Gymnasiasten im WOCHENBLATT-Gespräch
Für heutige Jugendliche ist der Mauerfall Geschichte

Die Schülerinnen und Schüler der 11d des Gymnasiums Am Kattenberge mit Lehrer Christoph Reise (re.), die sich hervorragend auf die WOCHENBLATT-Fragen vorbereitet hatten | Foto: bim
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  • Die Schülerinnen und Schüler der 11d des Gymnasiums Am Kattenberge mit Lehrer Christoph Reise (re.), die sich hervorragend auf die WOCHENBLATT-Fragen vorbereitet hatten
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(bim). Mehr als 28 Jahre lang - vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 - teilte die Mauer in Berlin Deutschland. Sie war als Grenzbefestigungssystem der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gedacht. Als die Mauer am 9. November fiel, war der Weg zur Deutschen Einheit geebnet, auch wenn sich die vormals getrennten Landsleute noch lästerhaft als "Ossis" und "Wessis" bezeichneten. Was assoziieren Jugendliche, die heute 16, 17 Jahre jung sind und damit rund 16 Jahre nach dem sogenannten Mauerfall geboren wurden, mit diesem Kapitel deutscher Geschichte? WOCHENBLATT-Redakteurin Bianca Marquardt befragte die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11d des Gymnasiums Am Kattenberge in Buchholz, die extra dafür den Sport- gegen den Geschichtsunterricht getauscht hatten. Ergebnis: Die Mauer ist für die Jugendlichen Geschichte, ein geteiltes Deutschland unvorstellbar.
Viele Freunde und
Familie aus dem Osten

Viele der Elftklässler haben Familienangehörige oder Freunde aus der ehemaligen DDR und kennen die Erzählungen.
"Für uns ist ein großes Deutschland normal - in allen Bereichen - auch für Reisen an die Ostsee", meinte Niclas. "Deutschland ist eine Einheit ohne Mauer, die das Volk trennt mit zwei komplett verschiedenen Lebensweisen", so Luca.
Louise und Yve haben erst vergangene Woche die Überreste der Mauer in Berlin und das Holocaust-Mahnmal besucht. "Diese Betonwand war ein Riesending, die sehr präsent war, auch in den Köpfen der Menschen. Sogar Häuser wurden zugemauert", wissen sie. Die beiden und Mitschülerin Anouk finden, dass die mit Graffiti bemalten und mit Beschreibung versehenen Mauerreste ihren Schrecken verloren haben, auch, weil in Berlin das Leben tobe. Was sie hingegen beeindruckte, war die Vorstellung, dass das übrige Land ringsum eingezäunt war, was auf dem Lande an einigen Plattenwegen noch erkennbar sei, so Anouk.
"Ich habe das Gefühl, dass bei einem getrennten Land das Risiko besteht, dass man sich verfeindet", sagte Salma. Meike findet die Vorstellung, dass man Freunde und Familie auf der anderen Grenzseite nicht mal eben so besuchen konnte, schrecklich.
Über Unterschiede in
Ost und West gesprochen

In Alicias Familie wird noch öfter über die Unterschiede in Ost und West gesprochen. Diese träten vor allem bei Gewohnheiten wie der Uhrzeit-Nennung ("dreiviertel neun" im Osten und "Viertel vor neun" im Westen) zutage. Den einzigen Unterschied, den Anouk festgestellt hat: Während sie konfirmiert wurde, erhielt ihr Cousin die Jugendweihe.
Was jedoch offenbar nicht auszurotten ist, sind Witze über Ostdeutsche. "Ich habe niemanden aus dem Osten in der Familie. Mein Opa macht Witze über Ossis oder imitiert sie", berichtete Joao. Jan-Luca erzählte, dass man Schüler in Jogginganzügen scherzhaft mit dem Satz "Du siehst aus wie der letzte Ossi" aufziehe.
Doch auch wenn der Begriff "Ossi" mitunter noch dazu dient, Mitschüler zu necken und die damaligen Unterschiede zwischen Ost und West bekannt sind: Die Grenzen in den Köpfen heutiger Jugendlicher sind gefallen.

Die Schülerinnen und Schüler der 11d des Gymnasiums Am Kattenberge mit Lehrer Christoph Reise (re.), die sich hervorragend auf die WOCHENBLATT-Fragen vorbereitet hatten | Foto: bim
Anlässlich des 30. Jahrestags des Mauerfalls im Jahr 2019 berichtete das WOCHENBLATT über Birgit und Friedrich Meyer aus Klecken, Sie kehrten nach der Maueröffnung 1990 beim "Europatreffen" im niedersächsischen Örtchen Zicherie 
(Landkreis Gifhorn) an die ehemalige Grenze zurück | Foto: Meyer
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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