Spiel des Monats: Cornwall - Unterwegs in dunklen Mooren

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(os). In den Südwesten von England entführt das Familienspiel "Cornwall". Für die Spieler geht es darum, in dunklen Mooren, grünen Wiesen und dichten Wäldern durch geschicktes Einsetzen ihrer Gefolgsleute Mehrheiten zu schaffen und sich so den Sieg zu sichern.
Wie berichtet, testet WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Oliver Sander für Sie Gesellschaftsspiele und veröffentlicht sie in der Rubrik "Spiel des Monats", um Ihnen einen kleinen Einblick in das Dickicht der vielen Spiele-Neuheiten zu verschaffen.
Spielablauf: Der Startspieler zieht eines der 36 Landschaftsplättchen und legt es an das fünfteilige Startplättchen an. Als Grundregel gilt: Das neue, aus drei Landschaftsteilen bestehende, Plättchen muss so angelegt werden, dass mindestens ein bereits gelegter Landschaftstyp (Wald, Dorf, Wiese, Berg, Moor) erweitert wird. Zudem muss das neue Plättchen über mindestens zwei Kanten mit der bisherigen Auslage verbunden sein. Werden durch das neue Plättchen zwei Landschaftenstypen erweitert, erhält der Akteur eine Münze, bei drei passenden Landschaften sogar zwei Münzen.
Im zweiten Schritt darf der Spieler einen seiner Gefolgsmänner auf das gerade eingesetzte Plättchen stellen. Diese haben den Wert 1, 2 oder 3. Der erste eingesetzte Gefolgsmann kostet nichts, für jede weitere Figur wird eine Münze fällig. Ist der gewählte Landschaftstyp bereits belegt - egal ob mit eigenen oder fremden Gefolgsleuten, muss der aktive Spieler pro belegtes Feld eine (weitere) Münze bezahlen.
Jetzt wird geprüft, ob Landschaften gewertet werden müssen. Das geschieht, wenn sie nicht mehr durch weitere Plättchen erweitert werden können. Immer gewertet werden Landschaften, wenn ein Plättchen mit einem Cottage angelegt wird.
Bei Landschaften, deren Plättchen keine Cornwall-Flagge zeigen, erhält der Spieler, der dort die Figuren-Mehrheit besitzt, einen Siegpunkt pro Feld. Landschaften mit mindestens einer Flagge ergeben zwei Punkte pro Feld, in Dörfern mit Flagge erhält der Spieler mit der Figuren-Mehrheit sogar drei Siegpunkte pro Feld. Der Akteur, der auf Rang zwei der Figuren-Mehrheit liegt, bekommt immerhin noch einen Siegpunkt pro Feld. Die Moore werden erst bei Spielende gewertet. Dort eingesetzte Figuren bleiben bis Spielende liegen.
Wenn eine Landschaft gewertet wurde, werden alle Gefolgsleute in den Pub geschickt. Jederzeit in seinem Spielzug kann der aktive Spieler alle Gefolgsleute mit einer Münze auslösen und wieder in seinen eigenen Vorrat stellen.
Wenn alle 36 Plättchen gelegt sind, werden noch alle verbleibenden Gebiete und anschließend die Moore gewertet. Wer dann die meisten Siegpunkte hat, gewinnt die Partie.
Fazit: Plättchen ziehen, anlegen, Gefolgsmann einsetzen - "Cornwall" kann Anleihen des Spieleklassikers "Carcassonne" nicht verleugnen. Es gibt aber genügend zusätzliche Regeln, die "Cornwall" zu einem eigenständigen Spiel machen, das vor allem Familien Spaß macht. Große taktische Elemente sind nicht vorhanden, was zu einem zügigen Spielfluss führt. Mehrheiten in den Landschaften zu schaffen, ist eine zentrale Aufgabe von "Cornwall". Das kostet Geld, weshalb man beim Anlegen der Plättchen auf den Nachschub von Münzen achten sollte.
Sehr gelungen finde ich den Pub-Mechanismus. Nach getaner Arbeit ruhen sich die Gefolgsleute dort bei einem Pint Ale aus und werden erst wieder tätig, wenn sie ausgelöst werden. Der Pub sorgt je nach Spieleranzahl für ein höchst unterschiedliches Spielgefühl: Bei vier Spielern ist jeder nur neun Mal am Zug, sodass er häufig nur einmal seine Gefolgsleute aus dem Pub zurückholt. Bei zwei Akteuren legt jeder 18 Plättchen an - da ist die Rückholaktion deutlich häufiger notwendig. Das kostet jedes Mal eine Münze, gerade in den ersten Runden vergisst man gerne, rechtzeitig Geld beiseite zu legen.
"Cornwall" ist ein spaßiges Spiel mit geringem taktischem Anteil, das dank sehr guter Regeln schnell erklärt und genauso schnell gespielt werden kann.
Cornwall, zwei bis vier Spieler, ab acht Jahren, Verlag: Schmidt Spiele, Autor: Johannes Schmidauer-König, Dauer: ca. 30 Minuten, Preis: ca. 25 Euro
Kategorie: Legespiel, Familienspiel
Wertung: 7 von 10 Punkten

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Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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