Noch keine Einigung über Schadensersatz wegen des radikalen Baumschnitts am Harsefelder Klingenberg
Kritik an Kahlschlag:Streit ist nicht beigelegt

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sc/jd. Harsefeld. Der Streit um den Kahlschlag am Harsefelder Klingenberg (das WOCHENBLATT berichtete) ist noch nicht beigelegt - und könnte sogar vor Gericht landen, wenn sich Gemeinde und Verursacher nicht doch noch über die Höhe des Schadensersatzes einigen. Bislang ist eine Einigung jedenfalls nicht in Sicht.

Doch wie weit dürfen Pflanzen, Äste und Buschwerk zurückgeschnitten werden? Was ist zulässig und wann beginnt der Naturfrevel? Um diese Fragen ging es im vergangenen Jahr, als im Auftrag eines Landwirtes entlang eines Feldweges die Kettensägen ratterten - ohne Absprache mit der Gemeinde, die ihr Okay hätte geben müssen. Laut einem Gutachter, der den radikalen Rückschnitt für die Kommune in Augenschein nahm, handelte es sich um einen unerlaubten Eingriff in die Natur.

Mit einer Einschätzung, wie diese Sache ausgeht, hält sich Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann zurück. "Es handelt sich um ein laufendes Verfahren", so der Verwaltungschef. Die Gemeinde stütze sich bei ihren Schadensersatzforderungen auf das Gutachten des Sachverständigen. Er sei skeptisch, ob es zu einer Einigung zwischen dem Landwirt und dem Flecken komme. "Ich habe eher den Eindruck, dass ein Vergleich trotz intensiver Bemühungen nicht zustande kommt", so Schlichtmann. Er rechne damit, dass sich beide Seiten vor Gericht treffen.

Der Landwirt hält dagegen und hat ein Gegengutachten erstellen lassen. Er habe einen vereidigten Sachverständigen damit beauftragt, so der Gescholtene. Der Experte sei zu einem gravierend anderen Ergebnis gekommen als der Gutachter der Gemeinde. Zudem habe es einen Ortstermin mit qualifizierten Fachleuten gegeben. Diese würden seine Ansicht teilen und somit seine Position stärken.

Der Landwirt räumt allerdings ein, dass beim Einkürzen der Sträucher und Rückschnitt der Bäume nicht alles optimal verlaufen sei. Dafür wolle er auch die Verantwortung übernehmen. Um künftigen Ärger zu vermeiden, sei er bereit, mit der Gemeinde über die Modalitäten der sogenannten Seitenrandpflege zu sprechen. "Man kann mit mir über alles reden", so der Landwirt. Doch es sei Sache der Gemeinde, das Gespräch mit ihm zu suchen. Zudem vermisse er den vom Flecken angekündigten "Grünen Tisch", an den alle ortsansässigen Landwirte geholt werden sollten, um über das Thema umweltschonenden Grünschnitt und die Pflege der Pflanzen zu reden, erklärt der Landwirt weiter. Dieses Gremium sollte auf Wunsch der Kommune so schnell wie möglich einberufen werden, doch passiert sei bisher nichts.

Tatsächlich hat die Gemeinde das Thema "Grüner Tisch" vorerst vertagt. Aus Zeitgründen sei aktuell keine gemeinsame Runde mit den Landwirten in Planung, so Schlichtmann. "Wenn es aber von allen Seiten gewünscht ist, werden wir den 'Grünen Tisch' auch durchführen", versichert der Rathauschef.

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So sahen die Bäume nach dem Schnitt im Frühjahr 2019 aus
Redakteur:

Saskia Corleis

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