Für diese "Untermieter" ist immer eine Dachkammer frei
Familie aus Horneburg beherbergt jeden Sommer Mauersegler

Johannes Heinßen (li.) und sein Vater Johannes schauen nach, welche Mauersegler-Quartiere auf ihrem Dachboden bewohnt sind   | Foto: Chr. Schmidt/LK Stade
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  • Johannes Heinßen (li.) und sein Vater Johannes schauen nach, welche Mauersegler-Quartiere auf ihrem Dachboden bewohnt sind
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jd. Horneburg. Seit rund acht Jahren hat die Familie Heinßen in Horneburg ganz besondere Untermieter, die nicht viel Platz brauchen und auch sonst keine allzu großen Ansprüche stellen: Hoch oben im Dachjuchhe haben jetzt wieder Mauersegler ihr Quartier bezogen. Die gefiederten Sommergäste sind bei den Heinßens gern gesehen. Dr. Johannes Heinßen und sein Vater, der ebenfalls Johannes heißt, haben eigens selbstgebaute Nisthilfen für die Mauersegler angebracht. In dieser Saison sind 13 von 22 Nisthilfen besetzt.

Vater und Sohn, beide sind begeisterte Hobby-Ornithologen, dokumentieren alljährlich den "Einzug" der Mauersegler, die Zahl der besetzten Nester und den Bruterfolg. "Die Daten melden wir beim Projekt 'Schwalben willkommen im Landkreis Stade' an", sagt Heinßen junior. Seit 2014 seien alle Bürger aufgerufen, Schwalben- und Mauersegler-Nester zu melden, erklärt Biologin Janette Hagedoorn-Schüch vom Kreis-Naturschutzamt.

"Mauersegler sind Höhlenbrüter", so die Biologin. Sie würden sich gern in Dachritzen oder Dachspalten quetschen, um in den Hohlräumen zu brüten. Wegen der energetischen Dachsanierungen, bei denen auch Ritzen abgedichtet werden, stehen solche Unterschlüpfe unter den Dachziegeln aber immer seltener zu Verfügung. "Daher ist es umso wichtiger, diesen Vögeln mit speziellen Nistkästen zu helfen, die leicht an vorhandenen Gebäuden angebracht werden können", meinen die Heinßens.

Im Winter stehen die Nisthilfen leer. Dann ziehen die Mauersegler die Sonne Afrikas vor. Meist Anfang Mai kehren sie in den Landkreis Stade zurück, um zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen. Bereits Anfang August begeben sich die quirligen Langstreckenflieger wieder auf die Rückreise in wärmere Gefilde. „Ziel unseres Landkreis-Projektes ist es, einen Überblick über das Schwalben- und Mauerseglervorkommen zu bekommen“, sagt Hagedoorn-Schüch. Im vergangenen Jahr seien kreisweit mehr als 5.200 Brutpaare registriert worden.

Die besetzten Schwalben- und Mauerseglernester können per E-Mail unter Schwalben-willkommen@landkreis-stade.de oder auch online auf der Internetseite des Landkreises Stade (www.landkreis-stade.de/schwalben) gemeldet werden.

Für das Engagement im Schwalbenschutz können sich die Hauseigentümer mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ auszeichnen lassen.

Johannes Heinßen (li.) und sein Vater Johannes schauen nach, welche Mauersegler-Quartiere auf ihrem Dachboden bewohnt sind   | Foto: Chr. Schmidt/LK Stade
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Mauersegler-Quartiere auf ihrem Dachboden bewohnt sind  Foto: Chr. Schmidt/LK Stade
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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