Jesteburg: Bus 4148 zur Kunststätte
Bossard statt Sportverein und Freibad

Schon jetzt nutzen - wegen der Kreisverkehrsbaustelle umgeleitete - Busse den Schierhorner Weg, der im Bereich des Wohngebietes als Tempo 30-Zone gekennzeichnet ist.  | Foto: pöp
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  • Schon jetzt nutzen - wegen der Kreisverkehrsbaustelle umgeleitete - Busse den Schierhorner Weg, der im Bereich des Wohngebietes als Tempo 30-Zone gekennzeichnet ist.
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JOBS und KARRIERE

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Der 4148er-Bus soll versuchsweise ab dem 17. August an Wochenenden und feiertags dreimal täglich bei der Kunststätte Bossard halten. Dafür werden die Haltestellen "Feuerwehr" und "Freibad" in Jesteburg von dieser Linie dann nicht angefahren - obwohl auch Freibad und der benachbarte Sportverein am Wochenende besonders häufig besucht werden dürften. Jörg Siede von der UWG Jes! ärgert das: "Die Anbindung des Freibades und der Sportstätten verschlechtert sich zugunsten der Kunststätte, und weder Bürger noch Politik werden ausreichend eingebunden", empört sich der Kommunalpolitiker über den neuen Versuch der Kunststätte Bossard, mehr Besucher anzulocken.

Kunststätte soll besser erreichbar werden

Die sehr weit außerhalb gelegene Kunststätte soll - besonders für Besucher, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus Hamburg anreisen - besser erreichbar werden. "Der Landkreis hat die Strecke so geplant, dass das Jesteburger Freibad und die Sportstätten von der Haltestelle Seevebrücke aus weiterhin problemlos zu Fuß erreichbar sind", rechtfertigt Museumsleiterin Heike Duisberg-Schleier ihr Ansinnen. "Uns ist wichtig, dass wir mit der so wichtigen Anbindung an den ÖPNV nicht in Konkurrenz zu anderen wichtigen Institutionen treten, sondern den touristischen Wert der gesamten Gemeinde Jesteburg an den Wochenenden steigern."

Das man deshalb sang- und klanglos eine Buslinie ändert, überraschte Siede und seine Mitstreiter. Denn die bisherigen Fahrgastzahlen konnten nicht belegen, dass Bossard-Besucher in nennenswertem Umfang mit dem Bus anreisen: Schon in den vergangenen Jahren hält dort nämlich im Sommer fünfmal täglich der Heideshuttle. "Es stiegen täglich keine zwei Fahrgäste an dieser Haltestelle aus", hat Siede basierend auf den offiziellen Fahrgastzahlen ermittelt. Und tatsächlich stellt sich die Frage, wie viele Hamburger die "Bummellinie 4148" aus Harburg über die Dörfer wählen würden, wenn man die Kunststätte mit Metronom und Bus über Buchholz und die Bushaltestelle "Hasseler Weg" (Busse 4207, 4408, 4630) viel schneller erreichen könnte.

Schierhorner Weg nicht breit genug für Busverkehr

 
Tatsächlich gibt es einige Probleme bei der Streckenführung über den Schierhorner Weg: Sie führt teilweise durch reine Wohngegenden. Und der Schierhorner Weg ist mit vier Metern nicht breit genug für eine Auto-Bus-Begegnung. Man müsste auf den unbefestigten Seitenstreifen ausweichen, aber das ist hier verboten. Nicht zuletzt ist die Bushaltestelle bei Bossard noch nicht barrierefrei ausgebaut, was zwar für den Heideshuttle reicht, nicht aber für den HVV.

So ganz ahnungslos von der geplanten Streckenänderung können die Jesteburger Ortspolitiker aber nicht gewesen sein: Der Haltestellenausbau - zu bezahlen von der Kunststätte - war von der Kreisverwaltung im Bauausschuss der Gemeinde Jesteburg am 22. Februar vorgestellt worden und wurde kürzlich vom Gemeinderat mehrheitlich - bis auf die UWG-Stimmen - durchgewunken. Auch die Gemeindeverwaltung war informiert und fand die Idee offenbar in Ordnung: "Selbstverständlich werden die Gemeinden, die von den Änderungen betroffen sind, frühzeitig in den Prozess eingebunden", sagt Kreissprecherin Katja Bendig. "In diesem Fall wurde die Samtgemeinde Jesteburg im März 2023 informiert und hat dem Vorhaben sofort zugestimmt. Ferner liegt das Einverständnis der Gemeinde Jesteburg vor, auf dem gemeindeeigenen Grundstück die Haltestelle errichten zu dürfen."

"Seitenstreifen nicht befahrbar!" heißt es auch im südlichen Teil des Schierhorner Weges. Aber bei einer Begegnung mit einem Bus ist das nicht zu vermeiden | Foto: pöp
  • "Seitenstreifen nicht befahrbar!" heißt es auch im südlichen Teil des Schierhorner Weges. Aber bei einer Begegnung mit einem Bus ist das nicht zu vermeiden
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Den Bus umzuleiten ist für Siede und die UWG dennoch das falsche Signal. Statt den motorisierten Verkehr in Wohngebieten zu reduzieren, wird dort zusätzlicher Verkehr entstehen", sagt Siede. Er fürchtet, dass nach der Erprobungsphase die Verkehrsinseln und Aufpflasterungen zurückgebaut würden und die Straße verbreitert werde, um den Begegnungsverkehr möglich zu machen. Hansjörg Siedes Vorschlag: Das Kunstmuseum könnte einen eigenen Fahrdienst oder einen kostenlosen Fahrradverleih vom Ortskern zur Kunststätte anbieten. Duisberg-Schleier findet das "sehr überlegenswert. Eine Busanbindung ist jedoch eine etablierte Lösung, alles andere kann nur eine Ergänzung sein."

Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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