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"Politik muss umdenken"

Feuerwehrleute bei der Bekämpfung eines Flächenbrandes | Foto: Herrmann
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Dr. Michael Herrmann fordert mehr Aufklärung in Sachen Waldbrandbekämpfung

thl. Winsen. "Bei den Waldbränden in Brandenburg und auch hier in unserer Region haben wir einfach nur Glück gehabt", sagt Dr. Michael Herrmann, Vorsitzender des Vereins "ForestFireWatch" mit Sitz in der Samtgemeinde Bardowick. "Dabei haben aber gerade die Brände in Brandenburg und in Siegburg (Nordrhein-Westfalen) mit zahlreichen Verletzten gezeigt, wie schnell ein Feuer außer Kontrolle geraten kann. Vor allem dann, wenn wir eine lange Trockenperiode hatten."
Waldbrandexperte Herrmann, der auch in der Feuerwehr aktiv ist, fordert ein Umdenken - sowohl von den Feuerwehren selbst als auch von der Politik und der Forst. "Wir müssen uns zukünftig intensiver mit dem Thema Waldbrandprävention beschäftigen. Wenn es erst zur Katastrophe kommt, ist es zu spät", sagt Herrmann. Denn wie schnell ein kleiner Vegetationsbrand außer Kontrolle geraten kann, habe man in Siegburg gesehen. Deswegen müsse man das Thema "Vegetations-Brandbekämpfung" endlich ernst nehmen. Herrmann: "Das fängt bei fehlenden Schutzstreifen an und reicht über schlecht befahrbare Waldwege bis hin zu für Vegetationsbrandbekämpfung unzureichende Ausrüstung der Feuerwehren."
Die Politik müsse sich endlich mit dem Thema "Fuel-Management" beschäftigen, fordert der Vereinsvorsitzende. Darunter verstehe man brennbares Material, das überall im Wald zu finden sei, wie z.B. Totholz. "In den Augen des Försters eine wichtige Biomasse und Ausgangsstoff für die Humusbildung, für Brandschützer gefährliches Brennmaterial." Die Politik müsse erkennen, dass Vegetationsbrände ebenso wie Hochwasser und Sturzfluten eine ernstzunehmende Bedrohung seien, die Gegensteuern erfordere. Dazu gehöre auch die Bereitstellung ausreichender Mittel, um Feuerwehren dieser Gefahrenlage entsprechend auszurüsten und fortzubilden.
Ein weiteres Problem ist aus Herrmanns Sicht der demographische Wandel: "Viele Feuerwehren im ländlichen Raum bekommen im Notfall kaum noch Einsatzkräfte zusammen", sagt er. Und die, die vor Ort sind, würden schnell an den Rand der Erschöpfung geraten, wenn ein Einsatz mehrere Tage andauere. Das habe sich in Brandenburg gezeigt. Zumal die Schutzausrüstung der Retter zwar für Brände im urbanen Raum geeignet sei, nicht aber für Flächen- und Waldbrände.
Herrmann und sein Verein "ForestFireWatch" wollen erreichen, dass Patroulliendienste in den Wäldern eingesetzt werden. Ausgerüstet mit Pick-up-Fahrzeugen, die mit Wassertanks und Feuerpatschen ausgestattet sind, könne man die zeitliche Lücke bis zum Eintreffen der Löschkräfte füllen, ist er sich sicher. Andere europäische Länder würden dieses vormachen. "Denn ist ein Waldbrand entdeckt, muss er auch schnell bekämpft werden, möglichst schon in der Entstehungsphase", weiß Herrmann und ist sich sicher, dass die Gefahr weiter zunimmt, auch wenn die ganz große Katastrophe bisher ausblieb: "Der Sommer war in diesem Jahr ein freundlicher Lehrer. Der nächste heiße Sommer wird nicht mehr so freundlich sein."
• "ForestFireWatch" lädt am am Montag, 22. Oktober, ab 19 Uhr in das Feuerwehrhaus in Tespe zu einer Info-Veranstaltung ein. Anmeldungen per Mail an info@forestfirewatch.org.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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