Auslastung derzeit bei 60 Prozent
Elbe Kliniken bereiten sich auf Kurzarbeit vor: "Corona-Betriebsvereinbarung" bereits unterzeichnet

Wie in vielen Krankenhäusern ist auch in den Elbe Kliniken die Auslastung drastisch reduziert worden, um Platz für Corona-Patienten zu schaffen  (Symbolfoto) | Foto: AOK
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jd. Stade. Die Krankenhäuser in Niedersachsen müssen seit März Betten für Covid-19-Patienten freihalten. Um hier zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, mussten die Klinken planbare Operationen und Behandlungen bis auf Weiteres absagen. Landesweit stehen die Krankenhäuser jetzt vor einem Dilemma: Sie haben einerseits höhere Kosten wegen der Corona-Maßnahmen, verzeichnen andererseits aber erhebliche Verluste, weil die Auslastung erheblich gesunken ist. Wie in der Wirtschaft wird jetzt auch im Gesundheitsbereich der Ruf immer lauter, schrittweise zum Normalbetrieb zurückzukehren. Eine Lockerung der Einschränkungen könnte auch den Elbe Kliniken helfen, mit den finanziellen Folgen der Corona-Krise besser zurechtzukommen. Weil dort die Auslastung nur noch bei 60 Prozent liegt, könnten bald die ersten Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen. Eine entsprechende Vereinbarung ist bereits mit dem Betriebsrat geschlossen worden.

Die Überlegungen der Landesregierung, im Bereich der Krankenhäuser erste Lockerungen vorzunehmen, stellen auch für die Elbe Kliniken ein positives Signal dar. Entsprechende Gespräche will das Land nun mit den Kliniken und Krankenkassen führen. Da die "Corona-Reserve" bei den Betten derzeit offenbar mehr als ausreichend ist, könnten die Belegungszahlen wieder hochgefahren werden.

Aktuell gelte aber die Verordnung des Landes, wonach planbare Eingriffe und Behandlungen verboten sind, bis einschließlich 18. Mai, teilt Klinik-Sprecher Daniel Hajduk mit. "Bis dahin dürfen und werden ausschließlich schwer kranke Patienten, Schmerzpatienten sowie Notfälle operiert." Auch das Patientenaufkommen in der Notaufnahme habe seit Beginn nur noch bei 60 Prozent des sonst üblichen Durchschnitts gelegen. Erst seit einer Woche verzeichnen die Elbe Kliniken wieder einen deutlichen Anstieg.

Eine geringe Auslastung führt zwangsläufig zu Verlusten. Die Höhe des Defizites könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkret beziffert werden, da die vom Bund zugesagten Finanzhilfen gegengerechnet werden müssten, so Hajduk. "Allerdings sind diese Gelder bislang nur in Bruchteilen eingegangen." Die aufzuwendende Summe für den Ausgleich der fehlenden Einnahmen werde sicherlich im zweistelligen Millionenbereich liegen.

Angesichts des derzeit defizitären Betriebs ist für die Elbe Kliniken wie bereits bei vielen Unternehmen in der freien Wirtschaft die Kurzarbeit eine ernstzunehmende Option. Die Vorkehrungen wurden dafür mit der "Betriebsvereinbarung zur Corona-Pandemie" getroffen, die am Dienstag von Geschäftsführung und Betriebsrat unterzeichnet wurde. Die Vereinbarung sei wegen des massiven finanziellen Drucks binnen zwei Wochen geradezu "vom Zaun gebrochen" worden, heißt es aus dem Betriebsrat.

Trotz der Vereinbarung ist es laut Hajduk weiterhin Ziel der Elbe Kliniken, Kurzarbeit so lange wie möglich zu verhindern: In Abteilungen, wo es derzeit weniger zu tun gebe, könnten Mitarbeiter Überstunden reduzieren oder Urlaub nehmen. Auf WOCHENBLATT-Anfrage teilte der Betriebsratsvorsitzende Kai Holm mit, dass auch "temporäre Versetzungen" auf andere Stationen möglich seien. Zusätzlich gebe es das Angebot, unbezahlten Urlaub zu nehmen.

Sollte dann trotz allem Kurzarbeit erforderlich werden, hat der Betriebsrat für Mitarbeiter relativ gute Konditionen ausgehandelt: So werden die gesetzlichen Leistungen in Höhe von 60 bzw. 67 Prozent des Nettoeinkommens durch die Elbe Kliniken um weitere 20 Prozent aufgestockt. Kommt es zu den geplanten gesetzlichen Erhöhungen des Kurzarbeitergeldes, bleibt diese Aufstockung erhalten. Für Klinik-Mitarbeiter in Kurzarbeit sind betriebsbedingte Kündigungen ausdrücklich ausgeschlossen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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