Winsen
Kelle und Spachtel auf dem Lehrplan der Eckermann-Realschule

Elias (re., Klasse 8d) findet es gut, dass die Themen Denkmalpflege und Architekturgeschichte einen Praxisbezug bekommen | Foto: Neises
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thl. Winsen. Historische Bauwerke Winsens (be)greifbar machen - das ist das Ziel eines Wahlpflichtkurses, der seit Beginn des Schuljahres für interessierte Schüler des achten Jahrgangs auf dem Stundenplan der Johann-Peter-Eckermann-Realschule steht.
In Kooperation mit dem Museum im Marstall standen bisher mit der eindrucksvollen Renaissanceanlage und dem, direkt am Schlossplatz gelegenen, Fachwerkbau des Marstalls, aber auch mit dem Rathaus von 1896, der Stadtkirche und dem ehemaligen Stift St. Georg ebenso spannende wie anschauliche Lernorte im Mittelpunkt der ersten Projektphase.
"Für die Schülerinnen und Schüler war es interessant zu erfahren“, so Lehrer Philip Dellemann, der, gemeinsam mit Museumpädagoge Tammo Hinrichs, das entsprechende Unterrichtskonzept geschrieben hat, „welche Verpflichtungen man eingeht, wenn man in einem denkmalgeschützten Gebäude wohnt, aber auch, wie sich die Heimatstadt verändert und entwickelt hat - welche Gebäude erhalten sind, welche im Laufe der Zeit verschwunden sind und was dort heute steht.“
In der zweiten Projektphase, so Tammo Hinrichs, spiele nun die preisgekrönte Kinderbauhütte des Museums im Marstall am Winsener Schloss eine zentrale Rolle. Lernen die Jugendlichen doch durch die praktische Arbeit mit Lehm, Ziegeln und Holz etwa den Aufbau historischer Fachwerk- und Backsteinhäuser und somit das kulturelle Erbe der Region kennen.
"Dass wir selbst zu Kelle und Hammer greifen und Lehmflechtwände, Fachwerk- oder Ziegelmauerverbindungen herstellen ist super“, so Elias (Klasse 8d) und er findet es gut, dass so die Themen Denkmalpflege und Architekturgeschichte einen Praxisbezug bekommen, der Gelerntes auch begreifbar macht.
"Unseren Marstall als eines der größten Fachwerkgebäude in Nordniedersachsen“, freut sich denn auch Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender des Heimat- und Museumsverein Winsen (Luhe) und Umgebung e. V., „haben die Jugendlichen mit viel Spaß am Gebäude untersucht.“ "Dass dabei“, so Wiese weiter, „eigene Beobachtungen formuliert, Zusammenhänge hergestellt wurden und praktische Tätigkeiten für die Schülerinnen und Schüler besonders spannend waren, ist genau das, was dem Heimat- und Museumsverein am Herzen liegt: Regionale Geschichte erlebbar und begreifbar zu machen“, und freut sich, dass die tolle Kooperation mit der Johann-Peter-Eckermann-Realschule zustande gekommen ist und sogar noch als eine von 59 Kooperationen bundesweit Stiftungsgelder im Rahmen des Schulprogramms „denkmal aktiv“ erhalten hat.
Dass insbesondere die praktischen Tätigkeiten, wie das Bearbeiten von Rohholz, Herstellen von Lehmziegeln oder das Befüllen von Gefachen mit Kelle und Spachtel für die Achtklässlerinnen und Achtklässler so spannend gewesen sind, unterstreicht auch den berufsorientierenden Schwerpunkt des Wahlpflichtkursbereiches an der Eckermann-Realschule, denn schließlich erhalten die Jugendlichen so die Möglichkeit, ihre neuen Erkenntnisse und Fertigkeiten in kooperierenden Betrieben des Handwerks für Restaurierung und Denkmalpflege fachpraktisch einzusetzen und zu erkunden, welche beruflichen Perspektiven ihnen die Denkmalpflege bietet. Und auch Frau Dr. Susanne Braun, Projektleiterin von denkmal aktiv, freut sich, dass alle Beteiligten das Lernen am Denkmal als gewinnbringende Erfahrung und als Bereicherung betrachten, diene das Engagement des Schulprogramms „denkmal aktiv“ doch genau diesem Ziel.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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