Einschulungsposse in der Samtgemeinde Apensen
Familie im Bürokratie-Chaos

Lässt sich jetzt von einem Anwalt vertreten: Familie Pazer aus Sauensiek
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

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Unter anderem aus Betreuungsgründen und weil sie in Apensen arbeitet, wollte Nadja Pazer aus Sauensiek ihren Sohn Lauris (6) in der Grundschule Apensen und nicht in der zuständigen Grundschule in Wiegersen anmelden. Das schien auch anfangs kein Problem zu sein. Beide Grundschulen zeigten sich kooperativ und zuversichtlich, erinnern sich Nadja Pazer und ihr Ehemann Jürgen.

Um so erstaunter waren sie, als sie, nachdem sie fünf Monate lang nichts Negatives gehört hatten, dann doch eine Absage vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung für den Schulwechsel erhielten. "Jetzt bekomme ich die Betreuung nicht mehr geregelt und werde meinen Job kündigen müssen", sagt Nadja Pazer, die bei einer Immobilienmaklerin in Apensen beschäftigt ist und mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet hat.

Das Ehepaar hatte den Antrag für den Schulwechsel extra schon im Juni vergangenen Jahres gestellt, um bei einer Absage genügend Zeit für die Organisation einer Betreuung zu haben. Beide Schulen hätten dem Ehepaar Hoffnung gemacht, dass eine Einschulung in Apensen möglich sei, jedoch auf das letzte Wort der Samtgemeinde hingewiesen.

"Anfang November erhielten wir einen Anruf von der Grundschule Wiegersen, dass das Amt in Lüneburg unseren Antrag nicht genehmigt hatte", so die junge Mutter. Sie bestand auf einer schriftlichen Begründung und rief in Lüneburg an. Mit einem erstaunlichen Ergebnis: "Dort sagte man mir, dass gar kein Antrag vorliege und auch keiner notwendig sei, wenn sich die Grundschulen einig seien", so Nadja Pazer. Es folgten zahlreiche Telefonate mit den Schulen und dem Lüneburger Amt, aus denen das Ehepaar Pazer nicht schlau wurde, weil sich die Schule auf die Ablehnung aus Lüneburg bezog und das Amt in Lüneburg - so Familie Pazer - noch nicht einmal den Antrag vorliegen hatte.

Schließlich habe die Grundschule Wiegersen für die Bearbeitung einen neuen, aktuellen Antrag verlangt und auf ablaufende Fristen hingewiesen. Vom Amt in Lüneburg habe Nadja Pazer wiederum erfahren, dass es keine Fristen gebe und dass ein Antrag auch gar nicht notwendig sei.

Nach einem Tipp aus einer der Schulen, dass das Problem bei der Samtgemeindeverwaltung liege, habe Jürgen Pazer die Samtgemeinde-Bürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock aufgesucht. Diese erklärte, dass die Grundschule in Apensen keine Kapazitäten mehr habe und sie aufgrund dieser Fakten eine entsprechende Stellungnahme abgegeben hätte. Eine Einsicht in die Unterlagen verwehrte sie Jürgen Pazer, weil sie nicht Herrin des Verfahrens sei, was sie auch dem WOCHENBLATT gegenüber bestätigte. "Wir hatten damit nach wie vor nichts Schriftliches in den Händen und wollten auch wissen, wo unser Antrag abgeblieben war", so Pazer.

Schließlich stellte die Familie - wie von der Grundschule Wiegersen gefordert - im Februar einen zweiten aktuellen Antrag, der dann vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung schriftlich abgelehnt wurde. Die von Familie Pazer genannten Gründe für eine Einschulung in Apensen werden nicht anerkannt.

"Das ist für uns extrem ärgerlich, weil ich kündigen muss und wir auf ein Gehalt verzichten müssen", sagt Nadja Pazer. "Was uns aber richtig sauer macht, ist, dass anfangs überhaupt keine Rede davon war, dass die Einschulung in Apensen ein Problem sein könnte. Denn wenn das so ist, hätte man uns das auch schon im Sommer vergangenen Jahres mitteilen können und wir hätten uns den nervenzehrenden Behördenkampf sparen können."

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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