Von Tostedt und Lüneburg in die Metropole
Auf neun Radschnellwegen nach Hamburg pendeln

So könnte eine Fahrradstraße im Wohngebiet aussehen | Foto: Metropolregion Hamburg/Lorenz Siegel/Copenhagenize
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(sv/jd). Wie in den Niederlanden mit dem Rad zur Arbeit fahren und dabei nicht die Fahrbahn mit ungeduldigen Autofahrern teilen müssen, das soll im Hamburger Speckgürtel in einigen Jahren Wirklichkeit werden. Rund 300 Kilometer Radschnellwege sollen zukünftig das Hamburger Umland vernetzen und so Teile des Pendlerverkehrs vom Pkw auf das Rad verlagern. Allein 140 Kilometer der Strecke sind auf niedersächsischem Grund geplant und werden Hamburg an Stade, Tostedt und Lüneburg anschließen.
"Es ist ein Projekt, das die Region im wahrsten Sinne des Wortes zusammenbringt", sagt Hamburger Staatsrat Andreas Rieckhof. "Es ist beispielhaft für gute Kooperation und hat schon ordentlich Tempo aufgenommen."

Die Radschnellwege sollen wo möglich an der Bahn entlang verlaufen und so Anschlussmöglichkeiten an Bahnhöfe und S-Bahnhaltestellen schaffen | Foto: Metropolregion Hamburg
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Die Radschnellwege sollen bei jeder Witterung und auch Dunkelheit befahrbar sein und Pendlern durch ihre gerade Linienführung und die bis zu vier Meter breite Fahrbahn ein zügiges Vorankommen ermöglichen.
Begonnen haben die Untersuchungen 2018. Nun liegen - bis auf die Route Tostedt-Buchholz-Harburg - die Machbarkeitsstudien vor, drei Jahre später als vorgesehen. Rund 1,2 Millionen Euro wurden bisher in das Projekt gesteckt. Davon hat die Metropolregion Hamburg mit einer Million Euro den Löwenanteil übernommen.

300 Kilometer Radschnellwege sollen das Hamburger Umland vernetzen - die Machbarkeitsstudie für den ca. 32 km langen Radschnellweg von Tostedt über Buchholz nach Hamburg soll voraussichtlich bis Ende 2021 Ergebnisse liefern | Foto: Metropolregion Hamburg/OpenStreetMap
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Die jetzt vorgelegten acht Machbarkeitsstudien machen zu allen Radschnellwegen konkrete Aussagen, welche Trassenführungen sinnvoll erscheinen und welche baulichen Maßnahmen erforderlich sind. Das Ziel, einen sogenannten Radschnellwegstandard zu schaffen, wird wohl überwiegend zu erreichen sein, teilweise aber nur mit erheblichem finanziellen Aufwand. Die beauftragten Gutachterteams haben für alle Korridore konkrete Empfehlungen für Vorzugstrassen erarbeitet. Wo derzeit keine eindeutige Empfehlung möglich ist, stehen mehrere Varianten zur Auswahl.
Damit habe man elementare planerische Voraussetzungen für die Realisierung geschaffen, heißt es seitens der Metropolregion, die federführend bei diesem Projekt ist. Mit den Vorzugstrassen werden Strecken zum Bau empfohlen, die möglichst viele Wohngebiete an Arbeitsplätze in Unternehmen, weiterbildende Schulen und Bahnstationen anbinden. Sie sind - so gut es geht - eng mit dem Schienenverkehr verknüpft und folgen vorwiegend dem Verlauf von bestehenden Wegen und Straßen.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudien wurde für alle Routen eine Verbindung gefunden, die einen entsprechend hohen Ausbaustandard ermöglicht, damit die Kriterien von Bund und Land für die Gewährung von Fördergeldern erfüllt sind. Damit ist eine planerische Grundlage geschaffen worden, um Anträge einreichen und Fördermittel einwerben zu können. Zu diesem Zweck werden in den Machbarkeitsstudien grobe Kostenschätzungen gemacht, die in der Detailplanung noch konkretisiert werden müssen. Die Länder werden beim Bund darauf dringen, sich noch stärker an der Finanzierung von Radschnellwegen zu beteiligen. Die Bundesregierung stellt den Ländern im Fördertopf für Radschnellwege bis 2030 pro Jahr 25 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2023 sind die Mittel im Rahmen des Klimapakets auf 50 Millionen Euro verdoppelt.
Mit einer Million Euro hat die Metropolregion Hamburg bereits die Untersuchung der Umsetzung von neun regionalen Radschnellwegen gefördert. Acht Machbarkeitsstudien liegen nun vor, darunter auch die 50 Kilometer lange Trasse von Lüneburg über Winsen, Stelle und Seevetal nach Hamburg.

