Ausschuss empfiehlt, Flüchtlingsunterkunft nicht wieder aufzubauen
Hotel Fredenbeck: Abreißen oder verkaufen

Das ausgebrannte Fredenbecker Hotel wird wohl nicht wieder aufgebaut | Foto: jab
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sb. Fredenbeck. Seit dem Feuer im ehemaligen Hotel Fredenbeck am 19. Juni dieses Jahres, bei dem ein Bewohner ums Leben kam, steht das bis dahin als Flüchtlingsunterkunft genutzte Gebäude leer. Die Flammen hatten die Immobilie unbewohnbar gemacht. Am Dienstag befasste sich der Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Fredenbeck mit der Zukunft des Gebäudes. Die Mitglieder sprachen Verwaltungsausschuss und Rat die Empfehlung aus, das Haus im Ortszentrum nicht wieder aufzubauen.

Für diese Empfehlung sprechen die Zahlen: Die Gutachter der Versicherung kommen zu dem Schluss, dass rund 350.000 Euro notwendig wären, um das Gebäude nach einer Brandsanierung wieder nutzen zu können. Die Bausubstanz und die Zuschnitte blieben dabei gleich. Eine Zeitwert-entschädigung in Höhe von zirka 200.000 Euro wird an die Gemeinde Fredenbeck gezahlt, wenn das Gebäude saniert wird. Die Summe fließt auch bei einem Abriss, dann allerdings ohne Mehrwertsteuer. Dafür kann die Mehrwertsteuer der Abrisskosten geltend gemacht werden. Außerdem erstattet die Versicherung 22.000 Euro für das Inventar. Zusammen mit dem Grundstückswert in dieser exponierten Lage in Fredenbeck wird die Gemeinde Fredenbeck durch den Brand und seine Folgen aller Voraussicht nach keinen wirtschaftlichen Schaden erleiden, so die Gutachter.

Das ehemalige Hotel und das dazugehörige 1.300 Quadratmeter große Grundstück befinden sich im Eigentum der Gemeinde Fredenbeck. Diese hatte die Immobilie der Samtgemeinde Fredenbeck zur Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurde direkt nebenan eine weitere Fläche gepachtet, darauf befindet sich eine zweite Flüchtlingsunterkunft aus Wohncontainern. Der Pachtvertrag läuft im April 2021 aus.

Das Fredenbecker Hotel geriet in den vergangenen Jahren mehrmals in die Schlagzeilen. Im Juni 2019 eskalierte ein Streit zwischen zwei Bewohnern. Schließlich griff einer der Männer zu einem Küchenmesser und stach auf den anderen ein. Reanimationsversuche des schnell anrückenden Rettungsdienstes blieben erfolglos. Der 23-Jährige verstarb noch am Tatort. Der Täter entfernte sich zunächst vom Gebäude, konnte jedoch schnell durch die ebenfalls alarmierten Polizeibeamten festgenommen werden. Nur wenige Monate später, im November 2019, wurde ein weiterer Bewohner des ehemaligen Hotels von einem Aslybewerber aus der benachbarten Unterkunft mit einem Messer angegriffen. Das Opfer schleppte sich noch aus der Unterkunft, brach jedoch wenig später vor einem benachbarten Supermarkt zusammen und verstarb am selben Tag im Krankenhaus. Der Angreifer wurde festgenommen. Im Juni 2020 dann der nächste Schicksalsschlag: Durch eine brennende Zigarette brach im Gebäude ein Feuer aus. Die Feuerwehr fand im Keller eine leblose Person, die im weiteren Einsatzverlauf verstarb. Die Obduktion ergab eine Kohlenmonoxidvergiftung als Todesursache. Besonders tragisch: Das Opfer hatte nur wenige Tage zuvor einen Gebäudebrand in einer anderen Flüchtlingsunterkunft in Deinste überlebt, dort hatte ein defekter Kühlschrank das Feuer ausgelöst. Der Flüchtling war daraufhin in Fredenbeck untergebracht worden.

Der Rat der Gemeinde Fredenbeck wird über die Empfehlung des Planungs- und Umweltausschusses auf seiner nächsten Sitzung am 19. November beraten. Was mit dem Grundstück in Zukunft geschehen soll, wird dieses Jahr allerdings nicht mehr entschieden. Darüber wird Anfang kommenden Jahres im Zusammenhang mit anderen Haushaltsthemen beraten. Möglich wäre, das Gelände zu verkaufen. Das könnte unter Auflagen bezüglich der weiteren Nutzung geschehen, z.B. für Handel, Gewerbe oder Gesundheitsdienste.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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