Streit in der Jesteburger CDU
Nathalie Boegel tritt aus Protest wegen der Nominierung von Christian Horend aus der CDU aus

Nathalie Boegel tritt aus der CDU aus Fotos: CDU
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mum. Jesteburg. Politisch war es um Nathalie Boegel (CDU) still geworden. Im Jesteburger Gemeinderat war die TV-Journalistin seit der letzten Kommunalwahl nicht mehr vertreten - und wenn es nicht gerade um den Schul-standort Jesteburg ging, meldete sich Boegel, die Vorsitzende im Samtgemeinde-Schulausschuss ist, auch im Samtgemeinderat kaum zu Wort. Nun sorgt Boegel mit einer Pressemitteilung nicht nur parteiintern für reichlich Kopfschütteln. Die Nominierung ihrer Partei von Christian Horend zum Kandidaten für die Wahl zum Samtgemeinde-Bürgermeister (das WOCHENBLATT berichtete) nimmt Boegel zum Anlass, aus der Partei auszutreten. Künftig "geht es mit freiem Mandat" weiter, sagt sie.  Für viele Außenstehende dürfte die Kritik an Horend kaum nachvollziehbar sein. Die Ankündigung seiner Kandidatur fand parteiübergreifend große Zustimmung. Ebenso bei vielen Bürgern.

"Leider fehlen mir bei der Jesteburger CDU heute einige gute Antworten für die Zukunft. Ich tue mich schwer damit, als künftigen Chef der Verwaltung und Samtgemeinde-Bürgermeister einen Kandidaten zu unterstützen, der zwar politisch erfahren ist, aber von sich selbst sagt, er sei 'kein Verwaltungsmensch'. Expertise und Erfahrung halte ich bei diesem so entscheidenden Job für unabdingbar", so Boegel, die darauf hofft, dass möglicherweise weitere Bewerber mit anderen Kompetenzen folgen. Zudem kritisiert sie, dass Horend voriges Jahr Veranstalter eines Klimawandel-Infoabends in Buchholz war, "auf dem der menschengemachte Klimawandel referentenseitig geleugnet wurde". Horend selbst war übrigens wie auch Boegel bei der Veranstaltung gar nicht anwesend. Auf Nachfrage können Gäste der Veranstaltung Boegels Fazit allerdings nicht bestätigen.

Bei der CDU bedanke sich Boegel für 15 Jahre gute Zusammenarbeit. "Ohne die Unterstützung der CDU für unsere parteiübergreifende Schul-initiative wäre die Neugründung einer weiterführenden Schule in Jesteburg vor neun Jahren nicht möglich gewesen." Laut eigener Aussage möchte Boegel künftig gern intensiver mit anderen Fraktionen zusammenarbeiten.

"Wir bedauern den Austritt"
Konfrontiert mit der harschen Kritik von Nathalie Boegel reagiert die CDU-Spitze gelassen. Ortsvereins-Vorsitzender Dr. Reinhard Feldhaus teilt im Namen der Samtgemeinde-CDU mit:
"Die CDU Jesteburg bedauert den Austritt von Nathalie Boegel, vor allem die von ihr gewählte Form. Wir wiederholen: Umweltschutz, Tierschutz und der Kampf gegen den Klimawandel sind Kernaussagen unserer im Juni beschlossenen kommunalpolitischen Leitlinien. Und ja, Respekt für Christian Horend, der sich für die CDU hat aufstellen lassen. Als unser Kandidat für den Samtgemeinde-Bürgermeister. Der es kann und für die Samtgemeinde Jesteburg steht. Deshalb haben ihn unsere Mitglieder nach einem intensivem Auswahlverfahren mit überwältigender Mehrheit gewählt. Wir wünschen Natalie Boegel alles Gute und sagen Danke für die gemeinsame Zeit in der CDU."

Kommentar
Der Rücktritt ist konsequent - aber...
Dass Nathalie Boegel die CDU verlässt, ist konsequent. Wenn sie nicht mehr hinter den Zielen ihrer Partei steht, muss sie einen Schlussstrich ziehen. Dazu gehört aber auch, dass sie den Anstand besitzt, ihren Platz im Rat zu räumen. Diesen verdankt sie denjenigen, von denen sie sich abwendet. Doch das bedarf einer gewissen Größe, die nicht jeder besitzt.
Für Horend sprachen sich 93,75 Prozent der Mitglieder aus. Boegel, der nachgesagt wird, selten bis gar nicht an Fraktionssitzungen teilgenommen zu haben, muss das Votum ihrer Partei nicht gut finden. Stil hätte sie allerdings bewiesen, dem CDU-Wunschkandidaten eine Chance zu geben. Doch ein persönliches Gespräch fand nicht statt.
Sascha Mummenhoff 

Jesteburger CDU schickt Christian Horend ins Rennen um die Wahl des Samtgemeinde-Bürgermeisters
Nathalie Boegel tritt aus der CDU aus Fotos: CDU
Christian Horend möchte Verwaltungschef werden
Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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