Radschnellweg für den Landkreis Stade: Das kann teuer werden

Von Lüneburg über Winsen nach Hamburg

Die Lüneburger Strecke führt an vielen auch überregional wichtigen Wohn- und Arbeitsplatzschwerpunkten vorbei (beispielsweise Amazon in Winsen) und ist voraussichtlich an elf Bahnhöfe und Haltepunkte angebunden. Hier sollen überwiegend Fahrradstraßen und selbstständig geführte sowie straßenbegleitende Zweirichtungsradwege entstehen und bis in die Hamburger Innenstadt führen. Auf der Strecke werden zudem mehrere Brückenbauten notwendig, um Wasserflächen und Bahngleise zu queren oder Bahnstationen komfortabel anzubinden.

Von Tostedt über Buchholz nach Hamburg-Harburg

Die Machbarkeitsstudie für den 32 Kilometer langen Radschnellweg von Tostedt über Buchholz, Rosengarten und Seevetal nach Hamburg-Harburg läuft aktuell noch, da die Trasse ursprünglich nicht Teil des Projekts war. Der Landkreis Harburg machte die Studie wegen der hohen Nachfrage dennoch möglich. Aufgrund des späteren Starts und der Pandemie-bedingten Ausbremsung des Bürgerbeteiligungsverfahrens, steht auf dieser Strecke jedoch noch keine Vorzugstrasse fest. Die Ergebnisse der Studie sollen voraussichtlich bis Ende 2021 veröffentlicht werden.
Interessant dürfte die Strecke vor allem für Pendler aus Buchholz werden, denn: Aktuell zahlen Buchholzer 140 Euro monatlich für ihre HVV-Vollzeitkarte im Abo in der Tarifzone D, um nach Hamburg zu pendeln. Währenddessen zahlen Pendler im benachbarten Klecken monatlich fast 50 Euro weniger. Dass der Ortsteil in Rosengarten gleich zwei Tarifzonen günstiger ans HVV-Netz angeschlossen ist, ist vielen Buchholzern schon seit Jahren ein Ärgernis, sodass manche erst ab Klecken mit der Bahn fahren. Mit dem Radschnellweg, der sich schließlich an Bahnhöfen und Haltepunkten orientieren soll, könnte die Strecke nach Klecken (ca. 8 Kilometer an der Bahn entlang) zukünftig mit dem Rad bewältigt werden.
Wann die einzelnen Trassen-Projekte in die Tat umgesetzt werden und was die Projekte kosten sollen, bleibt noch abzuwarten. Gerade durch Brückenbauten und die breite Fahrbahn könnten die Kosten am Ende pro Kilometer mehrere Millionen Euro betragen.
Im Rahmen der Machbarkeitsstudien wurde für alle Routen eine Verbindung gefunden, die einen entsprechend hohen Ausbaustandard ermöglicht, damit die Kriterien von Bund und Land für die Gewährung von Fördergeldern erfüllt sind. Damit ist eine planerische Grundlage geschaffen worden, um Anträge einreichen und Fördermittel einwerben zu können. Zu diesem Zweck werden in den Machbarkeitsstudien grobe Kostenschätzungen gemacht, die in der Detailplanung noch konkretisiert werden müssen. Die Länder werden beim Bund darauf dringen, sich noch stärker an der Finanzierung von Radschnellwegen zu beteiligen. Die Bundesregierung stellt den Ländern im Fördertopf für Radschnellwege bis 2030 pro Jahr 25 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2023 sind die Mittel im Rahmen des Klimapakets auf 50 Millionen Euro verdoppelt.

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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