Bauvorhaben im Landschaftsschutzgebiet
Harmstorf ist in Aufruhr - Streit um den Reitstall "Eichhof"

Karen Blohme möchte in Harmstorf für ihren Reiterhof einen Aktivstall bauen | Foto: Salm
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as. Harmstorf. Lange bevor die Baugenehmigung erteilt ist, sorgen die Pläne des Reitstalls Eichhof, einen Aktivstall im Landschaftsschutzgebiet zu errichten, für Aufruhr in Harmstorf.

Karen Blohme, Inhaberin des Reitstalls, beabsichtigt, den bestehenden Betrieb von konventioneller Boxenhaltung auf eine Offenstallhaltung ("HIT Aktivstall") umzustellen. Dafür soll der Betrieb von der einen Seite der Straße "Am Eichhof" auf die gegenüberliegende Freifläche verlagert werden - und die liegt im Landschaftsschutzgebiet „Klecker Wald und Umgebung“. Über die Erteilung der Baugenehmigung entscheidet der Landkreis Harburg, die Gemeinde Harmstorf wurde lediglich um eine Stellungnahme gebeten.

Infoabend abgesagt
Bereits seit Januar kursieren im Ort Gerüchte über das Vorhaben von Karen Blohme. Der Harmstorfer Verwaltungsausschuss und der Gemeinderat haben die Angelegenheit bereits mehrfach diskutiert. Letzterer hatte angeregt, mit Karen Blohme eine Informationsveranstaltung für die Nachbarn durchzuführen. Um zu verhindern, dass weitere Gerüchte entstehen, wollte die Reitstallbesitzerin die Anlieger am Donnerstag über ihre tatsächlichen Pläne informieren. Doch dazu kam es nicht. Wie Bürgermeister Andreas Maack (FWG) am Mittwoch mitteilte, wurde die Veranstaltung von der Eigentümerin des Reitstalls kurzfristig abgesagt - kurz nachdem das WOCHENBLATT seine Teilnahme an der Veranstaltung angekündigt hatte.

Solange es nicht ins Planverfahren geht, sei das Projekt nicht-öffentlich. Sie sei nicht verpflichtet darüber zu informieren, sondern habe diesen Infoabend freiwillig angeboten, um die Gerüchte zu stoppen, betonte Karen Blohme gegenüber dem WOCHENBLATT. Sie habe jedoch keine öffentliche Veranstaltung daraus machen wollen. Es sei traurig, dass ihr das jetzt negativ ausgelegt werde. Einige wenige Kritiker versuchten, das Dorf gegen sie aufzubringen. Zu ihren konkreten Plänen will sich Blohme zu diesem Zeitpunkt nicht äußern. Aber sie sagt: "Ich will nichts Negatives machen. Das Projekt ist für alle gut." Dass auf der Fläche ein großer Reitstall gebaut werden solle, entspreche nicht der Wahrheit: "Die Anlage wird kleiner und deutlich ökologischer als das, was ich jetzt habe", so Blohme.

Gegner formieren sich
Die Harmstorfer reagieren allerdings mit Unverständnis auf das Hin und Her. Insbesondere die Absage der Informationsveranstaltung befeuert die Gerüchteküche: Im Gespräch sei u.a. ein 10.000 Quadratmeter großes Bauvorhaben. "Hier werden massiv Anliegerinteressen verletzt und das öffentliche Interesse berührt", ist Anwohner Pelzl überzeugt. Stellvertretend für die Anwohner wenden sie sich mit einem offenen Brief an das WOCHENBLATT. "Am kommenden Montag soll in nicht-öffentlicher Sitzung des Verwaltungsausschusses das Einvernehmen zu dem Bauvorhaben gegeben werden. Damit wird eine Behandlung des Vorhabens in der Öffentlichkeit ausgeschlossen. Weshalb diese Geheimniskrämerei?"
Eine Bürgerinitiative soll jetzt gegründet werden, um die Planung zu stoppen - und die Anwohner drohen mit einer Klage: "Sollte die Landkreisverwaltung dennoch eine Baugenehmigung erteilen, müsste das Verwaltungsgericht Lüneburg über die Rechtmäßigkeit der Baugenehmigung im Landschaftsschutzgebiet befinden."

Landkreis prüft noch
Aktuell befindet sich der Sachverhalt noch in Prüfung, teilt der Landkreis Harburg auf Nachfrage mit. Grundsätzlich kann eine Baugenehmigung im Landschaftsschutzgebiet nur erteilt werden, wenn das Bauvorhaben mit der Landschaftsschutzverordnung konform ist.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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