Noch im vergangenen Herbst war der Radel-Aktivist voller Hoffnung, dass sich in Sachen fahrradfreundliches Stade etwas bewegt. Er hatte eine umfassende Analyse zum Zustand der örtlichen Radwege erarbeitet und bekam nach eigenen Worten signalisiert, dass seine Empfehlungen Gehör finden. Nach einem halben Jahr hat sich diese Einschätzung grundlegend gewandelt: "Nach den gemachten Erfahrungen kann ich behaupten, dass die Stadtverwaltung nicht nur 'nicht fahrradfreundlich', sondern explizit fahrradfeindlich ist."
Ückert wirft der Rathausspitze um Bürgermeisterin Silvia Nieber (SPD) vor, Hinweise der Bürger zum Thema Radwege einfach zu ignorieren: "Wer konkrete Verbesserungsvorschläge vorbringt, wird einfach abgebügelt." Bereits vor knapp 20 Jahren seien Gefahrenstellen für Radfahrer benannt worden: "Diese Stellen bestehen bis heute." Nach Ückerts Einschätzung entsprechen rund 90 Prozent der Radwege im Stader Stadtgebiet nicht den amtlichen Vorgaben, wie sie in der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung niedergelegt sind. Die Stader Verkehrsplanung habe sich in der Vergangenheit nur an den Bedürfnissen der Autofahrer orientiert. "Radler und Fußgänger sind Verkehrsteilnehmer 3. Klasse."
Ückert verfügt mittlerweile über ein Archiv mit 500 Bildern, auf denen der marode Geh- und Radwege in Stade dokumentiert hat. Drei Fotos zeigen exemplarisch, worum es Ückert geht.
• Das WOCHENBLATT hat die Stader Verwaltung um eine Stellungnahme gebeten. Diese wird in der kommenden MIttwochs-Ausgabe abgedruckt.