Viele Menschen freuen sich über verschiedene Angebote in ihren Ortschaften. Damit es ein reichhaltiges Angebot innerhalb einer Gemeinde, einer Ortschaft oder einer Nachbarschaft geben kann, muss es Bürger geben, die Initiative zeigen und Verantwortung übernehmen.
Ein sehr schönes Beispiel für den Dienst an der Gemeinschaft gibt es seit Kurzem in Emmelndorf. Cord Gödecke sah in anderen Orten sogenannte "Tauschbücherschränke".
Diese Idee gefiel dem Emmelndorfer so gut, dass er sie für seine eigene Nachbarschaft umsetzte. "Es ist ein schöner Ort geworden. Die Stelle ist perfekt. An der Grundschule ist immer was los und die Menschen können hier Bücher tauschen und sich treffen und austauschen. Die ersten Feedbacks sind überwältigend. Der Schrank wird sehr gut angenommen", sagt Cord Gödecke.

Nachbarschaft wird in Emmelndorf groß geschrieben

Nachdem er sich nachbarschaftliche Hilfe und Helfer gesichert hatte, entwarf er einen Antrag für den Ortsrat und stellte diesen dort vor. Der Bürgermeister Helmut Dohrmann war sofort begeistert und sicherte seine Unterstützung bei allen Formalitäten zu. Unter anderem bot auch Dennis Chan, ebenfalls aus Emmelndorf, seine Hilfe an. Der gelernte, ehemalige Tischler übernahm die Leitung der "Bauabteilung" - nachdem nach einiger Recherche feststand, es sollte ein eigener Schrank gebaut werden.
Das Vorbild aus Hamburg und einigen Orten in der Gemeinde, eine ausrangierte Telefonzelle als öffentlich begehbaren Tauschschrank zu nutzen, wurde angesichts der aufgerufenen Kosten seitens der Telekom schnell zerschlagen.
Doch auch der günstigere Schrankbau rief einige Kosten auf den Plan.
Die Arbeitsgruppe "Tauschschrank" besorgte sich binnen kürzester Zeit Spenden von hilfsbereiten Unterstützern in Form von Nachbarn, Eltern der Grundschule Emmelndorf, dem Sportverein Emmelndorf e.V., die Bautischlerei und Innenausbau - Gerhard Abel, Overmeyer Landbaukultur und der Bauwelt Delmes, Heitmann (1.000 Euro Materialspende).
Eine große Motivation schaffte die Gemeinde mit der Zusage im Vorfeld; gesammelte Spenden in einer Höhe von bis zu 500 Euro zu verdoppeln.
Erst nachdem die freiwilligen Helfer unter Anleitung des gelernten Tischlers den robusten Schrank gebaut hatten, fiel der Arbeitsgruppe auf, wie massiv ihr Objekt tatsächlich geworden war.
Nur dank der Hilfe von Ulli Overmeyer und einem seiner Trecker konnte der massive Schrank vom Bauort zum geplanten Aufstellort transportiert werden.
"Wir haben das Ding für die Ewigkeit gebaut", sagt Dennis Chan stolz über den Tauschschrank.
Chan weiter: "Es war uns besonders wichtig, dass der Schrank witterungsbeständig und für den täglichen Gebrauch ausgelegt ist.
Zusätzlich sollte er auch schön aussehen. Ich bin wirklich begeistert von all dem Engagement. Besonders von Cord. Er ist wirklich ein guter Mensch - ohne seinen Einsatz würde es den Schrank jetzt nicht geben."

Ein Geben und ein Nehmen

Dass sich für dieses Projekt zwei Macher getroffen haben, merkt man an dem Ergebnis. "Dennis ist der Wahnsinn.
Viel seiner freien Zeit ging in das Projekt. Ohne seinen Einsatz und seine Expertise hätten wir den Tauschschrank nicht realisieren können", so Cord Gödecke über seinen Nachbarn.
Die Emmelndorfer dürften gespannt sein und ein wenig hoffen, dass es zukünftig noch weitere Projekte vom Team Gödecke-Chan geben wird.
Um die Vorzüge des Bücher-Tauschschrankes genießen zu können bedarf es keiner speziellen Tageszeit. Der Schrank ist rund um die Uhr zugänglich und alle Beteiligten freuen sich auf einen regen "Austausch" und einen pfleglichen Umgang mit dem Schrank und seinen Inhalten.