Knapp 100 Zuhörer kamen nach Tangendorf
Erster "Bürgertisch" zum geplanten Kiesabbau in der Samtgemeinde Salzhausen

Vertreter von Kommunen und Kreis bei der Diskussion mit den Bürgern in Tangendorf (v. li.): Marc Wedemann, Wolfgang Krause, Heinrich Nottorf, Moderator Thomas Wilken, Detlef Gumz, Torben Ziel, Christa Beyer und Gerd Müller | Foto: ce
  • Vertreter von Kommunen und Kreis bei der Diskussion mit den Bürgern in Tangendorf (v. li.): Marc Wedemann, Wolfgang Krause, Heinrich Nottorf, Moderator Thomas Wilken, Detlef Gumz, Torben Ziel, Christa Beyer und Gerd Müller
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ce. Tangendorf. "Dies ist keine Alibi-Veranstaltung! Es ist noch nichts entschieden, und wir möchten die Bürger unbedingt in den Entscheidungsprozess mit einbeziehen." Das betonte Salzhausens Samtgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Krause am Montagabend im Tangendorfer Gasthof Vossbur. Dorthin hatte die Samtgemeinde im Rahmen des auf zwei Jahre angelegten Dialogverfahrens zu den umstrittenen Bodenabbau-Plänen im Raum Tangendorf, Garstedt und Wulfsen zum ersten "Bürgertisch" eingeladen. Knapp 100 Zuhörer waren erschienen, zahlreiche weitere Interessierte verfolgten die Veranstaltung per Livestream.
Als Gesprächspartner waren neben Wolfgang Krause dabei: Salzhausens Bauamtsleiter Marc Wedemann, Torben Ziel, bei der Kreisverwaltung für die Raumordnung zuständig, Detlef Gumz von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises sowie die Bürgermeister Christa Beyer (Garstedt), Gerd Müller (Wulfsen) und Heinrich Nottorf (Tangendorf). Moderator war Thomas Wilken vom auch auf Bürgerbeteiligungsprozesse spezialisierten Hamburger "Kontor 21".
Wie mehrfach berichtet, plant das Garstedter Kieswerk Lütchens über einen Zeitraum von 30 Jahren eine Vertiefung des Bodenabbaus in Tangendorf sowie zusätzliche Areale dort, in Garstedt und Wulfsen. "Es gibt noch keinen konkreten Antrag des Unternehmens, sondern lediglich erste Planungsgespräche", betonte Wolfgang Krause. Die beteiligten Kommunen und das Kieswerk hätten sich darauf geeinigt, die Bürger schon vor der Antragstellung mit einzubeziehen.
Bauamts-Chef Marc Wedemann erklärte, man befinde sich derzeit im informellen Vorlaufverfahren. Das formelle Verfahren mit dem Ziel einer etwaigen Änderung des Regionalen Raumordnungsprogrammes (RROP) und der jeweiligen Flächennutzungspläne zur Umsetzung des Kiesabbau-Vorhabens beginne mit der Stellung des entsprechenden Antrags. Der Vorlauf werde durch die Gemeinden und die Samtgemeinde und ihre politischen Gremien gesteuert, das formelle Verfahren übernehme der Landkreis Harburg. Bis zu einer Entscheidung könne sich das Verfahren "über mehrere Jahre hinziehen". Kreis-Raumordnungsexperte Torben Ziel wies darauf hin, dass die Kommunen bei Einwänden gegen den Bodenabbau auf den vorgesehenen Flächen stichhaltige Argumente und möglichst auch Alternativvorschläge für Abbau-Areale liefern müssten. "Ein bloßes 'Nein' reicht da nicht aus", so Ziel.
Auf die Frage der Zuhörer nach den Kriterien für die Ressourcen-Bedarfsermittlung erklärte Naturschutzbehörden-Leiter Detlef Gumz, das Land Niedersachsen mache über sein Raumordnungsprogramm Vorgaben zum Bedarf an Ressourcen bzw. zu deren Gewinnung. Derzeit herrsche ein Bau-Boom in der Wirtschaft, weshalb die Nachfrage nach Kies und Sand "eklatant hoch" sei. Dieser Tatsache müsse das Regionale Raumordnungsprogramm mit der Ausweisung von Abbauflächen Rechnung tragen. "Mit einer Festschreibung der Gebiete im RROP ist aber keine Genehmigung zum Abbau verbunden", unterstrich Torben Ziel in diesem Zusammenhang.
Auch mit Blick darauf, dass die Kiesabbau-Pläne sich auf ein großes Waldstück zwischen Tangendorf und Wulfsen erstrecken, kündigte Detlev Gumz an, dass gegebenenfalls geprüft werde, in welchem Maße ein Abbau das Naturschutzgebiet beeinträchtigen würde. Die Abbauunternehmen würden regelmäßig bei ihrer Arbeit durch die zuständigen Behörden kontrolliert. "90 Prozent der Firmen halten sich an die Vorgaben", wusste Gumz aus seiner Erfahrung zu berichten.
• Fragen zu den Kiesabbau-Plänen können per E-Mail an bauen@rathaus-salzhausen.de an die Samtgemeinde gerichtet werden.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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