3.500 Jahre altes Grab in Stelle entdeckt

Prof. Dr. Reiner Maria Weiss (v. li.), Jan Bock und Jochen Brandt zeigen Fundstücke
aus der Bronzezeit   Fotos: thl
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    aus der Bronzezeit Fotos: thl
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Archäologen machen überraschende Funde auf Areal des Baugebietes "Grasweg West"

thl. Stelle. "Dieser Fund ist in mehrfacher Hinsicht eine echte Überraschung für uns." Jan Bock von Archäologenbüro "Archon Bock + Höppner" aus Buchholz ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass das, was er und seine Kollegen bei Grabungen im künftigen Baugebiet "Grasweg West" in Stelle gefunden haben, eine archäologische Sensation ist: die gepflasterte Sohle eines etwa 3.500 Jahre alten Hügelgrabes aus der Bronzezeit und davor gelagerte Urnengräber, die aus Nachbestattungen vor etwa 2.500 bis 3.000 Jahren stammen.
Seit Juni graben Bock und sein Team unter der Aufsicht des Kreisarchäologen Jochen Brandt auf dem Areal an der K86. "Eine gängige Praxis, wenn es Hinweise darauf gibt, dass an der Stelle, wo gebaut werden soll, Geschichtliches zu finden ist", erläuterte Brandt.
Und gefunden wurde viel. Zunächst kamen Überreste einer etwa 2.000 Jahre alten Siedlung zum Vorschein. Vor allem alte Tonscherben holten die Archäologen aus der Erde. Diese werden jetzt gewaschen und sortiert und anschließend im Magazin des Archäologischen Museums in Hamburg eingelagert. Rund 50 Meter weiter stießen sie dann auf das Hügelgrab. "Dass wir hier überhaupt etwas finden, hat uns schon überrascht", so Brandt. "Hügelgräber kennen wir eigentlich nur auf der Geest und nicht im Vorland, der Marsch. Das hat damit zu tun, dass die Toten früher quasi von oben über die Hinterbliebenen wachen sollten." Für die Archäologen erwies sich der Fund in zweifacher Hinsicht als Glücksfall. Zum einen ist das Hügelgrab offenbar die Ruhestätte einer herausragenden Persönlichkeit. Darauf lässt die Spitze einer Lanze oder eines Dolches schließen, die in dem Grab gefunden wurde. "Auch schon damals durfte nicht jeder Waffen tragen, sondern nur besondere Leute", erklärte Prof. Dr. Rainer Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums. Zum anderen wurde die Sohle des Grabes nur etwa 40 Zentimeter unterhalb der Grasnarbe gefunden. "Hier wurde nie tief gepflügt, sonst wäre das Grab Geschichte", weiß Brandt.
Geschichte ist das Grab aber trotzdem bald. Noch bis Ende dieser Woche sollen weitere Grabungen stattfinden, bei denen alle Funde fotografiert und dokumentiert werden. Danach wird das Areal zur Bebauung freigegeben. Wenn dann die Bagger rollen, ist das alte Grab für immer verschwunden.

Prof. Dr. Reiner Maria Weiss (v. li.), Jan Bock und Jochen Brandt zeigen Fundstücke
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Fein säuberlich haben die Archäologen die Sohle des Hügelgrabes freigelegt
Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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