Buchholzer Liste zeichnete vier Initiativen aus
Vorbild für andere: Nachhaltigkeitspreis verliehen
os. Buchholz. "Diese Projekte haben allesamt einen hohen Vorbildcharakter. Sie sind Inspiration und Mutmacher für andere! Mit dem Preis sollen die Initiatoren der Projekte wertgeschätzt werden." Das sagte Markus Hellmann, der am vergangenen Mittwoch im Veranstaltungszentrum Empore mit Grit Weiland die Verleihung des Buchholzer Nachhaltigkeitspreises moderierte.
Anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens hatte die Buchholzer Liste für Umwelt, Soziales und Nachhaltigkeit, die mit vier Mitgliedern im Buchholzer Stadtrat vertreten ist, den mit insgesamt 2.600 Euro dotierten Preis ausgeschrieben. Aus 31 Bewerbungen von Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet wählte eine fünfköpfige Fachjury aus Wissenschaftlern vier Preisträger aus. Drei davon waren in der Empore dabei.
Den ersten Preis, der mit 1.500 Euro dotiert war, erhielt die Initiative Klimaentscheid Schorndorf. Initiatorin Dörte Schnitzler berichtete, wie es engagierte Bürger in der 40.000-Einwohner-Stadt in Baden-Württemberg durch viele Aktionen und Gespräche erreicht haben, dass der Rat einen Klimafahrplan aufstellte, der die Klimaneutralität in der Stadt bis zum Jahr 2035 vorsieht. Auch dank des Einwirkens der Bevölkerung hat Schorndorf eine Stabsstelle Klimaschutz eingerichtet, in der fünf Mitarbeiter die Maßnahmen für die kommenden Jahre koordinieren. Jurymitglied Katharina van Bronswijk lobte den Preisträger: "Sie zeigen, dass sich gerade in Zeiten von Politikverdrossenheit bürgerliches Engagement und die Kommunikation mit Lokalpolitikern lohnen."
Der zweite Preis - mit 500 Euro dotiert - ging an das Gemeinwohlstipendium aus Wuppertal (Nordrhein-Westfalen). Die Initiatorinnen Lana Horsthemke und Charlotte Ridder haben es sich zur Aufgabe gemacht, Nachhaltigkeitsinitiativen mit Hilfe eines breiten Netzwerks aus Experten zum Erfolg zu verhelfen. "Wir wollen, dass viele Ideen umgesetzt werden und auf die Straße kommen", betonte Charlotte Ridder.
Der dritte Preis wurde doppelt vergeben. Jeweils 300 Euro erhielten das Labor Entwicklungspolitik aus Esslingen (Baden-Württemberg) und das Projekt Reconice der Nelson-Mandela-Schule aus Hamburg-Wilhelmsburg. Das Labor Entwicklungspolitik sensibilisiert mit sogenanntem Casual Learning Menschen auf spielerische Weise für das Thema Nachhaltigkeit. Die Hamburger Schüler haben eine nachhaltige, oft wiederverwendbare Tasche entworfen und produzieren lassen.
Einen Sonderpreis erhielt Sophie Backsen von der Insel Pellworm. Die Studentin erweckte bundesweit Aufsehen, weil ihr die Klimaschutzgesetze in Deutschland nicht weit genug gingen und sie mit acht Mitstreitern erfolgreich beim Bundesverfassungsgericht Beschwerde einreichte.
In einem Impulsvortrag hatte Jurymitglied Dr. Michael Kopatz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie Menschen dazu ermuntert, sich durch Proteste für schärfere Rahmenbedingungen zur Nachhaltigkeit starkzumachen. "Politischer Protest ist wichtiger als privater Konsumverzicht", betonte Kopatz. Die Politik sei aufgefordert, Konzepte zu entwickeln, wie die Wirtschaft künftig funktionieren kann, ohne auf dauerhaftes, exzessives Wachstum ausgerichtet zu sein.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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