"Bade-Eiche" wurde gefällt
Jesteburger Gemeinderat stellt rund zwei Millionen Euro für Kreiselbau bereit

Der Protest der Bürger vor der Jesteburger Gemeinderatssitzung hat nichts genutzt - am Sonntag wurde die "Bade-Eiche" gefällt Foto: as
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as. Jesteburg. 40 Punkte auf der Tagesordnung: Auch eine weniger diskussionsfreudige Runde als den Jesteburger Gemeinderat hätte die ehrgeizige Agenda ins Schwitzen gebracht. Immerhin haben die Ratsleute es geschafft, sich in vier Stunden und einigen erhitzten Diskussionen bis zu Tagesordnungspunkt 18 vorzuarbeiten, bevor die Sitzung um 23 Uhr für beendet erklärt wurde.

Mit dem geplanten Kreisverkehr Lüllauer Straße / Hauptstraße / Brückenstraße wurde ein wichtiges Thema für die zukünftige Entwicklung Jesteburgs diskutiert, das auch etliche Bürger in die Schützenhalle gelockt hatte. Sie setzten sich, teils sehr emotional, dafür ein, dass die alte Eiche auf dem ehemals Meyerschen Grundstück, die "Bade-Eiche", erhalten bleibt.

Wie Planer Marc Drews (igbv) dem Gremium jedoch deutlich machte, muss die Eiche in jedem Fall gefällt werden - egal, für welche Lösung man sich entscheidet, ob Kreisverkehr oder Ampel, muss die Straße verbreitert werden. Das Verkehrsgutachten habe ergeben, dass ein großer Kreisverkehr an der Lüllauer Straße die beste Variante für einen ungehinderten Verkehrsfluss sei. "Die Einmündung Lüllauer Straße ist definitiv überlastet. Dort muss etwas gemacht werden", mahnte der Planer.

Auch die Entwässerung müsse dringend dem aktuellen Stand angepasst werden. Dazu soll unter dem Kreisverkehr, in vier Metern Tiefe, ein großes Staubecken, sechs Meter breit, 3,50 Meter hoch und 21 Meter lang, angelegt werden. Das Becken fasst rund 270 Kubikmeter. Das weitere Oberflächenwasser wird durch einen Stauraumkanal - gedrosselt und vorgereinigt - in die Seeve geleitet. Durch das Bauwerk, in der Diskussion als "blaue Wurst" bezeichnet, kommen rund 550.000 Euro mehr Kosten als geplant auf die Jesteburger zu (das WOCHENBLATT berichtete). Dennoch ist dies laut Planer die günstigste Lösung. "Die Gemeinde muss dringend die Entwässerung regeln, unabhängig davon, ob der Kreisverkehr gebaut werden soll oder nicht", so Marc Drews. Der Parkplatz an der Ecke Sandbarg/Hauptstraße, ein Vorschlag von Julia Neuhaus (CDU), biete sich nicht für das unterirdische Becken an, da dort dann etliche Leitungen umgelegt werden müssten und ein großer Kanal in Richtung Haupstraße gebaut werden müsse, während unter dem Kreisverkehr ausreichend Platz sei und die bestehenden Kanäle genutzt werden könnten. Neuhaus hatte beantragt, die Fällung der Eiche zu verschieben und eine Entscheidung zu vertagen, damit die neuen Entwässerungspläne zuerst ausführlich im Fachgremium besprochen werden können. Sie fand jedoch keine Mehrheit für ihren Antrag.

Die Ratsmitglieder sprachen sich dafür aus, die Kreisellösung umzusetzen und die Entwässerung über das unterirdische Staubecken zu regeln. "Wir sind nicht gegen den Bau des Kreisverkehrs, aber wir werden eine solche Kostenerhöhung nicht ungeprüft mittragen", betonte der Fraktionsvorsitzende Jörg Berberich. Mit vier Gegenstimmen der CDU-Fraktion und einer Enthaltung durch Elke Feldhaus (WIN) wurde mehrheitlich beschlossen, die Kosten von rund 2.093.000 Euro für den Bau des Kreisverkehrs und die Abbiegespur am Sandbarg, inklusive Entwässerung und Lärmschutz, in den Haushalt 2022 einzustellen (die zu erwartenden Fördermittel sind bereits von der Summe abgezogen).

Die Eiche wurde bereits am Sonntagmorgen gefällt. Eine Baumscheibe soll repräsentativ aufgearbeitet und der Stamm für ein Kunstprojekt verwendet werden. Für einen Ersatzbaum hat der Gemeinderat 25.000 Euro eingeplant.

Über die Bauarbeiten für den Kreisverkehr und ihre Auswirkungen auf die Jesteburger plant die Gemeinde Jesteburg einen Informationsabend für alle Bürger, der am Dienstag, 19. April, in der Schützenhalle stattfinden soll. Das teilte Verwaltungsmitarbeiter Michael Siller den Anwesenden mit.

Der Protest der Bürger vor der Jesteburger Gemeinderatssitzung hat nichts genutzt - am Sonntag wurde die "Bade-Eiche" gefällt Foto: as
Die "blaue Wurst", ein großes unterirdisches Staubecken, dass mittig unter dem Kreisel gebaut werden soll, treibt die Kosten für den Kreisverkehr in die Höhe. Der Planer machte aber klar: eine sinnvolle Alternative gibt es nicht  | Foto: Grafik: Gemeinde Jesteburg
Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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