WOCHENBLATT blickt ins Geheimpapier
Noch top secret: Das steht im Feuerwehrbedarfsplan für Stade

Was benötigen die Stader Ortsfeuerwehren, um gut ausgestattet und jederzeit einsatzbereit sein? Antworten auf diese Frage soll der neue Feuerwehrbedarfsplan geben. Der Plan wurde bisher noch nicht öffentlich vorgestellt | Foto: jab
  • Was benötigen die Stader Ortsfeuerwehren, um gut ausgestattet und jederzeit einsatzbereit sein? Antworten auf diese Frage soll der neue Feuerwehrbedarfsplan geben. Der Plan wurde bisher noch nicht öffentlich vorgestellt
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Das lange Warten hat ein Ende: Der Feuerwehrbedarfsplan, den die Hansestadt Stade von einem Fachbüro erstellen ließ, liegt jetzt vor. Zwar wurde das Papier noch nicht öffentlich vorgestellt, aber Ratspolitik und Feuerwehrführung wurden im Rathaus über die Eckpunkte des 118 Seiten umfassenden Konzeptes informiert. Die Experten vom Büro „Lülf+“ präsentieren viel Altbekanntes – und überraschen mit neuen Ideen. Das WOCHENBLATT verrät, was in dem Dokument steht.

Es waren vor allem die Querelen beim Zug I der Ortsfeuerwehr Stade, die Politik und Verwaltung dazu veranlasst haben, externe Gutachter zu beauftragen, um den Zustand und die Zukunftsperspektiven des Feuerwehrwesens im Stadtgebiet untersuchen zu lassen. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, die in der Hauptfeuerwache Hansestraße ihr Domizil haben, kritisierten öffentlich die aus ihrer Sicht unzureichende und veraltete technische Ausstattung der Feuerwehr. Vor allem aber monierten sie fehlende Wertschätzung seitens der Rathausmannschaft und der Ratsmitglieder. Diese Einschätzung wurde zwar nicht in allen Ortsfeuerwehren geteilt, setzte aber die jetzt vorliegende Analyse in Gang.

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Gute Noten für Personal und Ausbildung

Die Gutachter haben eine umfassende Datenlage zusammengetragen und ausgewertet. Sie bewerten die gegenwärtige Situation und empfehlen konkrete Maßnahmen für die kommenden Jahre. Die gute Nachricht vorweg: Die Ortsfeuerwehren Stade (Zug I und Zug II), Bützfleth (mit der Löschgruppe Bützflethermoor), Hagen und Wiepenkathen sind personell durchaus gut ausgestattet. Es stehen zu jeder Tages- und Nachtzeit ausreichend Kameraden zur Bewältigung der jährlich im Schnitt knapp 1.000 Einsätze zur Verfügung. Dennoch sollte sich die Stadt in Sachen Wertschätzung Gedanken machen: Die Bereitstellung von Wohnungen im Umfeld der Feuerwehrhäuser bevorzugt für Einsatzkräfte sowie bestimmte Vergünstigungen – etwa freier Eintritt im Schwimmbad – werden hier als Vorschläge genannt.

Die Experten bescheinigen den rund 360 Einsatzkräften einen exzellenten Ausbildungsstand – was angesichts des seit Jahren unzureichenden Lehrgangsangebots an der Landesfeuerwehrschule keine Selbstverständlichkeit ist. Die Löschwasserversorgung wird ebenfalls als gut bezeichnet. Neue Löschfahrzeuge und Mannschaftstransportwagen seien aufgrund des in die Jahre gekommenen Fuhrparks in allen Ortsfeuerwehren erforderlich.

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Durchwachsenes Bild bei den Gebäuden

Wenig überraschend sind die Aussagen der Gutachter zum Zustand der Feuerwehrhäuser: Nichts auszusetzen haben sie an den Neubauten in Riensförde (Zug II) und Bützfleth. Zu klein und teilweise sanierungsbedürftig ist die 1981 errichtete Hauptfeuerwache Hansestraße (Zug I). „Umfangreiche funktionale Mängel“ werden der bereits 1896 gebauten Unterkunft der Löschgruppe Bützflethermoor bescheinigt. Dort steht für einen seit Jahren angedachten Neubau ein Nachbargrundstück zur Verfügung. Perspektivisch zu klein sei das Feuerwehrhaus in Hagen.

„In wenigen Teilen sanierungsbedürftig“ ist das Feuerwehrhaus in Wiepenkathen – nicht nur wegen des undichten Daches und der Asbestbelastung. Das war den Verantwortlichen im Rathaus von Anfang an klar: „Bereits während des Umbaus zum Feuerwehrhaus im Jahr 2008 wurde in Protokollen der Baubesprechungen festgehalten, dass innerhalb von zehn Jahren bauliche Maßnahmen und Sanierungen durchgeführt werden müssen“, schreiben die Gutachter. „Entsprechende Maßnahmen sind bisher ausgeblieben.“ Das Grundstück biete jedoch ausreichend Platz für eine Erweiterung oder einen Neubau.

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Die Krux mit der Standortfrage

Damit Einsatzorte in allen Teilen des Stadtgebietes schnell erreicht werden, ist die richtige Wahl der Standorte der Feuerwehrhäuser von zentraler Bedeutung. „Die Standorte der Feuerwehr liegen hinsichtlich der Schwerpunkte des Gefahrenpotenzials und der Einsätze strategisch gut“, heißt es im Feuerwehrbedarfsplan. Doch in einzelnen Bereichen – etwa in Haddorf und Hahle sowie in den Gewerbegebieten Stade-Süd und Ottenbeck – sehen sie Handlungsbedarf.

In Hahle/Haddorf könnte ein neuer Standort errichtet werden, schlagen die Experten vor – optimalerweise im Bereich des Friedhofes. Unklar bleibt, ob dort überhaupt ein Grundstück zur Verfügung stünde und was die Maßnahme kosten würde. Ebenfalls fraglich ist, ob die bisher in den Ortsfeuerwehren Stade oder Wiepenkathen aktiven Einsatzkräfte hier mitziehen würden. Die Gutachter empfehlen, bei Einsätzen in Haddorf auch die Feuerwehren aus Mittelsdorf und Hammah zu alarmieren.

Um Einsätze in Stade-Süd bzw. Ottenbeck effektiver zu bewältigen, könnte dort ein Löschfahrzeug stationiert werden. Außerdem sei die Alarmierung der Werkfeuerwehr von Airbus denkbar.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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