Sparhammer trifft Winsener Seniorenausfahrt
Ein Schlag ins Gesicht der Senioren.

Einladung der Stadt Winsen.  | Foto: Rüdiger Störtebecker
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JOBS und KARRIERE

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Heute trafen sie ein, die Einladungen der Stadt Winsen zur Seniorenausfahrt. Viele haben schon darauf gewartet, um mal wieder einen Tag von ihren Sorgen abzuschalten. 
Aber nach dem Lesen des Einladungsschreibens werden wohl viele Senioren sehr traurig gewesen sein.  Im Schreiben wurde gleich darauf hingewiesen, dass die Ausfahrt nicht wie bisher kostenlos ist. Diesmal ist ein Eigenanteil von zehn Euro pro Person zu entrichten!  Begründung hierfür ist die angespannte Finanzlage der Stadt Winsen. 

Lebensleistung würdigen

Mit dieser Ausfahrt sollte die Lebensleistung der älteren Mitbürger gewürdigt werden. Auch nicht unbedingt betuchte Rentnerinnen und Rentner konnten eine kostenfreie Fahrt genießen. In Zeiten, in denen die Winsener Tafel erweitert werden musste, weil immer mehr Menschen diese in Anspruch nehmen, ist der Eigenanteil ein völliges No Go. Die Armut hat auch Winsen erreicht. Sicher werden viele Interessenten die zehn Euro locker zahlen können, aber die sozial Schwächeren dürfen nicht benachteiligt werden. Da sind 20 Euro pro Rentnerpaar sehr viel Geld. Ein unmöglicher Zustand. 

Parteien angeschrieben

Da ich vorher informiert war, dass dieser Eigenanteil kommt, habe ich wieder einmal die Parteien angeschrieben, die im Rat der Stadt vertreten sind. Alle haben geantwortet oder suchten das persönliche Gespräch wie Herr Porth von der CDU, dem Bürgernähe sehr wichtig ist. SPD, AFD, GRÜNE und FDP antworteten per Mail. 
Überrascht war ich, dass alle Parteien diesen Eigenanteil durchgewunken haben und jetzt auch immer noch verteidigen. Mit Ausnahme der Grünen, die nach meinem Anschreiben eingesehen haben, dass es wohl viele ärmere Senioren benachteiligt und versprachen eine Aufarbeitung.
Die AFD war wohl nicht in den Gremien dabei. 

Ein Dank an Herrn Ruschmayer von der FDP, der sehr ausführlich und genau berichtete, aber die Einsparungen trotzdem verteidigt. Am 17.11.22 wurde das Thema von der Verwaltung beim Generationsausschuss thematisiert. Von keiner politischen Seite wurden Einwände erhoben und somit  durchgewunken. Die Finanzlage der Stadt Winsen sei sehr angespannt. 

Kostengründe wurden genannt

Explizit wurden Kostengründe genannt. Die Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge sei sehr teuer und es sei auch keine Besserung der Finanzlage in Sicht. Um die Handlungsfähigkeit der Stadt zu gewährleisten, sind Ausgaben zu reduzieren und Erwartungen bei  Wünschen zu vermeiden. Zumal der Haushalt schon jetzt in siebenstelliger Höhe unausgeglichen ist. Eine Neuverschuldung von 20 Millionen sei fest eingeplant. 

Mit dem zehn Euro Eigenanteil werden ca. 10.000 Euro für die Ausfahrt eingespart. Es verbleibt trotzdem wohl noch ein Rest von 30.000 Euro. Wenn man die 10.000 Euro Eigenanteil ins Verhältnis zu den 20 Millionen Neuverschuldung setzt, sind das ganze 0,05 Prozent

Diese 0,05 Prozent sollen jetzt den Haushalt stabilisieren? 

Hier wird bei den älteren Menschen, die jetzt nicht mitfahren können, Traurigkeit, Frust, Unverständnis und Wut erzeugt. Für alles ist Geld da, nur für uns nicht! 

Das Allerschlimmste sind die Auswirkungen in den Köpfen der Bürger. Steigende Zahlen der AFD Wähler zeigt es seit Wochen. Irgendwie scheinen die etablierten Kommunalpolitiker in Winsen nicht lernfähig, genau wie die Damen und Herren in Berlin.

Leserreporter:

Rüdiger Störtebecker aus Winsen

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