Winsen
Baustein aus der Geschichte Winsens

Nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen (v. li.): Dr. Gerhard Kuebart (Kreisgemeinschaft Ebenrode), Prof. Dr. Rolf Wiese (Vorsitzender Heimat- und Museumverein), Joachim Löwe (Kreisgemeinschaft Schlossberg), Michael Gründling (Kreisgemeinschaft Schlossberg), Prof. Dr. Thomas Heberer (Kreisgemeinschaft Ebenrode) | Foto: Museum im Marstall
  • Nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen (v. li.): Dr. Gerhard Kuebart (Kreisgemeinschaft Ebenrode), Prof. Dr. Rolf Wiese (Vorsitzender Heimat- und Museumverein), Joachim Löwe (Kreisgemeinschaft Schlossberg), Michael Gründling (Kreisgemeinschaft Schlossberg), Prof. Dr. Thomas Heberer (Kreisgemeinschaft Ebenrode)
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Die Zeit ab 1943 nach den verheerenden Bombardements Hamburgs und die Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs veränderten die Stadt Winsen grundlegend. Auch wenn es kaum Kriegsschäden gab, so waren doch die Folgen des Krieges überall spürbar. In großem Umfang kamen Flüchtlinge und Vertriebene in die Dörfer und Städte des Landkreises Harburg, damit auch in die Stadt. Viele von ihnen kamen aus Ostpreußen. Die Einwohnerzahlen entwickelten sich rasant. In der Stadt Winsen stieg die Zahl im Jahr 1951 auf 9.054 Einwohner, von denen mehr als ein Drittel Neubürger infolge Flucht und Vertreibung waren.

Im Landkreis Harburg und in Winsen wurden die drückenden Probleme dieser Zeit erkannt und besonders die ersten Landräte und Oberkreisdirektoren halfen so gut es die Möglichkeiten zuließen. Einer von ihnen war der Landrat Philipp Helbach, der 1949 die Kreisbaugenossenschaft Harburg gründete, die für viele Flüchtlinge und Vertriebene Häuser und Wohnungen baute. Die Vertriebenen schlossen sich zu Kreisgemeinschaften zusammen, um sich zu unterstützen und die Erinnerung an die alte Heimat zu erhalten.

Im Jahre 1953 begründete der amtierende Landrat Dr. Fritz Broistedt die Patenschaft des Landkreises Harburg mit der Kreisgemeinschaft Schlossberg. „Die Schlossberger“ wurden als Synonym für die aus Ostpreußen stammenden Flüchtlinge und Vertriebenen genommen. Es war erst die zweite derartige Patenschaft eines Landkreises in Niedersachsen und damals etwas ganz Neues, ein Hilfs- und Schutzpakt, der die Linderung der materiellen, aber auch der seelischen Not der Betroffenen zum Ziel hatte. Über 2.000 Gäste waren bei der Übergabe des Patenschaftsbriefes dabei.

Bis heute hat sich die daraus entstandene Heimatstube der Schlossberger, im Jahr 2009 ergänzt um eine Heimatstube für die Kreisgemeinschaft Ebenrode (Stallupönen), in der Stadt Winsen erhalten, auch wenn immer weniger Menschen der heutigen Generation diesen Ort als Erinnerungsort nutzen.

Um die Heimatstuben neu zu beleben und ihren Erhalt zu sichern, haben das Museum im Marstall und die Kreisgemeinschaften Schlossberg und Ebenrode Kooperationsvereinbarungen geschlossen. Gemeinsames Ziel ist es, diesen Teil der Geschichte Winsens wieder stärker ins Bewusstsein zu bringen.

Ab dem kommenden Jahr sollen die Heimatstuben für interessierte Besucher zugänglich sein und in das Angebot für Schulklassen und Erwachsenengruppen des Museums integriert werden. Neben den Inhalten der Heimatstuben bietet die Stadt Winsen mit ihrer ersten großen Stadtentwicklung nach 1950 viel Anschauungsmaterial für die Bemühungen der Flüchtlinge und Vertriebenen, sich eine neue Heimat zu schaffen. Die Spuren dazu sind im Stadtgebiet gut ablesbar und sollen durch Exkursionen erschlossen werden.

Bei Fragen oder Wünschen nach mehr Informationen wenden sich Interessierte bitte an die Pressestelle des Museums im Marstall unter Tel. 0151 - 56873474 oder per E-Mail an presse@museum-im-marstall.de.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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