Essen fällt heute aus
Katastrophale Zustände am Schulzentrum Süd
- Essen fällt aus - das ist zum Teil bittere Realität für Schülerinnen und Schüler am Schulzentrum Süd
- Foto: Roquillo/ Adobe Stock
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Rund 10.000 Schulessen werden pro Woche in Buxtehude ausgegeben – doch die Belastungsgrenze des hauswirtschaftlichen Personals ist längst erreicht. Im jüngsten Schul- und Sportausschuss der Hansestadt Buxtehude wurde deutlich, wie angespannt die Situation tatsächlich ist.
„Täglich geben wir 1.000 Essen an den weiterführenden Schulen und 900 Essen an den Grundschulen aus – mit insgesamt nur zehn Teilzeitkräften", schildert Claudia Blaß, Fachgruppenleiterin für Schulen und Sport, die Situation. Besonders kritisch sei die Lage am Schulzentrum Süd. „Wir stoßen hier an unsere Grenzen“, so Blaß.
Qualitätsprobleme und Versorgungsengpässe
Auch die Qualität des Essens steht in der Kritik. Ausschussmitglied Birgit Butter (CDU) berichtete als Mutter eines betroffenen Schulkindes aus eigener Erfahrung, dass die Essen in erster Linie aus Nudeln bestehen.
Noch drastischer beschreibt Schülervertreterin Emma Simon die Situation: „Wir haben Schultage zum Teil mit zehn Stunden und brauchen ein Mittagessen. Stattdessen werden wir um 9.15 Uhr per Mail informiert, dass es kein Essen gibt.“ Es gebe auch keine alternativen Angebote für Allergiker. Dazu kommen lange Wartezeiten: „25 Minuten Pause – und 15 Minuten davon stehen wir an der Essenausgabe in der Schlange.“ Die Schülersprecherin wies allerdings auch deutlich darauf hin, dass die Situation nicht nur personellen Engpässen geschuldet sei, sondern auch eine Folge begrenzter Räumlichkeiten sei.
Politische Forderungen nach mehr Personal
Schon einige Tage zuvor hatte Katharina Mewes (FWG/BBG), die als Elternvertreterin im Schulausschuss sitzt, einen konkreten Antrag auf eine zusätzliche hauswirtschaftliche Kraft eingereicht. Demnach beantragt die BBG/FWG eine volle Stelle, die idealerweise mit zwei Kräften à 50 Prozent besetzt wird. In jüngster Zeit sei es am Schulzentrum Süd mehrfach zu Notverpflegung oder sogar kompletter Schließung der Mensa gekommen, was in der Schüler- und Elternschaft für große Unzufriedenheit gesorgt habe, heißt es in dem Antrag. Die beantragte Kraft solle nicht nur dort angesiedelt sein, sondern standortübergreifend bei Ausfällen einspringen können – etwa bei Langzeiterkrankungen oder Rehamaßnahmen. „Nur so kann die Mensaverpflegung zukünftig stabil gewährleistet sein“, so Mewes.
Die Nachfrage von Nick Felgentreu (SPD), ob Claudia Blass zusätzlichen Personalbedarf anmelden werde, wurde von der Fachgruppenleiterin bejaht: Zwei neue Kräfte seien dringend nötig, weitere wären „super“. Viele der derzeitigen zuverlässigen Mitarbeitenden seien nicht zuletzt aufgrund der anstrengenden Arbeit gesundheitlich belastet, fielen zunehmend aus und kehrten nicht stabil an den Arbeitsplatz zurück.
Gaby Wehrens, neue Fachbereichsleiterin in der Buxtehuder Verwaltung, zeigte in der Diskussion noch eine alternative Möglichkeit auf: Statt weitere Stellen zu schaffen, könnten bereits bestehende Stellen kapitalisiert werden, die aus Krankheitsgründen perspektivisch längere Zeit nicht besetzt sind.
Da die Entscheidung über die Einstellung zusätzlicher Kräfte in einem anderen Ausschuss getroffen wird, verzichteten die Mitglieder auf eine Abstimmung über einzelne Möglichkeiten, insbesondere nachdem Arnhild Biesenbach (CDU) das grundsätzliche Meinungsbild (CDU) auf den Punkt gebracht hatte: „Mehr Personal ist notwendig – darüber sind wir uns alle einig.“
Redakteur:Nicola Dultz aus Buxtehude |
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