Illegal geschossenes Wild macht Jäger wütend
Tötet ein unbekannter Wilderer aus Spaß?

Ein Wilderer treibt sein Unwesen in den Wäldern um Hollenstedt  | Foto: MSR/Adobe Stock/Soru Epotok/pigmentum
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Wer ist der skrupellose Wilderer, der sein Unwesen im Hegering Estetal treibt? Mehrfach fanden Jäger und Landwirte in den vergangenen Wochen erschossenes Wild in den Revieren des Hegerings - illegal getötet und liegengelassen.

Dass es immer mal wieder Fälle von Wilderei gibt, sei kein Geheimnis, erzählt der stellvertretende Hegeringleiter, Henning Mißfeld. Doch die aktuelle Häufung sei ungewöhnlich und besorgniserregend. Erst vor zwei Wochen habe er einen toten Rehbock mit Einschusswunde in seinem Revier entdeckt. Jetzt der nächste Fall: Vor einigen Tagen fand ein Landwirt am Morgen eine erschossene Ricke auf seinem Acker bei Holtorfsbostel. Besonders grausam, denn anhand ihres Gesäuges ließ sich feststellen, dass das Tier mindestens ein Rehkitz hatte. Dass aktuell Schonzeit ist, scheint den Täter ebenso wenig zu interessieren wie die fünf Jahre Freiheitstrafe, die Wilderern droht.

Die Ricke wurde
 mit einem gezielten Schuss getötet | Foto: Henning Mißfeld
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Doch wieso wird das Wild erschossen, aber nicht mitgenommen? "Ich bin mir sicher, dass die Person einfach aus Spaß tötet", vermutet Mißfeld. Zwar bestehe die Möglichkeit, dass derjenige sich gestört fühlte und die Tiere deshalb liegenließ, doch das hält Henning Mißfeld für unwahrscheinlich. Die Tiere wurden nahe einer asphaltierten Straße gefunden, es wäre ein Leichtes gewesen, sie aufzuspüren und in ein Auto zu verladen. Außerdem muss es sich bei dem Wilderer seiner Einschätzung nach um jemanden handeln, der sich gut auskennt. Die Tiere seien gezielt mit einem etwa sieben Millimeter Kaliber und einem sogenannten Kammerschuss ins Herz getötet worden. Das ist der schnellste und am wenigsten qualvolle Tod für das Wild. Zudem, so ist der stellvertretende Hegeringleiter sich sicher, muss ein Nachtsichtgerät zum Einsatz gekommen sein, schließlich sei der Landwirt am Abend noch auf seinem Acker gewesen, bevor er die tote Ricke dann am Morgen vorfand. Seit dem Ausbruch der Schweinepest sind die Nachtsichtgeräte zwar legalisiert worden, jedoch nur zum Zwecke der Bejagung von Schwarzwild.

Henning Mißfeld hofft, dass der Wilderer bald zur Rechenschaft gezogen wird | Foto: pm
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Dunkelziffer hoch

"Man hat jetzt ein ungutes Gefühl, wenn man im Revier unterwegs ist. Es gibt ethische und moralische Regeln, an die sich ein Jäger halten muss", sagt Henning Mißfeld. "Die Jagd ist kein Hobby, sondern eine Verantwortung", verdeutlicht er. Auch im Hinblick auf die Tötung zweier Polizisten durch Wilderer vor einigen Jahren müsse man nun besonders wachsam sein. Mißfeld wünscht sich auch von Spaziergängern oder Anwohnern, Augen und Ohren offen zu halten. "Niemand soll sich in Gefahr begeben, aber wachsam zu sein und vielleicht ein auffälliges Kennzeichen an den zuständigen Jagdpächter weiterzuleiten, würde schon weiterhelfen", so Mißfeld.

Wie hoch die Dunkelziffer an getötetem Wild im Hegering Estetal ist, lässt sich nur schwer einschätzen. Doch zwei illegal geschossene Tiere innerhalb nur weniger Wochen deuten auf eine deutlich höhere Anzahl hin. Im benachbarten Hegering Buxtehude habe es auch immer mal wieder Vorkommnisse mit Wilderei gegeben. "Vor einigen Jahren gab es eine Häufung von Wilderei, doch als das dann publik wurde, hörte es auf", erinnert sich Axel Schuldt, Kreisjägermeister der Jägerschaft des Landkreises Stade. Aktuell sei es im Landkreis Stade aber eher ruhig.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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