Ärger mit der Führerscheinstelle
Lkw-Fahrer sieht Existenz gefährdet

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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

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sla. Buxtehude. Er hat die Eagles auf ihrer Europa-Tour begleitet, auch Helene Fischer, Motörhead und die Kelly-Family wurden von dem Buxtehuder Busfahrer Andreas Stark mit einem Tourneebus zur den jeweiligen Auftritten quer durch Europa und sogar Amerika gefahren. Am 20. März 2020 war seine letzte Tour, dann kam Corona und bremste die Unterhaltungsbranche stark aus. Der 58-Jährige meldete Kurzarbeit an. Und machte ein Jahr später einen Führerschein für Lkw und Anhänger, um beruflich wieder durchzustarten. Doch damit begann das Desaster mit der Stader Führerscheinstelle.
2021 hat er die Fahrerlaubnis CE erworben, bis zur Aushändigung seines Führerscheins hat es über drei Monate gedauert. Laut einer Mitarbeitern der Zulassungsstelle wurden die Unterlagen erst eineinhalb Monate nach bestandener Prüfung von der Führerscheinstelle Stade zum Druck weitergeleitet. In dieser Zeit hat Stark seine Anstellung verloren, weil er mit einem vorläufigen Führerschein nicht außerhalb Deutschlands fahren darf. Außerdem wurden Fahrerqualifiierungsnachweise nicht korrekt übertragen, denn es fehlte die Bezeichnung "CE" für Lkw mit Anhänger. Die Qualifizierungskarte bescheinigt Kraftfahrern nach umfangreicher Schulung eine fünfjährige Lizenz zum Fahren eines Lkw mit Anhängerbescheinigt. Stark schickte die Karte zurück an die Führerscheinstelle, die bis heute nicht zurückkam. Am 19. Januar versuchte er dazu Kontakt mit der Führerscheinstelle Stade aufzunehmen und wurde bereits in der Telefonzentrale abgewimmelt.  Am 21. Januar erhielt er dann eine E-Mail mit Formularen zur Neuausstellung einer Fahrerkarte, plus Einsendung von Lichtbild, Kopie der Fahrerlaubnis und Original seiner Fahrerkarte. Seitdem versucht der Buxtehuder, Kontakt zur Dienststelle aufzunehmen, wurde abgewimmelt und häufig unhöflich behandelt. "Die Aussage der hohen Belastung der Führerscheinstelle bezüglich der Corona-Lage oder auch 200 telefonische Anfragen am Tag ist für mich nicht nachvollziehbar", sagt Stark. Von Kollegen weiß er, dass Führerscheinstellen in Bremervörde oder Harburg alles zeitnah erledigen würden. Andreas Stark hat inzwischen eine neue Anstellung als Kraftfahrer innerhalb Deutschlands bei einer Buxtehuder Firma gefunden. Doch jetzt ist seine berufliche Existenz erneut gefährdet, da Kraftfahrer ohne die Fahrerkarte nach 14 Tagen nicht mehr fahren dürfen. Übrigens kein Einzelfall: Denn auch ein weiterer Kraftfahrer in ähnlicher Situation meldete sich beim WOCHENBLATT, das beim Landkreis Stade nachhakte und folgende Erklärung erhielt - siehe Kasten. Am Dienstag konnte Andreas Stark seine Fahrerkarte beim Landkreis abholen.

Das sagt der Landkreis dazu: Unterlagen wurden falscheinsortiert

sla. Stade. "Berufskraftfahrerinnen und -fahrer sind bei uns der obersten Abarbeitungskategorie zugeordnet, eben weil dort an Führerschein, Fahrerkarte oder Fahrerqualifizierungsnachweis Arbeitsplätze und ganze Existenzen hängen", sagt Landkreisdezernentin Nicole Streitz.
Allerdings wurden die Unterlagen von Andreas Stark dann als „normale“ Kraftfahrer-Angelegenheit nach dem Posteingangsstempel einsortiert und nicht, wie eigentlich erforderlich und vorgesehen, als „Eilsache“.
Dieser Fehler sorgte dafür, dass der Antrag von Andreas Stark erst am vergangenen Donnerstag in die Bearbeitung gelangte. Eine Ersatzbestellung wurde per Express veranlasst, so dass Andreas Stark seine Fahrerkarte noch diese Woche in Empfang nehmen könne. "Die aktuelle Überlastungssituation der Führerscheinstelle ist für alle Seiten in einem Höchstmaße unbefriedigend. Daher wird mit Hochdruck an Verbesserungen gearbeitet, die aber zunächst eingearbeitetes Personal erfordern. Veränderungen wie die neu eingerichtete Umtausch-Servicestelle in der großen Schmiedestraße zeigen bereits gute Wirkung, reichen aber noch nicht aus, um bürgerfreundlicher zu werden", so Streitz.

Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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