WOCHENBLATT-Artikel führte zu Facebook-Debatte
Diskussion in den sozialen Medien nach Bericht über "Impfschwänzer" in Stade

Unbeliebtes Vakzin: der Impfstoff von AstraZeneca | Foto: Adobe Stock/vladim_ka
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jd. Stade. "Stader Impfzentrum: Ein Drittel der Mitarbeiter von mobilen Pflegediensten ist nicht zur Impfung erschienen": So titelte das WOCHENBLATT in einem Online-Beitrag über "Impfschwänzer". Fast 100 von 280 Pflege-Beschäftigten hatten in der vergangenen Woche einen Impftermin sausen lassen, ohne sich abzumelden. Grund könnte der verwendete Impfstoff sein: Die Impflinge waren vorher darüber informiert worden, dass sie das Präparat des Herstellers AstraZeneca gespritzt bekommen. Das Mittel ist in Deutschland wegen seiner relativ häufig auftretenden Nebenwirkungen nicht sonderlich beliebt. Ist das Verhalten der "Impfschwänzer" gerechtfertigt oder beschämend? Darüber wurde nach dem Erscheinen des Artikels auf Facebook diskutiert.

Stader Impfzentrum: Ein Drittel der Mitarbeiter von mobilen Pflegediensten ist nicht zur Impfung erschienen

Auch die Leiterin des Impfzentrums, die Kreis-Dezernentin Nicole Streitz, vermutet, dass bei einigen Impfkandidaten allein der Name AstraZeneca ausgereicht haben dürfte, um den Termin platzen zu lassen. Dabei sind die kurzzeitig auftretenden Nebenwirkungen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Übelkeit eine typische Impfreaktion und Zeichen dafür, dass der Impfstoff anschlägt.

Dennoch zeigen einige Facebook-User Verständnis für das unentschuldigte Fernbleiben beim Impftermin: "Ich kann verstehen, dass die Mitarbeiter (der Pflegedienste, Anm.d.Red.) nicht mal abgesagt haben. Ich würde mich auch nicht in der Pflicht sehen, Termine abzusagen, die ich nicht gemacht habe", schreibt "Nicnac Strampelhexe". Sie meint: Die Beschäftigten seien zu diesem Termin doch "bestellt" worden. "Ich denke nicht, dass überhaupt jemand sie angemeldet hat."

Da irrt die Strampelhexe allerdings. Nach Angaben des Landkreises sind die betreffenden Personen über ihre Pflegedienste angemeldet worden. "Wir haben sämtliche mobilen Pflegedienste kontaktiert - mit der Bitte, Listen mit denjenigen Mitarbeitern zu übermitteln, die geimpft werden dürfen und auch wollen", berichtet Streitz. Die Namen der Impflinge wurden dann in einer Datei auf digitalem Weg an den Landkreis übermittelt. "Wie die Namen auf die Liste kommen, liegt nicht in unserem Einfluss", so die Dezernentin. Natürlich sei es möglich, dass einige Pflegedienste ihre Mitarbeiter ohne deren Wissen oder Zustimmung zur Impfung angemeldet hätten.

Astrazeneca auch in den Landkreisen Stade und Harburg

Aber auch dann dürfte es angesichts der nach wie vor knappen Impfstoff-Kapazitäten nicht zu viel verlangt sein, wenn jemand den Termin einfach per Mail storniert. Einfach nicht abzusagen, so wie Strampelhexe es machen würde, stößt in mehreren Facebook-Kommentaren jedenfalls auf Unverständnis. "Dustin Ederfgrab" etwa findet solch ein Verhalten einfach "unter aller Sau". Wer sich nicht impfen lassen wolle, sollte zumindest "Gemeinschaftsbewusstsein zeigen und dafür sorgen, dass der Platz für andere freigemacht wird".
Der gleichen Meinung ist "Volker G.", der die Verhaltensweise der "Impfschwänzer" als "egozentrisch" bezeichnet. Diese hätten einen Anspruch auf die Impfung vorerst verwirkt. Sie sollten sich "gaaaanz hinten anstellen und nicht rumjammern, wenn es sie vorher noch erwischt! Dann einfach Klappe halten und auch nicht ins Krankenhaus!"

"Katja S." wiederum will die Pflege-Beschäftigten in die moralische Pflicht nehmen: Wer im Pflegebereich arbeite, sollte sich nicht egoistisch verhalten und einmal darüber nachdenken, dass dies ein sozialer und verantwortungsvoller Beruf sei, bei dem man Menschen "in Nahkontakt" pflege. Sie appelliert an das Personal in der Pflege, über den Sinn des Impfens nachzudenken: "Die Impfung ist nicht nur für euch, sondern für eure Patienten."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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