Integratives Kunstprojekt für alle
Die Kunstbäckerei macht Winsen bunt
- Ob beim Spielen oder Kreativsein: Woche für Woche haben in der Kunstbäckerei viele unterschiedliche Menschen gemeinsam Spaß
- Foto: Anika Werner
- hochgeladen von Anika Werner
In den Räumen einer alten Bäckerei an der Bahnhofstraße in Winsen entsteht seit einiger Zeit etwas Besonderes: die Kunstbäckerei. Ein Ort, an dem sich Kreativität und Gemeinschaft treffen. Gegründet von Nele Hobst und Susanne Brüggemann, hat sich die Kunstbäckerei zu einem integrativen Zentrum entwickelt, das alle Menschen in Winsen willkommen heißt.
Ein Ort der Begegnung und Kreativität
Betritt man die Kunstbäckerei, ist die besondere Atmosphäre sofort spürbar. Regale voller Farben, Pinsel, Papiere und Bastelmaterialien säumen die Wände. Es ist eine Schatzkammer für kreative Köpfe, die hier nach Herzenslust malen, basteln und gestalten können. „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich Menschen treffen und gemeinsam kreativ werden können“, erklärt Nele Hobst, die 36-jährige Gründerin, die sich auch als 1. Vorsitzende des DRK-Ortsvereins und Gruppenleiterin des Jugendrotkreuzes engagiert.
In der Mitte des Raumes stehen Tische, jeder ein Unikat, zusammengesetzt aus alten Möbeln. Sie laden dazu ein, sich hinzusetzen und loszulegen. Alte Stühle aus den 50er Jahren, die Susanne Brüggemann, 70 Jahre alt und Kreisleiterin des Jugendrotkreuzes, in einem Museum entdeckt hat, verstärken den Vintage-Charme. „Viele der Möbel und Materialien haben wir über Kleinanzeigen gefunden. Es hat eine Weile gedauert, bis alles zusammenkam, aber jetzt wirkt es genau so, wie wir es uns vorgestellt haben“, erzählt sie stolz.
Kreative Angebote für alle
Jeden Mittwochabend von 19 bis 21 Uhr füllt sich der Raum mit Menschen, die gemeinsam Spiele spielen. Im Sommer trifft man sich oft draußen, um Boule oder Federball zu spielen. Wenn das Wetter es nicht zulässt, wird drinnen gelacht und gespielt. „Es ist uns wichtig, dass es immer einen Ort gibt, an dem Menschen zusammenkommen und Spaß haben können – egal, ob sie schon lange hier leben oder erst kürzlich angekommen sind“, sagt Nele. Genau diese Idee des Miteinanders zeigt sich auch am Donnerstag, wenn von 15 bis 17 Uhr der Malnachmittag stattfindet. Hier dürfen alle, die Lust haben, Pinsel und Farbe in die Hand nehmen und sich kreativ austoben.
„Manchmal gebe ich ein Thema vor, und dann schauen wir, was die Teilnehmer daraus machen. Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich die Ergebnisse am Ende sind“, erzählt Nele und lacht. Einmal brachte eine dieser kreativen Nachmittage eine ganze Ausstellung hervor, die später in der Haspa gezeigt wurde. „Es ist so spannend, wie viel Kreativität in jedem steckt, wenn man ihnen den Raum dafür gibt“, fügt sie hinzu.
Die Gruppen sind bunt gemischt: junge und ältere Menschen, Geflüchtete und Einheimische, Menschen, die sich sonst vielleicht nicht begegnen würden. Doch hier wird gemeinsam gemalt, gespielt und gelacht – und es kostet nichts. Dank großzügiger Spenden, wie einer vom Rotary Club und Möbeln von den Stadtwerken, kann das integrative Kunstprojekt kostenlos für alle angeboten werden.
Mitmachaktion – Kunst gegen Rassismus
Im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus öffnet die DRK Kunstbäckerei ihren Kunstraum für alle, die sich kreativ mit dem Thema Rassismus und gelungener Integration auseinandersetzen möchten. Farben und Papier sowie eine fachkundige Begleitung stehen bereit.
Termine: 17., 18., 20., 21., 24. und 25. März, jeweils 14 bis 17 Uhr
Redakteur:Anika Werner aus Winsen |
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