Gewinn oder Rohrkrepierer?

Der Bahnhof ist der Dreh- und Angelpunkt für den "WinsenBUS"   Foto: thl
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Am neuen "WinsenBUS" scheiden sich die Geister / Viele Bürger sind unzufrieden

thl. Winsen. Zum Beginn des Winterfahrplans der öffentlichen Verkehrsmittel ist er mit vielen Vorschusslorbeeren und Anpreisungen der Stadt gestartet: der "WinsenBUS", der den bisherigen im Ringverkehr fahrenden Stadtbus abgelöst hat. Die Stadt versprach seinerzeit deutliche Verbesserungen für die Pendler.
Doch offensichtlich bewahrheitet sich (mal wieder) das alte Sprichwort "Es ist nicht alles Gold was glänzt". Denn für viele Pendler ist der "WinsenBUS" kein Gewinn, sondern vielmehr ein Rohrkrepierer.
"Die Haltestelle in Borstel Dorfgemeinschaftshaus (DGH)/Feuerwehr wird durch den 'WinsenBus' nicht angefahren, die nächstgelegene Haltestelle wäre Königstraße. Dort fahren zwar Regionalbusse ab, jedoch nicht in einer Stundentaktung den ganzen Tag", bemängelt Mona Hauck. "Der Hinweis, in den Zwischenzeiten könne man das neue Anruf-Linien-Taxi (ALT) bestellen, stimmt zwar, der Fahrpreis ist aber erheblich teurer. Und als Inhaber einer HVV-Profi-Card kann ich das ALT nicht kostenfrei, wie die Busse, nutzen." Hinzu komme, da die Haltestelle DGH/Feuerwehr von der Linie 4002 nicht mehr wie früher angefahren werde, gebe es für die Borsteler auch keine Alternative, wenn der Metronom aus Hamburg (mal wieder) Verspätung habe. Hauck: "Ich nutze z. B. die Linie 5402 ab Bahnhof bis zur Haltestelle Habichtshorst, die um 16.31 am Bahnhof losfährt. Früher konnte ich, wenn der Metronom Verspätung hatte und der Bus schon weg war, die Linie 4002 um 16.48 Uhr ab Bahnhof nehmen und bis zum DGH fahren. Diese Möglichkeit besteht nun nicht mehr. Sprich: wenn der Zug Verspätung hat, muss ich eine Stunde auf den nächsten Bus warten."
"Ich wohne im Hanseviertel in Winsen und bin von der Umstellung des Stadtbusses auf den 'WinsenBUS' als vollberufstätiger Pendler betroffen", sagt Andrea Wilke. Für sie habe sich "alles geändert". Früher sei sie um 5.50 Uhr mit dem Bus gefahren und habe den Zug um 6.01 oder 6.07 Uhr nach Hamburg nehmen können. "Heute muss ich bereits um 5.13 Uhr in den Bus steigen, der nämlich seit der Umstellung die doppelte Fahrtzeit bis zum Bahnhof hat", so Wilke weiter. "Und weil die Haltestelle Fuhlentwiete nur noch eine Aussteigehaltestelle ist, da der Bus in der danach folgenden Haltestelle Astrid-Lindgren-Straße eine Zehn-Minuten-Pause macht, muss ich also ganz woanders einsteigen." Und sie ergänzt: "Ganz nebenbei wohnen im Hanseviertel viele Rentner, die in die Stadt fahren wollen. Der neue Busfahrplan sieht die Haltestelle ZOB gar nicht mehr vor. Wie kommt man denn von hier aus da hin?"
Das fragen sich auch die Senioren der AWO. Denn auch die Bushaltestelle in der Bahnhofstraße in Höhe der alten St. Georg-Kapelle, wo sich die AWO regelmäßig trifft, wird nicht mehr angefahren. "Wir sind jetzt gezwungen, bis zum Bahnhof zu fahren und von dort aus zu Fuß zu gehen. Das schaffen aber viele unserer Senioren nicht mehr", heißt es seitens der AWO-Mitglieder.
"Es ist nun nicht mehr möglich, regelmäßig (an den Metronom angepasst) vom Bahnhof in Richtung Borstel zu fahren - auch wurde die Linie vom ZOB stadtauswärts komplett gestrichen. Mit Umsteigezeiten bis zu einer halben Stunde ist diese Umstellung nicht gerade kundenfreundlich", bemängelt Anja Seffzek.
Ein weiteres Manko hat Thomas Nemitz aufgedeckt: "Die Abfahrzeiten der Busse am Bahnhof sind zwar auf den Metronom abgestimmt, aber nur in Fahrtrichtung Hamburg. Wer in Richtung Lüneburg muss, der darf sich auf endlose Wartezeiten am Bahnhof einstellen."
Kurz gesagt: Viele Winsener hoffen, dass die Stadt beim "WinsenBUS" noch nachbessert, damit er wirklich zu einem Gewinn für die Pendler wird.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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