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Osterfeuer im Landkreis Stade

Mehr Unfälle, aber weniger Tote: Stader Polizei stellt Verkehrsunfallstatistik 2016 vor

Andreas Kunath (li.) und Jan Horwege stellten die Unfallstatistik vor
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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lt. Stade. Mit einer guten und einer schlechten Nachricht stiegen Andreas Kunath und Jan Horwege von der Stader Polizei in ihren Bericht zum Verkehrsunfallgeschehen 2016 im Landkreis ein. Die schlechte Nachricht: Die Zahl der Verkehrsunfälle stieg im Vergleich zu 2015 um 8,8 Prozent. Insgesamt nahmen die Beamten 4.462 Unfälle auf.
Der starke Anstieg beruhe hauptsächlich auf Unfällen mit Sachschaden, so Jan Horwege und leitete damit gleich zur guten Nachricht über: Die Zahl der Verkehrstoten sank auf den bisher niedrigsten Stand seit ca. 60 Jahren. Sieben Menschen verloren bei Unfällen ihr Leben, 2015 waren es 13. "Natürlich ist aber jeder Tote einer zuviel", betonten die Beamten.

150 Personen wurden schwer verletzt, befanden sich also länger als 24 Stunden in stationärer Behandlung, so Horwege. 766 Menschen verletzten sich bei Unfällen leicht. Bei den insgesamt 712 Unfällen mit Personenschaden war zu hohe Geschwindigkeit die häufigste Unfallursache, gefolgt von zu geringem Abstand, Vorfahrtnehmen und Fehlern beim Abbiegen.

Senioren (ab 65 Jahre) waren 196-mal an den Unfällen mit Personenschaden beteiligt und wurden 122-mal als Hauptverursacher ermittelt. Junge Fahrer (18-24 Jahre) waren 231-mal an Unfällen mit Personenschaden beteiligt und waren 159-mal die Hauptverursacher.

Zu beobachten sei, dass das Nervenkostüm der Autofahrer immer dünner werde. Vor allem, wenn viele Baustellen den Verkehr behindern und das Verkehrsaufkommen hoch sei, neigten viele Fahrer zum Drängeln. Die Überführung der Verkehrssünder sei meistens leider schwierig.

Ein weiteres Sorgenkind der Polizei bleibt das Thema Unfallflucht:
"Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt", sagt Polizeihauptkommissar Jan Horwege. Auch im vergangenen Jahr sei der Anteil der Unfallfluchten unverändert hoch. Bei 1.130 Unfällen, also etwas mehr als einem Viertel der insgesamt 4.462 registrierten Unfälle, entfernte sich ein Beteiligter unerlaubt vom Unfallort. In 58 Fällen kamen bei den Unfällen Personen zu Schaden. Die Aufklärungsquote insgesamt lag mit 46,11 Prozent etwas unter dem Vorjahresniveau. In der Hälfte der Fälle konnte die Polizei die Unfallfluchten aufklären, bei denen Personen zu Schaden gekommen waren.
Die Beamten appellieren an alle Verkehrsteilnehmer und Bürger, selbst verursachte oder beobachtete Unfälle zu melden. Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort kann eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren und den Entzug der Fahrerlaubnis zur Folge haben. Als Fahrerflucht gilt es auch, wenn der Verursacher seinen Namen z.B. an der Windschutzscheibe des beschädigten Autos hinterlässt und wegfährt.

Die Zahl der Unfälle, bei denen ein Beteiligter unter Alkoholeinfluss stand, stieg im Vergleich zum Vorjahr von 74 auf 92. Einfluss von Betäubungsmitteln (meist Cannabis) wurde bei acht Unfallbeteiligten festgestellt, das sind zwei weniger als 2015.

Die Fahranfänger (18 bis 24 Jahre) sind nach wie vor am häufigsten an den Unfällen mit Personenschaden beteiligt. Vier der insgesamt sieben Verkehrstoten 2016 gehörten dieser Altersgruppe an, darunter zwei Pkw-, ein Krad- und ein Radfahrer. Hauptgrund für die Unfälle war überhöhte, bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit. 21 Mal war bei den jungen Fahrern Alkohol im Spiel, fünf Mal standen sie unter Drogeneinfluss.

Bei den Senioren (ab 65 Jahre) waren im vergangenen Jahr mehr Verletzte zu beklagen. Insgesamt wurden 115 Personen verletzt, darunter 30 schwer und drei tödlich. Häufigste Unfallursachen bei Senioren sind Wenden, Rückwärtsfahren sowie Abstand.

Auffällig ist laut Polizei der Rückgang der Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweirädern. Die Zahl sank von 138 auf 112. Die Zahl der Schwerverletzen stieg allerdings von 26 auf 30 an.
Radfahrer waren 2016 an insgesamt 219 Unfällen beteiligt, das sind 24 Unfälle mehr als 2015. Deutlich angestiegen ist auch die Zahl der an Unfällen beteiligten Pedelecs (Fahrräder mit Hilfsantrieb). 2016 zählte die Polizei insgesamt 16 Vorfälle, 2015 waren es nur drei. Vier Beteiligte wurden schwer, zehn leicht verletzt.
Die Polizei appelliert an alle Radfahrer, sich an die Verkehrsregeln zu halten und insbesondere an Fußgängerüberwegen abzusteigen.

Fußgänger waren 2016 an 75 Unfällen beteiligt, sieben weniger als im Vorjahr. Zu Tode kam glücklicherweise niemand.

Angestiegen sind die Zahl der Wildunfälle (von 695 auf 722) sowie die Zahl der Verkehrsunfälle auf der Autobahn 26 (von 69 auf 86). Die Polizei sieht einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Autobahnunfälle und der Öffnung der Strecke zwischen Jork und Horneburg in beide Richtungen im Sommer 2015. Auf der A 26 wurden 2016 fünf Personen schwer und 22 leicht verletzt.

Unfallschwerpunkte im Landkreis Stade seien nach wie vor die großen Kreuzungen an der Bundesstraße 73/74 oder beim Stader Gewerbegebiet "Am Steinkamp".
Und obwohl so mancher Autofahrer meint, auf den Umleitungsstrecken wie der L114 in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten würden sich gehäuft Unfälle ereignen, handele es sich in der Regel nur um eine Verschiebung des Unfallgeschehens, so Horwege.

Die Zahl der Schulwegeunfälle reduzierte sich von 35 auf 26. Insgesamt wurden 2016 bei 77 Unfällen 86 Kinder verletzt, davon elf schwer und 75 leicht. Bei durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen im Bereich von Schulen entpuppten sich oftmals Eltern als Verkehrssünder, die zu schnell unterwegs waren.

Redakteur:

Lena Stehr

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