Achtung! Verliebte Amphibien sind unterwegs
Frosch, Kröte, Molch & Co. wandern besonders früh

Achtung Krötenwanderung: Hier herrscht ein hohes Amphibienaufkommen | Foto: NABU/H. May
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(nw/tw). Nach einer stürmischen und regnerischen Kältephase gab es in den letzten Tagen niedersachsenweit wieder höhere Temperaturen und weitere Niederschläge - ideale Bedingungen für Amphibien, um sich auf die alljährliche Wanderung zu ihren Laichplätzen zu begeben.
„Gestern Vormittag habe ich einen bereits aufgebauten, mobilen Amphibienschutzzaun in Lohne, Landkreis Vechta, überprüft, um zu schauen, ab wann vielleicht die Fangeimer eingegraben werden müssten. Und da war die Überraschung: In der regnerisch-milden Nacht zuvor hat die Amphibienwanderung bei uns begonnen!“, berichtet Ludger Frye vom NABU Vechta. „Am Zaun fanden sich drei adulte Teichmolche sowie je zwei Bergmolche und Erdkröten. Bei uns müssen jetzt also die Fangeimer umgehend eingebaut werden. So früh hatten wir noch nie einen Start der Amphibienwanderung!“, so Frye weiter.
Die nun zu erwartenden Wanderungen wären aber nicht die erste Aktivität von Amphibien in diesem Jahr. Aufgrund des bisher sehr milden Winters wurden im Landkreis Vechta bereits im Januar Einzeltiere gesichtet, unter anderem drei Kammmolch-Männchen im Prachtkleid bei der Balz in einem Gartenteich in Dinklage und ein Grasfrosch-Weibchen in einem Gewässer bei Bakum. „Seit Mitte dieser Woche kann von Amphibienwanderungen von mehreren Arten (Teich-, Kamm- und Bergmolch, Erdkröte, Grasfrosch) gesprochen werden, doch auch in weiteren Teilen Niedersachsens machen sich die Tiere nach und nach auf den Weg“, schildert Ludger Frye.

Ranger-Pilotprojekt fürs Büsenbachtal

Entsprechend früh werden nun auch wieder zahlreiche NABU-Aktive an stark frequentierten Straßenabschnitten zum Schutz der Tiere vor dem Straßenverkehr Amphibienschutzzäune aufbauen. Diese Zäune halten die Kröten und Frösche davon ab, die Straßen zu überqueren. Allein in Niedersachsen stellen Amphibienschützer der NABU-Gruppen an über 140 Standorten Fangzäune auf und legen bisweilen auch Ersatzlaichgewässer an. Ohne dieses vielfache, ehrenamtliche Engagement wäre es um die Kröten und Frösche deutlich schlechter bestellt. Auch wenn immer mehr feste Amphibienquerungen gebaut werden, gibt es bundesweit immer noch hunderte Stellen, an denen Naturschützer Leitzäune aufstellen. „Die anwandernden Tiere sammeln sich in Eimern, werden dann über die Straße getragen, statistisch erfasst und wieder freigelassen“, erklärt Ralf Berkhan vom NABU Niedersachsen. "Zusätzliche Helferinnen und Helfer sind stets hochwillkommen. Auch für Anfänger ist diese Tätigkeit gut geeignet, ebenso für Kinder und Jugendliche. Schauen Sie mal bei einer NABU-Gruppe vorbei“, appelliert Ralf Berkhan, „viele Gruppen betreuen jetzt Amphibienzäune und erläutern gerne den Einsatz für diese Tiere.“

Doch nicht überall können Zäune aufgestellt werden, in manchen Bereichen mit hohem Amphibienaufkommen findet sich deswegen das Gefahrenzeichen „Krötenwanderung“, welches davor warnt, dass Tiere die Fahrbahn überqueren. Der NABU Niedersachsen bittet darum, generell und vor allem an solchen gekennzeichneten Abschnitten Rücksicht auf wandernde Kröten, Frösche und Molche zu nehmen.„Dazu gehört auch, sich vor allem in den Nacht- und frühen Morgenstunden vorsichtig auf den Straßen zu bewegen und die Geschwindigkeit in den gekennzeichneten Bereichen zu reduzieren“, so Berkhan.
Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung der Amphibien auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Arten an ihr Geburtsgewässer zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Kiesgruben, Wälder aber auch Gärten liegen in mehreren hundert Metern Entfernung von den Laichgewässern, in denen Kröten, Frösche und Molche auf Paarungssuche gehen. Eine gewaltige und gefährliche Strecke für die kleinen Tiere. „Die wandernden Amphibien benötigen unsere Rücksicht und Hilfe.
• Weitere Informationen unter www.NABU.de/kroetenwanderung.
Fachplattform zur Meldung von Amphibien- und Reptilienvorkommen in Niedersachsen
Der NABU Niedersachsen startete im Oktober 2019 das neue Mitmach-Projekt „HerpetoMap - die Fachplattform zur Meldung von Amphibien- und Reptilienvorkommen in Niedersachsen“. Gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung wurde eine Online-Erfassungsplattform eingerichtet, die es ehrenamtlichen Amphibien- und Reptilien-Experten ermöglicht, eine Verbreitungskarte mit hochverifizierten Daten zu erstellen. Weitere Informationen unter: www.NABU-niedersachsen.de/herpetomap
Alle Texte zum "NABU"

Redakteur:

Tamara Westphal aus Buchholz

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