Mit Schweiß und Muskelkraft
Deutsches Feld- und Kleinbahnmuseum Deinste saniert Schienen

Jan Reher (li.) und Ralph-Ludwig Gehrke machen es an bereits getauschten Schwellen vor: Die Arbeiten an den Schienen werden alle mehr oder weniger von Hand durchgeführt | Foto: jab
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jab. Deinste. Über den Winter standen beim Deutschen Feld- und Kleinbahnmuseum in Deinste hauptsächlich Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen an. Dem Start in die Fahrtensaison wurde im Frühjahr dann durch Corona ein Strich durch die Rechnung gemacht. Doch so blieb den Mitgliedern Zeit, um auf dem Gelände längst Fälliges anzugehen. Nun steht ein größeres Projekt an: Die letzten Meter ihrer Schienenstrecke werden in Schuss gebracht.

Alte Schwellen aus Holz ersetzen

"Das ist ein Großkampfprojekt", meint der 1. Vorsitzender des Vereins, Jan Reher. Und das sagt er nicht ohne Grund: Denn auf einer Strecke von rund 150 Metern und in zwei Kurven müssen die alten Schwellen aus Holz durch welche aus Beton ausgetauscht werden. "Die alte Schwellen liegen bereits seit der Gründung des Vereins vor 42 Jahren", so Reher. Nun werden sie langsam morsch. Ein hohes Sicherheitsrisiko: Wenn Schienen nicht ausreichend stabil befestigt sind, können sie umkippen. Ein Unfall wäre die Folge.
Den Schwellenaustausch führen die Mitglieder größtenteils mit eigener Muskelkraft durch. Denn einen Bagger können sie aufgrund der Gegebenheiten im Gelände nicht einsetzen. Daher packen alle Mitglieder so gut es geht mit an.

Detaillierte Arbeiten

Zunächst müssen die alten Schrauben gelöst werden. Die Schienen werden beiseitegelegt. Die Schwellen werden dann von zwei Personen mit Hilfe von Tragegurten ausgetauscht. Dabei wiegt eine Betonschwelle rund 100 Kilogramm und wird so eingebettet, dass von den ca. 18 Zentimetern nur noch ein Viertel zu sehen ist. Sollten die Schwellen zu tief liegen, wird mit einem von Reher selbst gefertigten Stopfhammer - denn zu kaufen gibt es sie nirgends mehr - Sand unter die Schwellen gedrückt. Der kommissarisch eingesetzte 2. Vorsitzende Ralph-Ludwig Gehrke gibt zu bedenken, dass es sich bei der Arbeit, die sie als Laien durchführen, um einen Lehrberuf handele und somit nicht unterschätzt werden dürfe.

Vom Wissen der Älteren profitieren

Das Wissen um das richtige Schienenverlegen haben sich die Mitglieder selbst angeeignet. Bücher mit Theorie seien durchaus vorhanden, so Reher, am meisten profitiere der Verein aber von der älteren Generation. "Es ist so wichtig, dass die Senioren uns Jüngeren ihr Wissen weitergeben", so Reher. Senioren wie Günter Dangers (82) helfen dennoch mit, soweit es ihnen möglich ist. Er reicht z.B. gern die Schrauben an, meint er. Allerdings fällt ihm auch eine noch wichtigere Aufgabe zu. "Günter bringt uns immer Kuchen mit", sagt Reher. Das macht die Arbeit dann noch etwas erträglicher.

Jan Reher (li.) und Ralph-Ludwig Gehrke machen es an bereits getauschten Schwellen vor: Die Arbeiten an den Schienen werden alle mehr oder weniger von Hand durchgeführt | Foto: jab
Die Arbeit mit dem sogenannten Stopfhammer erfordert viel Körperkraft | Foto: jab
Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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