Ominöses Tor im Festungswall
Ein dunkles Loch: Stades geheimnisvoller Lost Place

Bei Baggerarbeiten wurde der alte Zugang wieder freigelegt. Niemand weiß, wie weit und wohin der geheimnisvolle Gang führt  | Foto: Hansestadt Stade
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  • Bei Baggerarbeiten wurde der alte Zugang wieder freigelegt. Niemand weiß, wie weit und wohin der geheimnisvolle Gang führt
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Im ehemaligen Stader Festungswall befindet sich ein ominöses Tor. Der kleine gemauerte Torbogen wirkt wie der Eingang zu einem Hobbithaus. Ein erwachsener Mensch müsste sich ordentlich bücken, um dort hineinzugelangen. Doch ein Eisengitter verwehrt den Zugang. Denn dieses Tor in die bewegte Stader Geschichte birgt allerlei Gefahren. Der Eingang trägt die merkwürdige Bezeichnung Fuchsloch.

Lena Zimmer von der Kulturabteilung schaut sich die Infotafel am Fuchsloch an | Foto: Hansestadt Stade
  • Lena Zimmer von der Kulturabteilung schaut sich die Infotafel am Fuchsloch an
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Diesen für die Stader Stadtgeschichte bedeutenden, aber weitgehend unbekannten Ort bei der Güldenstern-Bastion möchte die Stadtarchäologie wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken. Bei dem Fuchsloch, das fast schon den Charakter eines Lost Place hat, handelt es sich natürlich nicht um die Behausung von Tieren, sondern um ein unterirdisches Gewölbe, das erstmalig mit dem Bau der Bastionen in schwedischer Zeit im 17. Jahrhundert erwähnt wird. Ursprünglich wurde das Fuchsloch als Wasserabfluss aus der Stadt in Richtung Burggraben gebaut. Naheliegend ist aber auch eine weitere Nutzung: als sogenannte Poterne, als bombensicherer unterirdischer Festungsgang sowie als Fluchttunnel. Zumindest Teile der Gänge dürften noch erhalten sein, schließlich ist überliefert, dass noch in den 1950er-Jahren Kinder darin spielten.

Fuchsloch als Touristen-Magnet in Stade

Damit sich Kinder nicht in Gefahr bringen und neugierige Zeitgenossen von einer Erkundung der höchstwahrscheinlich einsturzgefährdeten Gänge abgehalten werden, ist der Zugang jetzt mit einem Gitter verschlossen worden. Um die frühere Gestalt des Fuchsloches wiederherzustellen, wurde dessen Steinbogen neu aufgemauert.

"Wir haben das Fuchsloch mit einer Informationstafel versehen, sodass sich Spaziergänger hier kurz über die Funktion des Ganges informieren können", erklärt Lena Zimmer von der Kulturabteilung der Hansestadt Stade. Damit sei das Fuchsloch nun Teil der "Fast vergessenen Orte in und um Stade". In deren Rahmen werden Orte mit Hinweistafeln beschrieben, die für Stade eine geschichtliche Bedeutung haben, aber wenig bekannt sind.

"Fantastische" Aussichten

Es wurde vor zwei Jahren damit begonnen, diese Orte wieder mehr in den Fokus zu rücken. Zunächst begann es mit drei Tafeln: Einmal auf Stadersand, wo ein Friedhof der Namenlosen lag, der 1852 für die Cholera-Toten der Stader Bark "Schwinge" angelegt worden war, dann am Verbindungsweg zwischen Ottenbeck und Riensförde, wo sich in den 1850er-Jahren die letzte öffentliche Hinrichtungsstätte Stades befand, und schließlich in der Straße Hagedorn 6 in der Stade Altstadt, wo 2010 der erste Stolperstein in Stade verlegt wurde. Stolpersteine erinnern an Opfer der Nazi-Zeit.

• Wer das Fuchsloch besuchen möchte, findet es bei der Güldenstern-Bastion am Burggraben, auf der gegenüberliegenden Seite des Bürgerparks.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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