis komme, das von einer breiten Mehrheit getragen werde.
Die Bürgerinitiative hat bereits angekündigt, sich aktiv an dem Verfahren zu beteiligen. Der Protest wird vor allem von Anwohnern und ehemaligen "Güldensternern" getragen. Bei einer Unterschriften-aktion gegen eine Bebauung der Camper Höhe haben 2.743 Bürger unterzeichnet. Die Listen wurden am Montag auf der Ratssitzung übergeben. In der Vergangenheit wurde eine zum Teil sehr emotionale Debatte zum Thema Camper Höhe geführt. Birzer will die Diskussionen auf eine sachliche Ebene zurückführen. Vor allem die Nachbarn sollen ihre Überlegungen zur weiteren Nutzung des Sport- und Freizeitgeländes einbringen. Im Zuge des Werkstattverfahrens soll an einem Wochenende Mitte Juni intensiv besprochen werden, welche Möglichkeiten der Entwicklung es gibt und welche Szenarien sinnvoll, finanzierbar und umsetzbar sind.
Allerdings steht schon jetzt fest, dass es mit den erhofften Zuschüssen aus Mitteln des Bundesprogramms "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" zumindest vorerst nichts wird. Stade wurde in diesem Jahr nicht in das Programm aufgenommen. Von bundesweit 1.300 Kommunen erhielten nur 186 den Zuschlag. So steht in den Sternen, wo die 3 Mio. Euro für die Sanierung der Sportplätze herkommen sollen - sofern sich in dem Werkstattverfahren überhaupt dafür ausgesprochen wird.
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