Steinbecks Ortsbürgermeister Wilhelm Pape lässt Dampf ab

os. Buchholz. So deutlich hat lange kein Politiker in Buchholz seinem Frust Ausdruck verliehen: Vor der konstituierenden Sitzung des Ortsrates Steinbeck am Mittwoch, 24. November, ab 19 Uhr im Hotel Zur Eiche (Steinbecker Str. 111) hat sich Ortsbürgermeister Wilfried Pape (FDP) in einem sehr persönlichen Brief an die Bürgerinnen und Bürger in der Buchholzer Ortschaft gewandt. Grund: Obwohl er bei der Kommunalwahl am 12. September die bei Weitem meisten Stimmen in Steinbeck erhielt, soll er nicht als Ortsbürgermeister wiedergewählt werden. Stattdessen wollen die anderen Parteien offenbar die CDU-Kandidatin Ilka Stenzel unterstützen.
"Ortsratswahlen sind in erster Linie Persönlichkeitswahlen", schreibt Pape. Zwar lebe Demokratie vom Wandel, Ämter würden auf Zeit vergeben. "Dennoch würde dem politischen Gegner mehr Demut und Respekt vor dem Wählerwillen gut zu Gesichte stehen", betont der Freidemokrat. Hintergrund: Wilhelm Pape erreichte bei der Kommunalwahl 674 Wählerstimmen, deutlich mehr als der nächstplatzierte Stefan Becker (489). Die CDU-Kandidatin Ilka Stenzel kam nur auf 158 Stimmen. Da aber die CDU insgesamt vier Sitze im Ortsrat holte - Grüne, FDP und Buchholzer Liste kamen auf zwei Sitze, die SPD auf einen Sitz -, soll Stenzel mit Unterstützung anderer Parteien zur neuen Ortsbürgermeisterin gewählt werden.
Wilhelm Pape verwies in seinem Brief auf seine Leistungsbilanz, die sich "durchaus sehen lassen kann". U.a. habe er die Organisation des beliebten Dorffests 2016 kurzfristig übernommen und weitergeführt, daneben den Dorfverein gegründet, einen Infodienst für die Bürger installiert, die Stromkästen von Künstlern bemalen lassen, sich um Ordnung und Sauberkeit in der Ortschaft gekümmert und zahlreiche repräsentative Besuche etwa bei Geburtstagen wahrgenommen. Leider könne er sich nicht angemessen verabschieden. Papes Fazit: "Das Amt war mir eine Herzensangelegenheit und eine Ehre. Ich habe es gern für Sie und für Steinbeck gemacht."