Schnee und Eis: Die Männer in den Streufahrzeugen haben in diesen Tagen viel zu tun
Der Winterdienst sorgt für freie Fahrt im Landkreis Stade

Dank modernster Technik kann Straßenwärtermeister Uwe Pahl die Menge des zu verstreuenden Salzes grammgenau einstellen | Foto: jd
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  • Dank modernster Technik kann Straßenwärtermeister Uwe Pahl die Menge des zu verstreuenden Salzes grammgenau einstellen
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jd. Bliedersdorf. Es klang nach einem Horrorszenario für Autofahrer: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor extremer Eisglätte am Mittwochmorgen gewarnt. Für den Landkreis Stade galt die höchste Warnstufe. Doch das befürchtete Chaos auf den Straßen blieb aus. Viele Autofahrer nahmen sich die Warnungen im Verkehrsfunk wohl doch zu Herzen - und die Männer, die täglich an der Schlechtwetterfront kämpfen, haben mal wieder einen guten Job gemacht: Bereits am Vorabend waren die Mitarbeiter des Winterdienstes bis Mitternacht im Einsatz, um die Straßen schon einmal vorsorglich abzustreuen. Und um 3 Uhr in der Frühe war schon die nächste Schicht mit ihren Streuwagen unterwegs.

"So viele Wintereinsätze hatten wir schon lange nicht mehr", sagt Uwe Pahl. Der Straßenwärtermeister leitet die zwei Straßenmeistereien des Landkreises in Bliedersdorf und in Drochtersen. Mehr als 30 Mitarbeiter an den beiden Standorten kümmern sich aktuell darum, die Fahrbahnen frei von Eis und Schnee zu halten.
Während in den Vorjahren der Winter so gut wie ausgefallen ist, haben Kälte und Frost in diesem Jahr ordentlich zugeschlagen. Und laut Wettervorhersage soll es auch in den kommenden Tagen noch schneien. Mit Straßenglätte ist daher weiter zu rechnen und zu den bisher 20 Winterdienst-Einsätzen werden wohl noch einige hinzukommen. "Das sind schon jetzt deutlich mehr als in der vergangenen Saison", sagt Andreas Blohm, der als technischer Mitarbeiter die Dienstpläne koordiniert. "Im gesamten letzten Winter waren es nicht mal zehn Einsätze."

Uwe Pahl (re.) und Andreas Blohm sorgen dafür, dass beim Winterdienst alles perfekt läuft   | Foto: jd
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Zuständig für 400 Straßenkilometer

Pahls Räumtrupp ist für rund 400 Kilometer Kreisstraßen zuständig. Bei insgesamt acht Streufahrzeugen umfasst eine Tour rund 50 Kilometer. "Rund drei Stunden dauert eine solche Tour", berichtet Blohm. Wenn der morgendliche Berufsverkehr einsetzt, war das Team des Winterdienstes meist schon seit Stunden unterwegs. Bereits um 2 Uhr nachts fährt der sogenannte "Rausgucker" ausgewählte Strecken im Landkreis ab, um sie auf Straßenglätte zu prüfen.

Eine dieser "Teststrecken" ist die K30, die südlich von Stade von der Harsefelder Landstraße zur B73 bei Airbus führt. Die K30 sei ein recht guter Indikator für die Straßenverhältnisse, meint Pahl. "Diese Straße wird meist recht früh glatt und das dann auch extrem." Hält der Rausgucker ein Abstreuen für nötig, wird um 3 Uhr die Rufbereitschaft aus dem Bett geklingelt, um mit den Streufahrzeugen auszurücken.
Verwendet wird das klassische Streumittel schlechthin: Salz. "Wir feuchten das Salz mit einer Speziallauge an", sagt Pahl. So weht es nicht weg und auch der Wirkungsgrad ist höher: "Pures Salz wirkt bis minus sechs Grad, mit dem Gemisch taut das Eis noch bei minus 15 Grad."

800 Tonnen Salz eingelagert

Rund fünf Tonnen Salz und 2.800 Liter Lauge fasst ein Streufahrzeug. Die Menge reiche meist aus für eine 50 Kilometer lange Tour, so Blohm. Nur bei extremen Witterungsverhältnissen müsse noch einmal nachgeladen werden. Zu Beginn des Jahres war der Schuppen mit dem Salzvorrat prall gefüllt. Von den 800 Tonnen sind inzwischen 40 Prozent aufgebraucht. "Wir können bei Bedarf aber relativ zügig nachordern", meint Pahl.

Straßenwärtermeister Uwe Pahl (li.) und sein technischer Mitarbeiter Andreas Blohm haben sich gegen Eis und Schnee gewappnet: Das Salzlager ist noch gut gefüllt   | Foto: jd
  • Straßenwärtermeister Uwe Pahl (li.) und sein technischer Mitarbeiter Andreas Blohm haben sich gegen Eis und Schnee gewappnet: Das Salzlager ist noch gut gefüllt
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Er und Blohm sind seit mehr als drei Jahrzehnten bei der Straßenmeisterei beschäftigt. Auch sie sind der Ansicht: "Früher waren die Winter strenger und dauerten länger." Es habe damals Tage gegeben, an denen die Streufahrzeuge im Dauereinsatz waren. Extremwetterlagen mit starkem Frost oder heftigem Schneefall gebe es heutzutage nur noch selten.

Den Winter könne man aber trotzdem nicht auf die leichte Schulter nehmen, so die beiden. "Tagsüber taut es, nachts friert es." Das sei eine große Herausforderung für den Winterdienst. Am meisten Respekt hätten sie vor Eisregen: "Das ist wirklich das Mieseste, was es gibt."

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Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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