Nachgefragt bei Helmut Dammann-Tamke
PETAS fixe Idee vom Jagdverbot

Ohne Jagd wäre der notwendige Umbau zu Klimawäldern kaum möglich | Foto: DJV/Mross
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Die Tierschützer von PETA fordern ein deutschlandweites Verbot der - wie sie es nennen - "Hobbyjagd". Grund dafür ist ein Vorfall Ende Januar in Lamstedt (Landkreis Cuxhaven). Dort hatte ein Jäger versehentlich einen anderen Jäger angeschossen. Jagdunfälle würden häufig passieren, argumentiert PETA, und die Jagd sei grundsätzlich unnötig. Die Wildbestände würden sich von selbst regulieren. Das belegen wissenschaftliche Untersuchungen.

Was würde passieren, wenn diese Forderung umgesetzt würde? Das WOCHENBLATT hat bei Helmut Dammann-Tamke nachgefragt. Der ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Stade ist Präsident der niedersächsischen Jäger.

Freispruch nach Schuss auf Wolf, der Jagdhunde attackierte

Würde die Jagd verboten werden, würden viele Menschen auf Wildschäden - etwa durch Wildschweine - sitzenbleiben. Die Eigentümer von Acker- und Waldflächen organisieren sich in Jagdgenossenschaften, die wiederum eine Jagd an Pächter vergeben. Würde dieses System ausgehebelt, würde damit auch das Schadenersatzrecht wegfallen.

"Ein anderes Thema, bei dem die Jagd wichtig ist, ist zurzeit in aller Munde", sagt Helmut Dammann-Tamke: die Afrikanische Schweinepest (ASP). Jägerinnen und Jäger sind in ihren Revieren dafür verantwortlich, die mögliche Ausbreitung dieser Seuche im Blick zu behalten.

Waldschutz vor Wildschutz?

Derweil PETA die Jagd verbieten will, gebe es von renommierten Naturschutzverbänden derzeit eine Debatte in die genau gegenteilige Richtung, sagt Helmut Dammann-Tamke. Es werde "intensiv diskutiert", ob der Grundsatz Wald vor Wild gelten müsse. Der Umbau der Wälder in Zeiten des Klimawandels sei der Grund dafür. Die Jägerschaft werde natürlich das Wild nicht ausrotten, um den Umbau der Wälder zu fördern. "Wir Jäger sind Anwälte des Wildes", so der Landesjäger-Präsident. Diese Debatte zeige aber, dass die Jagd auch bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels wichtig sei.

Ein Blick auf die Zahlen in Niedersachsen zeigt zudem, dass ein Ende der Jagd zu gravierenden Schäden im Wald führen würde: Rund 60 Prozent der Waldflächen befinden sich in Privatbesitz. "Die Waldbesitzer erwarten von uns, dass wir die Wildbestände regulieren."

Die Gefahr geht gegen Null

Das Unglück in Lamstedt heranzuziehen, um deutschlandweit die Jagd zu verbieten, habe zudem nichts mit faktenbasierten Wirklichkeit zu tun. "Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Jagdunfalls geht gegen Null."
Wenn PETA die Sicherheit der Menschen als Argument nehme, um nur noch die Berufsjagd zuzulassen, müsse man das weiterdenken. Es gebe jedes Jahr Tausende tödliche Verkehrsunfälle in Deutschland. "Dann dürften konsequenterweise nur noch Berufskraftfahrer unterwegs sein."

Konflikt Weidetiere und Wolf
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Jäger-Präsident Helmut Dammann-Tamke | Foto: jd
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Tom Kreib aus Buxtehude

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